Einsamkeit
- tanja0563
- 10. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
"Die Einsamkeit ist die Mutter der Ruhe,
und ein stiller Zufluchtsort,
der uns von all unseren Sorgen befreit".
Johannes Chrysostomas
Dieser Spruch ist aus einem Büchlein von 1994 mit Versen für jeden Tag des Jahres. Dies ist der von heute. Der von morgen lautet "Tu Deine Pflicht so lange, bis sie deine Freude wird". Hm. Ich würde die beide nicht ohne zu Murren unterschreiben, auch wenn sie durchaus einen wahren Kern haben.....
Sehr nett auch die beiden japanischen Begriffe, die ich heute in der Kolumne einer Frauenzeitschrift beim Friseur lernte: "Kushisa-bishii" ist die Umschreibung von "ich habe keinen Hunger aber mein Mund ist einsam". Und "Age-otori" bedeutet, nach einem Haarschnitt schlechter auszusehen als vorher. Nein, das ist mir heute nicht passiert. Trotzdem habe ich die Haare gerade selber nochmal gewaschen und dann so "gestylt", wie ich es mag. Luftgetrocknet : )
Beim Blutabnehmen in der Onkoambulanz habe ich heute mal gefragt, ob man diesen nervigen, wöchentlichen Besuch vielleicht optimieren kann. Wenn ich früh komme, ist an der Anmeldung stets eine lange Schlange und das Anstehen strengt mich furchtbar an. Selbst wenn nur 3-4 Leute vor mir dran sind, dauert es manchmal auch eine Viertelstunde, weil die Sekretärin nebenbei auch das Telefon bedienen muss ect. Erstaunlicherweise hatte sie aber eine schlaue Idee: Sie hat mir für kommenden Dienstag schon die Abnahme-Röhrchen vorbereitet und mitgegeben.
Somit kann ich die Anmeldung nächstes Mal "überspringen" und mich direkt in den Raum setzen, wo PJler (Ärzte im praktischen Jahr) reihum Blutproben sammeln. Das sagt sich so leicht. Manche werfen direkt das Handtuch, wenn sie meinen schlechten Venen (es geht nur noch in der Hand) sehen und bitten eine der erfahreren Schwestern, mich zu übernehmen. Andere haben in Zuversicht gebadet und probieren es ein oder zweimal...manche schaffen es aber auch, mir die zwei Röhrchen Blut abzuringen.
Die Proben muss man dann zum Labor bringen. "Nur" 150 Meter durch die Krankenhauskorridore im Erdgeschoss. Dort wartet man (immerhin sitzend!!) auf die ersten Ergebnisse, die man allerdings wirklich fix innerhalb von 5 Minuten ausgedruckt auf einem Zettel in die Hand gedrückt bekommt. Dann geht's zurück zur Onkoambulanz, wo man den Zettel dann einer Schwester zeigt, die sich dafür einen Moment Zeit nehmen muss. Wenn alles OK ist, wird sozusagen der Termin für die nächste Chemo bestätigt.
Dass im WC die Papierhandtücher fehlten, dafür aber in der Toilette der Schimmel blühte, habe ich der netten Sekretärin dann auch noch gesagt. Schlimm, die hygienischen Zustände im Krankenhaus!! Das fand ich ja letztes Jahr schon so eklig. Haare und Staubklumpen in den Rollen der Infusionsständer....bahh.
Wie schön, dass es mittwochs bei uns zu Hause immer superschön sauber ist : ))
Nach Krankenhaus und Friseur stand heute Vormittag auch noch Physiotherapie an und zuhause hatte ich den Eindruck, dass Edo erstmal raus wollte. Die Sonne hatte es endlich durch den Wolkenschleier geschafft und es war so schön, auf der Hundewiese in der Sonne zu sitzen!

Zum Mittagessen habe ich Reste von gestern verputzt: orientalischer Hirseteller von der Antersdorfer Mühle und grüne Bohnen mit Speck. Die Gerichte von der Antersdorfer Mühle gefallen mir wirklich gut. Das ist immer so lecker gewürzt, leicht zuzubereiten (Wasser drauf, aufkochen und warten) und macht es mir leichter, auch mal Linsen, Quinoa, Bulgur oder eben Hirse zu essen. Und weil die mir so sympatisch sind, schicke ich den Link https://www.antersdorfer.bio/ zum Stöbern für Neugierige. Oder Hungrige.
Apropos, wir veranstalten nun gleich das "letzte" Abendessen als Familie. Steak mit Salat und Roberto hat auf Emilia's Wunsch Tiramisu gemacht. Morgen Vormittag fliegt unsere große Tochter nach Malaga und kommt am 22. Dezember zurück. Natürlich wird sie verändert zurückkommen! Die Zeit in Spanien wird hoffentlich eine ganz tolle Erfahrung für sie und ihr Leben lang eine wertvolle Erinnerung sein!




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