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Karussell

  • tanja0563
  • 2. Mai 2023
  • 3 Min. Lesezeit

„Im normalen Leben wird es einem gar nicht bewusst, dass der Mensch unendlich mehr empfängt, als er gibt. Man überschätzt das eigene Wirken und Tun in seiner Wichtigkeit gegenüber dem, was man nur durch andere geworden ist. Dietrich Bonhoeffer


Das las ich eben auf der Webseite einer Bekannten. Gefällt mir sehr gut. Macht mich dankbar und demütig.


Und trotzdem erzähle ich jetzte eine lustige Anekdote, die aber auch damit zu tun hat, dass ich nunmal die Tochter meines (Auto- und Motorrad verrückten) Vaters bin ; ).


Eben kam ich von der Chorprobe zurück. Von der U-Bahn-Haltestelle nach Hause fahre ich mit dem Rad. Da stand am Straßenrand ein Auto, das so aussah wie das, das ich mir im Dezember bestellt habe. Ursprünglich wollte ich das erst im August abholen, weil es vom 23.6. bis 28.7. sowieso nur hier rumstehen würde. Aber nun ist ja seit Neujahr das alte Auto kaputt und weg und ich hole das Neue nun doch, sobald es fertig gebaut ist, vermutlich in der letzten Maiwoche. Und freue mich sehr darauf!! Nagelneu und ich hab mir alles so ausgesucht, wie es mir gefällt.


Jedefalls stand ein Auto dieser Sorte, auch in weiß, vorhin an der Straße und ich drehte kurzerhand um, um es mir etwas besser anzuschauen. Beim Näherkommen bemerkte ich allerdings, dass jemand auf dem Fahrersitz im Auto saß. Hm, das war mir dann doch etwas peinlich. Also fuhr ich an dem Wagen vorbei und machte eine weitere Wende- bei der ich es allerdings irgendwie schaffte, mit dem Rad zu stürzen! Ich war ja nicht schnell und nur das Handgelenk und das Knie sind etwas aufgeschürft- aber nun war mir das Ganze natürlich noch peinlicher! Der Mensch aus dem Auto stieg auch prompt aus und fragte, ob alles in Ordnung sei. Ich hab ihm einfach kuzerhand die ganze Geschichte erzählt (hab das gleiche Auto gekauft und wollte mal gucken) und am Ende haben wir zehn Minuten über Autos schwadroniert. Herrlich! Ansonsten war heute ein sehr aktiver Tag. Ich habe ja bestimmte Vorstellungen, wie es in einem Haushalt auszusehen hat. Diese Vorstellung teilen meine Mitbewohner ja nicht unbedingt, aber immerhin darf ich mich entsprechend austoben. Demensprechend lief heute morgen schon die zweite Waschmaschine, als ich zum Einkaufen gefahren bin. Ich mag es einfach, wenn ich aus reichen Vorräten kreativ kochen kann!


Auch da ist eine lustige Sache passiert: ich hatte Roberto gebeten, auf dem Rückweg von der Werkstatt zum Supermarkt zu kommen, um mir den Einkauf mit dem Auto nach Hause zu fahren. Auf dem Rad ist so ein "es ist gaaaar nichts mehr da"-Einkauf nicht transportierbar. Das hat er auch gemacht. So richtig ins Gespräch kamen wir bei der Übergabe allerdings nicht- er hatte sich wohl bei der Werkstatt geärgert und schickte mich den Einkaufswagen wegbringen. Das machte ich, schwang mich wieder auf mein Rad, fuhr heim und wartete darauf, den Einkauf in Empfang zu nehmen. Nach etwa 10 Minuten rief Roberto mich an und fragte, wo ich wohl sei... Tja, das Detail, dass ich mit dem Rad (und nicht zu Fuß) beim Supermarkt war und er tatsächlich nur die Einkäufe und nicht mich mitnehmen brauchte, darüber hatten wir wohl irgendwie nicht gesprochen.


Dann Gitarrenstunde und Hunderunde- und toller Flieder und Blauregen!

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Es gab dann mittags erstmalig Flammkuchen und einen Rharbarberkuchen hab ich in dem noch heißen Ofen auch direkt noch gebacken. Dann die liebe Karin kurz besucht und mir viele Gedanken zum Thema Abschied gemacht. Das hatte ich ja schonmal in Bezug auf Italien und den "geschlabberten" Abschied dort erwähnt. Ich mag Abschiede nicht und empfinde sie tendenziell als "unnötig" weil ich mich mit den Menschen auch verbunden fühlen kann, wenn ich sie nicht sehe (weil sie weit weg oder tot sind). Aber es geht ja nicht nur um mich.


Passend dazu gab es in dem alten Liederbuch, aus dem wir heute beim Chor gesungen haben, ein Lied von Angelus Silesius (1624-77):


"Ich glaube keinen Tod;

sterb ich gleich alle Stunden,

So hab ich jedesmal

ein besser Leben funden.


Ich sag, es stirbet nichts;

nur daß ein ander Leben, […]

wird durch den Tod gegeben."

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Ja, ein sehr abwechslungsreicher Tag liegt hinter mir. Das Karussell dreht sich etwas zu schnell. Ich würde gerne mal wieder ein Buch lesen. Mal sehen, ob es mir morgen gelingt, etwas Tempo rauszunehmen.


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