Dankbar!
- tanja0563
- vor 2 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen
Gerade hab ich den Blog-Eintrag von gestern nochmal gelesen, wo ich von den vielen Freuden berichtet habe. Dass ich dafür sehr dankbar bin, hab ich gar nicht so deutlich zum Ausdruck gebracht. Weil es hier heute mit meiner Freude über schöne Momente weitergeht, wollte ich das ausdrücklich nochmal nachgetragen haben!!
Generell ist es so, dass Bewegung schlecht geht und die wenige Bewegung mir nicht gut tut. Mein Kreislauf spielt auch so langsam verrückt und gestern abend um 23 Uhr noch Bettwäsche aus dem Trockner im Keller zu holen, war eine bescheuerte Idee. Da unten im Keller hat das Handy keinen Empfang und die Nachbarin von oben, die den gleichen Waschkeller nutzt, wäscht zwar extrem viel, aber nachts dann eher doch nicht. Wenn ich da also mal blöd fallen sollte, wäre es praktischer, das immerhin tagsüber zu tun. Naja- die (Bett-)Wäsche hatte sich dann auch noch so dämlich verdreht, dass sie gar nicht trocken geworden war und ich habe im Schlafsack geschlafen.
Heute morgen kam ich mit dem blöden Kreislauf jedenfalls auch so gar nicht in die Gänge. Mehr trinken sollte wohl auch. Ich hab der stets supergut gelaunten, sportlichen Corinna um 8 Uhr zwar halbwegs geschniegelt und gestriegelt den Edo übergeben können, da hatte ich aber schon so manchen Kampf mit mir gekämpft. Wie schön, dann den ersten Cappuccino mit einem Plausch mit Christine in Italien zu verbinden.
Später hab ich Nachbarin Katrin zum Geburtstags-Frühstück im Wissenschaftszentrum abgeholt. Zu zweit gehen gefällt mir momentan besser, dann bin ich irgendwie abgelenkter und fühle mich etwas sicherer. Katrin hat mir hinterher netterweise auch die Wäsche aus dem Keller geholt. Die Nachbarinnen hier sind echt eine große Quelle der Hilfsbereitschaft. Und geben mir zudem das Gefühl, mich Wert zu schätzen.
Gestern hatte ich mit Martina noch eine neue Gassigeherin aus dem Karré rekrutiert, sie blieb nach der Premiere mit Edo, die total gut geklappt hat, auch noch auf einen Tee und hat ein bisschen erzählt.
Die Schreib-Lust Gruppe am Donnerstag hat bei mir gemischte Gefühle erzeugt. Einerseits hat mir das immer Spaß gemacht, andererseits hab ich ganz oft gefehlt: weil das Wetter zu schön war aber vor allem, weil ich alle zwei Wochen erst nach 13 Uhr von der Chemo wieder zu Hause bin. Dann schon um 15 Uhr wieder beim Schreiben zu sein, ist mir irgendwie zu eng. Zumal Edo ja auch noch da ist.
Heute hatte ich ja keine Chemo und war endlich mal wieder da, wurde auch mit total herzlichem Halloooo begrüßt, und habe, als ich nach der Hälfte der Zeit ging, weil ich nicht mehr sitzen konnte, genau das (wenig Zeit zwischen 13 und 15 Uhr) mal erklärt. Eine der Teilnehmerinnen fragte dann ganz erstaunt "ach, wo wohnst Du denn ganz?" Ich lächtete schief- denn genau sowas hätte ich vor nicht allzu langer Zeit wohl auch gefragt oder zumindest gedacht. Dass ich zwischen zwei Terminen mindestens 3 Stunden und ein Nickerchen brauche, ist halt nicht "normal".
Naja. Nun hab ich die Anmeldung für die Fortsetzung des Kurses hier liegen und denke, ich werde nicht weitermachen. Über 300€ für 20 x 3 Stunden ist mir irgendwie zuviel Geld und auch zuviel Zeit. Dass es tatsächlich drei Unterrichtsstunden sind, der Spaß also von 15 bis 17.15 geht, war mir gar nicht so klar gewesen. Selbst wenn ich die Chemo auf einen anderen Tag legen würde- es ist mir auch nach hinten raus zwischen Schreib-Lust und Chor (mit Hanna) um 19.30 zu wenig Luft. Zumal es nett ist, wenn es wie heute gut passt und Hanna mich nicht nur abholt, sondern wir vor dem Singen bei mir gemeinsam einen Happen essen.
Zum Lachen teile ich aber mein Gedicht aus dem Schreib-Lust-Kurs, das wir heute aus einem zuvor erfundenen "längsten Wort der Welt" heraus, in einem vorgegebenen Reimschema (AABCC), schreiben sollten:
A Hanna denkt:
A "was er mir wohl schenkt?"
B Babyspeckfaltencremetöpfchenaufschrift
C Hanna wundert sich:
C "sowas brauch ich nich".
Gelacht?
Ok. So oder so.
Und morgen ist ein neuer Tag. Ohne Termine! Ab Nachmittags sogar ohne Edo, der auf Wunsch des Nachbarkinds mal etwas länger in deren Obhut bleibt als nur für den Spaziergang. Ich könnte eine klitzekleine Sporteinheit einlegen. Und wenn es nur für ein Nickerchen auf der Massageliege und die leckeren Getränke ist. Mal sehen.

Das Foto heute mal aus dem Status von Inka (Berlinerin, die mit Mann immer im Häuschen in Italien Urlaub macht). Werde morgen wieder konsequenter auf knipsbare Momente achten. Die muss man derzeit echt mit der Lupe suchen!! Ha- apropos Lupe: ein Foto habe ich ja heute doch gemacht:

Das Blatt einer Königskerze.




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