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Rückblick 2023

  • tanja0563
  • 15. Jan. 2024
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Jan. 2024

Da hab ich gestern schon vom Träumen und Planen geschrieben, der Januar ist schon halb rum und den würdigenden Rückblick auf 2023 schiebe ich weiter vor mir her. Zumindest klappt es ganz gut, "die Langsamkeit zu umarmen". Trotz aller Widrigkeiten bin ich eigenlich sehr gut drauf und entspannt. Heute möchte ich aber endlich den "Blumenstrauß" aus den 365 Tagen des vergangenen Jahres binden.

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2023 fing ja im Grunde auch holprig an: wir kamen zwar mit dem supersüßen, "neuen" Welpen Edo, aber auch krank und mit irreparablem Motorschaden am alten Auto aus Italien zurück (Emilia, Edo und ich mit dem Zug!). Ich hatte dann zum zweiten mal Corona und ein im Sitzen lahmes rechtes Bein, was auf meine erste Knochenmetastase zurückzuführen war. Das war schon irgendwie alles doof. Und da habe ich mit dem Blog angefangen. Das war eine sehr gute Idee, finde ich!


In das Leben mit dem Welpen, Hundeschule bzw. Hundetrainerin mussten dann also unerwartet viele Arzttermine, Physiotherapie und ab Mitte Feburar drei Wochen tägliche Bestrahlung integriert werden. Wie schön, dass die Mitarbeiter in der Strahlenpraxis so lieb waren und Edo in der Umkleide warten durfte, so konnte ich ihn im Bus oder beim Spaziergang hoch zum Waldkrankenhaus mitnehmen. An anderen Tagen haben mich auch Freundinnen begleitet oder Roberto hat mich gefahren. Über Karneval kam Ellen aus Berlin mich besuchen und wir waren in Euskirchen in der Therme- was für eine tolle Auszeit.


Im März traf ich Anke aus Zürich, die gern für die LitCologne ins Rheinland reist, im Café Saurus. Es gab nette Familien-Treffen mit Konstanina und Familie und Maike und Familie (Hund gucken in Bonn; im November dann Käasefondie in Krefeld). Mit Esther bin ich im Ahrtal gewandert, Maura und Eckard kamen mal zum Pizzaessen rüber. Außerdem haben wir unser neues Boxspring-Bett bekommen- was für ein Gewinn!! Das zwei so große Menschen wie Roberto und ich mit völlig unterschiedlichem Biorhtymus jahrelang auf einer 1,60m Matratze geschlafen haben, war ja wohl sowas von dämlich....


Über Komfortzonen habe ich auch viel nachgedacht, als es für Frauke's Geburtstag in einen Escape-Room ging. Da musste ich mich echt etwas überwinden- und war dann begeistert. Das hat soo viel Spaß gemacht!!


Ende März bin ich dann mit Edo schonmal vorgeflogen nach Italien. Roberto und Emilia kamen zu Ferienbeginn mit Robertos neuem Firmenwagen nach. Franziska und Familie hat uns dort mit dem Campingbus besucht. Das war toll, aber ganz schön frisch!! Heiß hingegen die leckere Pizza aus unserem Steinofen am Ostermontag in der großen Runde. Ein gemütliches Abendessen mit Rakele und Adamo durfte auch nicht fehlen, sowie immer wieder die goldenen Momente mit Christine (und Andrea). Auch Hannelore, Marina und Sergio, Elena, Franco, Francesca und Labrador Boogie, Giuliano und Francesca, Massimo und Miria, Valdo und Nadia, Luciano und Familie, Cesare und Erika, Mauro und Federica, Alessandro und Silvia, Valentina und Massimo,.....halt unser italienisches Leben....


Nach Ostern Mitte April ging es zurück nach Bonn. Am 23.4. war Jana's Kommunion, das war ein sehr schöner Tag in Nordhorn mit der Familie. Dann hab ich angefangen, mich fit zu machen für die geplante Alpenüberquerung und bin wieder gewandert. Mit Helga in Maria Laach, mit Tanja T. im Melbtal, auf dem Mutter-Kind-Wochenende mit vielen Freundinnen, Kindern und Ponys und im Mai dann nochmal in Italien: Am Anfang und Ende ein paar Tage "zuhause" in Cerveteri, aber dann vier Tage in Greve/Greti in Chianti und vier Tage in den Cinque Terre, und zwar mit Christine, Ulrike, Lara und Ruth. Das war so schön!


Kaum zurück ging es zur nächsten Feier: zur Konfirmation von Chiara nach Feldafing an den Starnberger See. Festlich in der Kirche, herzlich und lauschig Kaffee und Kuchen im wunderschönen Garten und abends im Tutzinger Keller ganz feudal diniert- was für ein Tag. Das Bad im eiskalten See am nächsten Tag war eine verrückte, impulsive Idee- und ich bin so froh, dass ich mich überwunden habe. Das war irgendwie ein Schlüsselmoment. Da habe ich mich "mächtig" gefühlt und mich in meine Willensstärke verliebt.


An Emilia's Geburtstag am 26. Mai habe dann eigentlich ich das beste Geschenk bekommen: mein neues Auto. Das halbe Jahr ohne fahrbaren Untersatz war echt nervig, zumal ich ja nicht fit war (bin).


Im Juni stand das nächste MRT an und das war soweit erstmal ok: es gab grünes Licht für den Sommer: erstmal keine weitere OP oder Bestrahlung, die meine Reisepläne torpediert hätten. Das wurde, an Iris' Geburtstag, in der Südstadt gefeiert. Auch der 70. von Klaus wurde gefeiert, allerdings ging es Karin da schon ziemlich schlecht. Meine Geburtstagsfeier am ersten NRW-Sommerferien-Tag fand wieder an der Grillhütte auf der Erpeler Ley statt, ich liebe diesen Ort. Das Wetter war an dem Tag etwas durchwachsen, aber wir haben das Beste draus gemacht und es war schön, den Tag mit mir freundlich gesinnten Menschen zu verbringen. Sogar Maria und Hejo waren mit von der Partie!!


Am Tag nach dem Fest bin ich an den Tegernsee gefahren, wo ich mich mit Ellen getroffen habe. Eigentlich für eine Alpenüberquerung zu Fuß. Aber nachdem ich im Rahmen meines Trainings einmal zwei Tage hintereinander wandern gar nicht gut vertragen habe, musste ich die Reißleine ziehen und wir haben umdisponiert. Wanderratte Maria F. hatte mir ganz viele Tips zum Stubai-Tal als Alternative gegeben und letztlich hatten Ellen und ich eine ganz tolle Woche. Mal nicht einkaufen, kochen, Tisch decken, Spülmaschine ein- und ausräumen, putzen....da bleibt soo viel mehr Zeit und Energie für Gespräche, Bücher und Müßiggang!!


Es war anfangs schwer, mir einzugestehen, dass es trotz starker Willenskraft Dinge gibt, die ich einfach nicht (mehr) kann. Darüber hinaus ist mir aber auch klar geworden, dass ich manches vielleicht wohl kann (allein sein, spartanisch leben,...) aber das gar nicht mehr will, denn in guter Gesellschaft sein und genussvoll leben ist doch viel schöner! : )) Das wurde mir besonders klar in dem Ferienhaus im Rabbi-Tal, das ich im Anschluss an die Woche mit Ellen aufgesucht habe. Emilia und Roberto haben mir Edo dorthin gebracht und sind dann bald weiter nach Süden in die Hitze gefahren. Ich bin in der Sommerfrische geblieben und hab es mir schön gemacht, so schön es halt allein geht. Die Unternehmungen mit den Vermietern waren echt nett. Franziska kam mich besuchen und auch diese Tage haben direkt viel mehr gestrahlt. Dann starb plötzlich Onkel Hermann und ich habe den Urlaub abgebrochen um bei der Trauerfeier dabei zu sein, das war mir ein Bedürfnis und es war gut so. Auf dem Rückweg von Nordhorn hatte ich Andrea nach Köln zur Uniklinik gebracht. Ihre Beerdigung ist Mittwoch.


Zwei Wochen später starb auch Karin, da gab es die Beisetzung der Urne im Kreis der Familie, wo wir als Chor dabei waren und einige Wochen später eine sehr schön gestaltete "offizielle" Trauerfeier. Solche Rituale, auch wenn sie "neu" sind und in diesem Fall unkirchlich, helfen mir sehr, den Tod lieber Menschen zu verarbeiten.


Und das Leben geht weiter: Chor, Doppelkopf, Hundeschule, Freitags-Wanderungen, Treffen mit Birgit und auch ein toller Abend mit Birgit und Thomas in der Groov, mit Stephan und Traude die Große Nachmusik in Brühl, später die Klimaballerina und vor Weihnachten das Glühweintrinken im Hof.


Immer wieder schön der Austausch mit Maura, Nicole, den Wollenwebers, und dank des neuen Autos nun auch wieder Spaziergänge in Witterschlick mit Frauke und Kurzbesuche in Nordhorn. Sehr nett das Geografen-Treffen in Oberwinter mit der ersten Zeltübernachtung mit Edo, das BUKAHARA-Konzert in Köln und eine Stenzelberg-Wanderung mit Frauke, Iris und Jule, der Hirschhausen-Vortrag mit Konstantina, ein Tag am See mit Caren, Werner, Anton und Sophia bei ihrem Europa-Stop auf dem Weg von Hongkong nach Namibia...


Weil die Physiotherapie vorbei war, passte die Entdeckung der Wirbelsäulengymnasik mit Petra am Montagmorgen um 9 im Kulturbad sehr gut und auf die freue ich mich immer sehr. Auch der Ostheopath war eine Entdeckung diesen Herbstes.


Im September hatten wir beim Mädels-Wochenende riesiges Glück: das gemietete Ferienhaus in Bad Essen war superschön und hatte einen großen Pool im Garten: und das Wetter war unglaublich!


Am 20. September machte Maria F. die Stubai-Tal Wanderratte, eine wunderschöne Wanderung mit mir, die war Balsam für die Seele- zum richtigen Zeitpunkt. Das MRT am Montag zuvor war nicht so gut gewesen und das PET-CT am Tag nach der Wanderung brachte mehr Sorgen, eine kleine OP und dann ab November die neue Therapie. Gern nehme ich mir Hanna als Vorbild: ihre Prognose war vor einem Jahr so schlecht, dass sie tasächlich mit Blick auf die Trauerfeier ihre Adresslisten aktualisierte. Es geht ihr bis jetzt fabelhaft und ganz viel Krebs ist verschwunden.


Verschwunden sind wir nach der kleinen OP (Lymphknoten am Hals entfernt) dann auch nach Italien in die Herbstferien. Die Zeit in Cerveteri, noch ein Pizza-Fest und besonders der Trip auf die schnuckelige Insel Ponza waren einfach nur traumhaft. Rechzeitig zu Birgit's Geburstagsfeier waren wir wieder zurück.


Im November hat die Nature-Journaling-Challenge (jeden Tag was malen) mir viel Freude gemacht, eine spontane Kurzwanderung mit Frauke im herbstbunten Ahrtal ebenso und das verlängerte Wochenende mit Emilia in London bleibt hoffentlich nicht nur mir sehr lange in guter Erinnerung.


Am 14. Dezember traf ich mich mittags mit Tanja T, nachmittags war die ILCO Weihnachtsfeier und danach noch ein Empfang beim Kulturbad- und an dem Abend begann meine überschießende Auto-Immunreaktion auf die neue Therapie. Am nächsten Tag trafen Frauke, Iris und Jule uns in Rheinbach auf dem Weihnachtsmarkt und zum Essen- und ich bin abends nochmal ins Krankenhaus weil ich nicht wusste wohin mit mir vor lauter Juckerei....die Tage, bis ich soviel Kortison bekommen habe, dass der Ausschlag abklang, waren nicht schön.


Aber rechtzeitig zu Weihnachten wurde es besser, der lebendige Adventskalender mit Nicole und Peter war superschön und wir hatten sehr friedliche Tage hier in Bonn und in Nordhorn. Auch Andrea's Tod war zumindest friedlich. Man kann sagen "Ende gut, alles gut". Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht zuende.


Und Zuende ist es nicht: im Gegenteil: Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Heute zum Abschluß der Januar von Erich Kästner:


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Januar (Erich Kästner, 1955)


Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.

Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald.

Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege.

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.


Man steht am Fenster und wird langsam alt.

Die Amseln frieren. Und die Krähen darben.

Und auch der Mensch hat seine liebe Not.

Die leeren Felder sehnen sich nach Garben.

Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben.

Und wär so gerne gelb und blau und rot.


Umringt von Kindern wie der Rattenfänger,

tanzt auf dem Eise stolz der Januar.

Der Bussard zieht die Kreise eng und enger.

Es heißt, die Tage würden wieder länger.

Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.

Die Wolken bringen Schnee aus fremden Ländern.

Und niemand hält sie auf und fordert Zoll.

Silvester hörte man’s auf allen Sendern,

dass sich auch unterm Himmel manches ändern

und, außer uns, viel besser werden soll.


Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.

Und ist doch hunderttausend Jahre alt.

Es träumt von Frieden. Oder träumt’s vom Kriege?

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.

Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.








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