Bilanzen
- tanja0563
- 16. Mai 2023
- 2 Min. Lesezeit
Abgesehen davon, dass ich noch die Endabrechnung machen möchte, bevor wir fünf Frauen uns zumindest erstmal in zwei Richtungen zerstreuen, hat der heutige Tag dazu eingeladen, resumé zu ziehen.

Also körperlich mache ich seit Anfang April Fortschritte und habe meine durchschnittliche Geh- und Laufstrecke von 4,1 km/Tag in den vergangenen 20 Wochen auf 7,6km/Tag in den letzten sechs Wochen gesteigert. Bergauf gehen ist für mich zwar immernoch sehr mühsam und schweisstreibend, aber dass auch das mit Geduld und Übung besser wird habe ich ja schon mehrfach erlebt. Sicherlich waren die drei Wanderungen im Chianti und die beiden auf den Küstenwanderwegen gestern und heute ein super Training!
Außerdem war es auch heute wieder sehr schön!! Gestern war ich ja von Vernazza mit dem Zug nach Corniglia gefahren und von Corniglia nach Vernazza gewandert. Heute ging's mit dem Zug von Monterosso zu Fuß nach Vernazza und von dort mit dem Zug zurück.
Morgens um 8 am Strand von Monterosso


Der Weg soll offenbar in 2 Stunden zu gehen sein. Ich habe es gemütlich angehen lassen und 3,5 Stunden gebraucht - und fand es trotzdem mega anstrengend. Die ersten 90 Minuten ging es im Grunde immer nur treppauf.
Die Aussicht ist beeindruckend! Und so früh an einem zudem nicht sonnigen Tag war auch deutlich weniger los auf dem Wanderweg.


Monterosso rückt in immer weitere Ferne...

...und schon ist Vernazza zu sehen!

Auch im historischen Zentrum von Vernazza hätte man noch Treppen gehen können ; ) Ich hab es bleiben lassen, denn in Monterosso wartete Lara auf mich (und den Parkschein) und in Levanto die anderen drei fleißigen WandererInnen.

Aber die nicht gegangenen Treppen passen zum Thema "Bilanz". Ich habe in dieser Woche nochmal was über mich gelernt: vielleicht bedingt/verstärkt dadurch, dass mich vieles im Alltag sehr anstrengt und an meine Grenzen bringt, ist meine Flexibilität an manchen Stellen im Miteinander mit anderen deutlich eingeschränkt. Wenn ich so allein in meiner Komfortzone vor mich hinwusele und es allenfalls mit der Familie Reibung gibt, merke ich das gar nicht so recht. Aber zu fünft, da fällt es halt doch auf- sogar wenn man ziemlich aus dem gleichen Holz geschnitzt ist.
Klar sind gemeinsame Entscheidungen sowieso nicht so eine leichte Sache bei 5 starken und kritisch denkenden Frauen. Aber mein seltsamer Bioryhtmus, meine Essens-Präferenzen, meine Geräuschempfindlichkeit und Abneigung gegenüber Innenräumen, mein Gehtempo und Bewegungsbedarf- das ist schon auch speziell. Und ich muss einsehen, dass ich denen, die es mit mir aushalten, echt viel abverlange - und dankbar bin. Denn "going solo" ist für manche Gelegenheiten ja gut machbar und Edo ist ein toller Begleiter. Aber menschliche Gesellschaft, Gemeinschaft, Nähe und Austausch sind schon auch echt gold wert : ))




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