Träumen ist auch eine Art des Planens
- tanja0563
- 13. Jan. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Jan. 2024
So, ich habe nun doch mit Tilidin (ein Opiat) angefangen. Der Ischiasschmerz macht mich mürbe, laufen ging heute wieder eher nicht gut und schlafen klappt auch nicht so gut...aber das wohl vor allem, weil die Befunde vom MRT am Mittwoch mich doch etwas beunruhigen. Am Donnerstag beim Orthopäden hatte ich den dorthin gefaxten Bericht abgestaubt, gestern mal so richtig gelesen und mir "übersetzt". Habe dann auch meinem Onkologen ein paar Fragen gestellt per email und mich auf seine Rückruf-Liste setzen lassen.
Es kam zum einen heraus, dass nach der Knochenmetastase im Trochanter minor (Hüfte) rechts, die ja letzten Jahr bestrahlt und abgetötet wurde, nun ein befallener Lymphknoten im retrokruralen Raum/Mediastinum (Rücken) seit September ziemlich gewachsen ist (5x1,4cm) und nun auf den 12. Brustwirbel übergegriffen hat. Bei dem Sturz vor einer Woche ist außerdem der 11. Brustwirbel und der 4. Sakralwirbelkörper gebrochen. Mein erster Eindruck von "alles gebrochen" war also gar nicht so falsch....
Zudem hab ich noch diesen doppelten Bandscheibenvorfall, vermutlich seit 28.11.23, der ja mit den Spritzen in den Rücken therapiert wird. Chronisch sind Facettengelenksathropien und Osteochondrosen (Verschleiß), schmerzhaft die Ansatz-Tendinopathie am Trochantor minor rechts und Tuber ischiaticum links (mürbe Sehnen in der Hüfte). Also ein bisschen Tilidin hab ich mir verdient.
Reden wir also vom Träumen. Träumen ist auch eine Art des Planens. Stand auf der Titelseite der FLOW-Zeitschrift, die ich ganz gern lese. (Die Tageszeitung hingegen ist seit Mittwoch nicht gekommen, dem Zeitungsboten war es wohl zu kalt?)

Dazu passt natürlich "Imagine" von John Lennon (kann ich auf der Gitarre!)....you may say I'm a dreamer...but I'm not the only one....
Und dazu passt Caren. Eine Freundin aus den ersten Geographie-Semestern hier in Bonn, also 1997-1999. Sie träumte als erste davon, ein ERASMUS-Semester zu machen und schwupps- war sie in Lund in Schweden. Und blieb ungefähr fünfzehn Jahre. Machte ihr Studium dort zuende, mit weiteren Ausland-Aufenthalten, unter anderem in Namibia, wo sie ihren heutigen Mann Werner (oder auch Mbongo) kennenlernte. Sie machte im Bereich Nachhaltigkeit Karriere beim IKEA Hauptsitz in Schweden und die Hochzeit der beiden 2012 war ein ganz tolles Sommerfest.
Irgendwann fing Caren an, öfter von ihrem Traum von einem Leben in Asien/China zu sprechen. Sie lernte mandarin, suchte sich einen Nachhaltigkeits-Job bei C&A und zog 2014 nach Hong Kong. Ihr Job war ungefähr, in Asien und Südamerika dafür, zu sorgen, dass Umwelt-Standards und soziale Arbeitsbedingungen eingehalten werden. Anton und Sophia kamen in Hong Kong zur Welt und Werner schrieb seine Doktorarbeit in Forstwirtschaft.
Als wir die beiden Sommer 2017 auf unserem Weg nach Italien im Schwarzwald besuchten, wo Caren herkommt und auf Heimaturlaub war, gingen wir in einer lauen Vollmondnacht spazieren und hingen auf einem Spielplatz ab, denn wir hatten auch Emilia's Cousins Luca und Andrea dabei. Dort zwischen Schaukel und Wippe im Mondlicht erzählten Caren und Werner uns von den 20 Hektar Land im Norden Namibias, die Werner's Vater den beiden zur Hochzeit geschenkt hatte (bzw die Nutzungsrechte an der Allmende). Daß sie davon träumen, dort irgendwann eine Farm aufzubauen. "Siedler von Catan" spielen, aber in echt. Und in nachhaltig, also umweltfreundlich und sozial.
Vergangenen Herbst sind die vier nach Windhoek gezogen! Seit November wohnen sie in dem "richtigen" Zuhause, der Container mit ihren Sachen kommt kommende Woche.

Die Chance, Caren und die Kinder über Weihnachen im Schwarzwald zu treffen, habe ich wegen meiner blöden überschießenden Auto-Immunreaktion ja leider verpasst. Aber heute haben wir mal wieder video-telefoniert und ich sah Caren mit beiden Füßen in ihrem Traum stehen: auf den 20 Hektar Land. Es sind in den letzten Jahren schon Granatapfel- und andere Obstbäume gepflanzt worden, die fleißig wachsen. Dieses Jahr sind schon Hirse, Bohnen und andere Dinge gesäät worden. Jetzt haben sie ein Toilettenhaus aufgestellt und die Fundamente für das zukünftige Haus legen lassen. Von dort ist es eine Stunde Fahrt bis zur richigen STRASSE.
(hier eine Impression von der Piste zur Straße):
Es sind zwei Stunden Fahrt zu Werner's Mutter (die Basisstation solange man auf der zukünftigen Farm noch zelten muss) und 6 Stunden nach Windhoek, wo das "bürgerliche" Leben mit Schule für Anton und Kindergarten für Sophia stattfindet. Und wo Werner nun einen Job in einem Nature Fund anfängt.




Imagine
Imagine there's no Heaven
It's easy if you try
No Hell below us
Above us only sky
Imagine all the people
Livin' for today
Aaa haa
Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too
Imagine all the people
Livin' life in peace
Yoo hoo
You may say I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will be as one
Imagine no possessions
I wonder if you can
No need for greed or hunger
A brotherhood of man
Imagine all the people
Sharin' all the world
Yoo hoo
You may say
I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will live as one.
Schöne Träume!!!








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