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Schöner, stiller Schneetag

  • tanja0563
  • 19. Jan. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Wie dankbar bin ich, dass ich nach dem intensiven Tag gestern, heute einen so ganz besonders ruhigen Tag verleben durfte! Um 10 Uhr hatte ich mit Edo einen Impf-Termin beim Tierarzt in Dottendorf, etwa 3km von hier entfernt. Mit dem Auto oder gar Fahrrad zu fahren, war mir mit dem vielen Neuschnee zu heikel und Busse fuhren hier auch erst ab Mittags. Es war auch wieder keine Schule. Also habe ich die Praxis als Ziel für einen schönen Schnee-Spaziergang auserkoren. Bin um 8 Uhr gut eingepackt losgetigert, damit ich keinen Zeitstress habe. Und es war soooooo wunderschön! Kein Auto, kein Bus- es war soo leise und friedlich!!


Die ersten beiden Bilder sind noch beim Aufstehen von unserem Garten, die anderen dann von der "Wanderung" von Hochkreuz über Friesdorf nach Dottendorf. Dabei kam ich auch bei "meinem" Leyenhof vorbei, dem Bauernhof, der uns Donnerstags mit dem Grundstock an Lebensmitteln beliefert. Dort ist jetzt das Gatter einer Schafwiese geöffnet, die Schafe woanders weggesperrt, damit der Hang zum rodeln genutzt werden kann. Da hatten echt einige Leute viel Spaß! Man kann das auf dem Bild mit den Hagebutten erahnen. Das Laufen ging heute morgen erstaunlich gut und nach gut 90 Minuten war ich am Ziel.



Edo hat sich von seiner charmanten Seite gezeigt: Bei den beiden Spritzen (Impfungen gegen Leptospirose, Tollwut, Staupe, Parvovirose, Hepatitis und Zwingerhusten) hat er zwar ziemlich gejault, aber kurz danach schlich er zu dem Doc und leckte ihm das Bein und dann die Hand als wollte er sagen "sorry dass ich mich so angestellt habe- ich weiss ja, dass Du es gut mit mir meinst". So süß!


Insgesamt haben wir uns ein Stündchen in der Praxis aufgehalten und aufgewärmt. Ich hatte sogar meinen Thermobecher mit Tee dabei. Ich finde es so praktisch, etwas Lebenserfahrung zu haben und in manchen Dingen einfach schlauer und vorausschauender zu sein als zB mit 20! Proviant, die richtige Jacke, die richtigen (Bergwander-) Schuhe, der Rucksack.... Der Rückweg war dann trotzdem etwas anstrengend, aber ich habe mir einfach Zeit gelassen und am Ende war ich erschöpft, aber auch glücklich und etwas stolz um 12.30 wieder daheim.


Dann reichte es aber auch und ich habe mich nach dem Mittagessen bis 17 Uhr kaum von meiner Liege bewegt. Habe eine Schnulze geschaut (Plötzlich aufs Land - eine Tierärztin im Burgund), etwas gedöst und vor allem liebevoll Edo behütet, der dann doch ein bisschen weinerlich und angeschlagen war. Die nächsten 1-2 Tage merkt er vermutlich die Impfungen und darf sich ausruhen und wird auch ein wenig mehr betüddelt.


Emilia hat sich Nachmittags mit Freunden im Schnee in der Rheinaue vergnügt und ich wäre sogar fast mal wieder zum Stricken gekommen, aber dann bekam ich schon wieder Hunger und habe für mich und die durchgefroren heimkehrende Emilia lecker heißen Milchreis mit Waldfrüchen und Zimt und (Erythrit-)Zucker gemacht. Ich lasse normalen Zucker echt so gut es geht weg und das bekommt mir sehr gut!


Einen geselligen Tagesausklang gab es dann auch noch: bei ein paar Runden Doppelkopf mit der Donnerstags-Runde im Setzkasten! Seitdem wir vor 10 Tagen mal mit meiner Montagsgruppe (die Schnittmenge aus Montags- und Donnerstagsgruppe ist recht groß) aus der Not heraus bei uns im Wohnzimmer gespielt hatten, ist es irgendwie noch netter. Blöd war nur, dass mein Ischiasnerv und das linke Bein so gar nicht mehr in die Gänge kommen wollten und die 1400m zur Kneipe eine ziemliche Quälerei waren. Mich sprachen sogar Passanten an, ob alles in Ordnung sei. Und ein bisschen zu spät kam ich auch, das mag ich gar überhaupt nicht.


Auf dem Rückweg leider dasselbe Spiel mit dem Bein. Und diesmal hielt an der Kennedyallee sogar ein Auto an und ein junger Rumäne stieg aus und kam freundlich auf mich zu. Er erklärte, dass er mich schon auf der Höhe vom Fitness-Studio bemerkt hätte und es ja offensichtlich sei, dass ich ein Problem habe, ob er helfen könne. Ich muss gestehen, mir kamen vor Rührung (und Erleichterung und Schmerz) die Tränen und ich habe das mit dem Ischias erklärt und sein Angebot, mich die letzten 300m zu fahren, sehr dankbar angekommen. Ich glaube, er hätte es als Beleidigung empfunden, wenn ich ihm dafür Geld angeboten hätte, ich habe mich einfach sehr herzlich bedankt.


Und habe selber die Lektion gelernt: ich hätte vermulich NIEMALS um Hilfe gebeten oder Roberto angerufen oder so. Es GEHT ja irgendwie wohl. Aber wenn jemand so aus freien Stücken so aufmerksam ist und nur aus Nettigkeit Hilfe anbietet- das ist einfach was anderes und total schön. So wie es ja auch meine Freundinnen hier und meine lieben Cousinen gestern ständig gemacht haben, wenn sie mich untergehakt haben, wo es glatt war und meine Tasche getragen haben und mir den besten Platz überlassen haben und so. Zumindest kann ich das inzwischen annehmen. Und manchmal schaffe ich es auch schon, um etwas zu bitten. Und ich möchte noch mehr darauf achten, dass ich selbst auch anderen gegenüber so aufmerksam bin. Denn von solcher aufmerksamen, freiwillig angebotenen Nettigkeit kann es gar nicht zuviel geben in dieser Welt!! Denn bitten ist so verdammt schwer.....(hier wird erklärt, warum). Wieder was gelernt....und morgen ist ein neuer Tag, um es anzuwenden!!! : )






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