Bergab und Bergauf
- tanja0563
- 21. Jan. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Der Januar zieht sich ja doch ganz schön in die Länge, oder? Morgen ist schon der vierte Montag in diesem Jahr und der Februar ist trotzdem noch nicht so richtig greifbar. Wegen des von meinen Nordhorn-Freundinnen gestalteten Kalenders bin ich ja auf jeden neuen Monat ganz besonders gespannt.
Gestern, als ich hier im Blog "und morgen ist ein neuer Tag" schrieb, ertappte ich mich dabei, dass ich mich auf den nächsten Tag nicht so freute wie sonst. Ein genervt-verzweifelt bis erschreckter Teil von mir sah vor allem einen weiteren Tag mit schlimmen Ischias-und Rücken-Schmerzen kommen. Und wenn Schmerzen die Lebenslust mindern, dann muss man was tun: kurzerhand habe ich gestern abend noch 100mg Tilildin genommen. Damit bin ich jetzt zwar fast an der Höchstdosis von 2 mal 300mg, aber dennoch war es eine gute Entscheidung, denn die Nacht war so wirklich OK und ich habe gut geschlafen.
Ich wachte mit starken Schmerzen gegen 5.30 auf, habe dann pünklich (6 und 18 Uhr) die Tabletten in der neuen Dosierung (2x250) genommen, die mich auch relativ ok hat durch den Tag kommen lassen. Ich beschreibe das hier so im Detail, um auch Dir Mut zu machen, wenn Du irgendwann mal in einer vergleichbaren Situation bist. Schmerzen aushalten ist immer eine dumme Idee, weil es wirklich die Lebensgeister schwächt. Es gibt auch sowas wie ein Schmerzgedächtnis und wenn man immer wieder Schmerzen hat, braucht man viel mehr Schmerzmittel als wenn man vernünftig eingestellt ist. Sogesehen ist das bei mir jetzt auch noch nicht optimal.
Morgen sehe ich den Orthopäden für die nächste Spritze und spätestens Donnerstag den Onkologen, auf dessen Rückruf ich nun leider schon eine Woche warte. Da muss wohl ein hoher Krankenstand und viel Chaos sein. Ich brauche von meinem Onkologen einerseits die Bestätigung, dass das für Donnerstag geplante MRT hinfällig ist, weil wir, bezogen auf den Sturz, am 10.1. bereits eines gemacht hatten. Und andererseits wird es Zeit, eine Strategie festzulegen, wie es nun weitergehen soll. Zeigt das MRT, ob die zwei Doppeldosen Immuntherapie etwas gebracht haben? Oder brauchen wir zusätzlich ein PET-CT? Machen wir mit der Monotherapie weiter oder nicht? Muss von den akuell sichtbaren Metastasen doch die ein oder andere wegoperiert oder bestrahlt werden? Momentan bin ich von meinem Schmerzmanagement so absorbiert, dass ich an den anderen Baustellen ganz gut Geduld aufbringen kann.
Am besten hilft mir gerade Ablenkung. Laufen/Spazieren geht weiterhin gar nicht gut und ich habe viel mehr Zeit für andere Dinge. Ich lese und döse viel, schau auch mal eine Folge "Scorpions" , habe viel von meiner "to-do" Liste erledigt und einen ganz guten Plan, was kommende Woche ansteht. Wie gut, dass Schoßhund Edo wirklich kein Problem damit hat, dieser Tage nur Minimal-Auslauf zu bekommen. Heute sind wir immerhin bis zur Hundewiese gelaufen. Und wir, das waren: Edo, Emilia, Roberto, Christian, Leonardo und ich! Das war prima, so ein Sonntagsspaziergang zu fünft! Den Bob hatten wir auch dabei und es war toll, mal das weiße, winterliche Treiben zu sehen.

Der Spaziergang folgte auf das Fisch-Menü (Miesmuscheln, Nudeln mit Venusmuscheln, Dorade auf Ofenkartoffeln), welches zuzubereiten mir viel Freude gemacht hat. Geschmeckt hat es wohl auch ; ) Schade, dass mein Mann immer nur ganz kurzfristig weiß, ob er arbeitet oder frei hat. Ich hätte Sonntags gern öfter 2-3 Gäste!! Christian und Leo hatten, außer den Grüßen von Luca, mega leckere Bio-Orangen aus Sizilien (crowd-farming) mitgebracht und es war schön, sie mit etwas mehr Ruhe zu sehen. Nach der Beerdigung von Andrea am Mittwoch beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt für die drei, für den ich und vielleicht auch Du (?) ihnen ganz viel Kraft und Glück wünsche.





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