The winner takes it all....

Ja, dieser Tag mit meiner Tochter in London fühlte sich wirklich wie ein Hauptgewinn an.....Frühstück im Café, Besuch der Westminster Abbey, der Tower Bridge und des Musicals MammaMia....knapp 15 km gelaufen und dazwischen soo viele schöne Momente.....mit so viel Sonne!!! Ich mag das auch gar nicht so intensiv auswalzen hier.

Ich bin jedenfalls begeistert, wie gut ich mich dann doch noch auskenne und wie leicht es mir fällt, hier einerseits Sicherheit vermittelnder Leitwolf zu sein aber andererseits auch Emilia viel Raum und Entscheidungsfreiheit lassen kann. Sie ist völlig infiziert vom lebendigen Pulsieren dieser Weltstadt. Und gleichzeitig sehr umsichtig mit mir ("Mama, kannst Du noch?") und an manchen Stellen habe ich durchaus meine Grenzen vorausgeahnt und bin zB. zweimal mit dem Aufzug gefahren statt die Treppe zu nehmen.

Überraschung: Dass mich das abendliche Musical so sehr berührt, hatte ich nicht erwartet. Die Balkon-Plätze waren so hoch oben, dass ich fast Höhenangst hatte und es eine Weile dauerte, bis ich mich entspannen konnte. Aber die Musik und der Tanz und Gesang haben mich das dann vergessen lassen. Bei "the winner takes it all" musste ich sogar total heulen....denn die Sängerin/Schauspielerin hat den Spagat, diese Zerrissenheit oder fast Kreislauf zwischen Gefühlen von Wut (Der Gewinner nimmt alles"), bitterer Akzeptanz ("pah, dann eben nicht, ist ja auch egal), milder Ergebenheit ("es muss ja auch Verlierer geben") und Trauer ("aber es war doch so schön") sooo toll dargestellt, das ging total unter die Haut. Natürlich ging es bei ihr um eine Liebesgeschichte, aber mit Blick auf meine Erkrankung überkommt mich manchmal ein ganz ähnlicher Gefühlsmix.....ich habe hohen Respekt vor so tollen Künstlern....

Ein wunderschöner (natürlich auch anstrengender und Cortisol-gedopter) Tag geht zuende. Dass es morgen noch einen geben soll (mit 8 Sonnenstunden!) kann ich mir kaum vorstellen....