Heroes del silencio

Im Setzkasten, der altmodischen Kneipe, in der ich immer öfter Doppelkopf spiele, ist meist ziemlich gute Musik. Also Lieder, die ich mag und außerdem in angenehmer Tonqualität und Lautstärke. Gestern empfing mich Heroes del silencio mit "Entre dos tierras". O Mann, da bin ich dann mal direkt wieder im Jugendzentrum Scheune in Nordhorn und 16 (das Lied war 1992 ein Hit), was für ein Flashback!!

Heros del silcenco, also Helden der Stille, werde ich ab jetzt so feine, bedingungslos nette Menschen betiteln, wie ich gestern Abend einen traf und heute schon wieder. Nachdem ich heute früh wieder schön schwimmen war (100m Brust, 100m Kraul, 100m Rücken - dann war es genug) und danach Cappuchinotrinken mit Maura im Wissenschaftszentrum, war ich irgendwie platt. Ich glaube ja, dass es daran lag, dass ich dem zuckrigen Amerikaner nicht widerstehen konnte. Ich werde die Theorie mal prüfen, aber ich glaube, Zucker bekommt mir wirklich gar nicht gut. Und der Amerikaner hat mir nicht mal richtig gut geschmeckt.

Also hab ich erstmal Vormittags-Pause gemacht und bin zum Lachs mit Salat-Essen unter Roberto's Regie wieder munter geworden, um dann die verlängerte Mittagspause anzuhängen ; ) Vielleicht ist mein Immunsystem ja gerade damit beschäftigt, Krebszellen zu vernichten- also gönne ich meinem Körper die Pausen gerne!

Ein Kaffee mit Käsebrot um 15.30 und dann bin ich mit Edo (und dem Auto) nach Bad Godesberg gefahren. Beim DM Bestellungen abholen, etwas Lesefutter aus der Bücherei ausleihen und das Bistro Sweetheart für Montag kommenden Doppelkopf ausbaldowern standen auf meiner Liste. Laufen ging wieder eher gar nicht gut und ich mich hat gewurmt, dass ich zu dem DM in der Fronhofer Galerie musste, was weiter zu laufen war.

Auf dem Weg dahin traf ich einen Mann, der mit einer Hündin ging, die eine Schwester von Edo hätte sein können. Es war aber ein Bichon Frisé, kein Bologneser. Wir kamen ins Plaudern und der Mann bestätigte meine Sorge, dass man weder in den DM noch in die Passage Hunde mitnehmen darf. Kurzerhand bot er, dieser weitere "Hero del Silencio" an, mit beiden Hunden vor der Passage zu warten. Ich war sprachlos. "Haben Sie den wohl wirklich eben Zeit?" Er antwortete "tja, ich hab noch etwas zu arbeiten, aber man sagt doch so schön: Arbeit ist anders als Vögel, sie fliegt einem nicht weg".

Ich habe dieses Sprichwort nirgendwo gefunden, vielleicht ist es ein bosnisches Sprichwort. Der Mann, der auf mich wie ein Schriftsteller wirkte, erzählte auf dem Weg zur Fronhofer Passage, dass Edo in Bosnien ein sehr gängiger Name sei. Ich liess also den potentiellen bosnischen Schriftsteller mit Edo und Sky vor dem Eingang zurück und versuchte, ganz fix meine Besorgungen im DM machen. Natürlich war meine Bestellung noch nicht einsortiert und es war soo viel los an den beiden Kassen dass es bestimmt eine Viertelstunde gedauert hat, bis eine Mitarbeiterin die neuen Bestellungen aus dem Lager holen konnte... oder noch viel länger... mir kam mir wie eine Ewigkeit vor und ich habe echt geschwitzt weil es mir so schwer fiel, die Ruhe zu bewahren. Aber ich habe an das "Hilfe annehmen" von gestern gedacht und es bis zum Ende ausgestanden. Und Edo und Sky und der bosnische Schriftsteller oder was auch immer er war, warteten ziemlich entspannt auf mich, als ich es endlich geschafft hatte. Zeit für einen Kaffee hatte der Mann dann nicht mehr, vielleicht hat es ihn auch doch gewurmt das Angebot gemacht zu haben, es war ja auch kalt und fies draußen - aber dann ist das eben so. Trotzdem ein Held : )

Heute abend hat Emilia was leckeres gekocht und außerdem ist sie meiner Bitte, das Parkett im Wohnzimmer mit dem Saugwischer zu bearbeiten, fast freudig nachgekommen. Man kann wirklich an allem arbeiten und sich weiterentwickeln!

Hier noch ein Teil meiner Ausbeute aus der Bücherei. Kennst Du davon was? Ich denke, das wird ein gemütliches Lese-Wochenende für mich : )