30. Individualisten
- tanja0563
- 30. Dez. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Als meine liebe Schwägerin dieser Tage ihre Überraschung über das in unserer Kleinfamilie gelebte Maß an Individualismus zum Ausdruck brachte, habe ich ein wenig überlegt, ob ich dazu eine Meinung habe. Aber ich glaube, es ist halt einfach so, dass bei uns jeder sehr macht, was er/sie will. Ich ja selbst auch. Seit ich zumindest Edo an meiner Seite habe, komme ich mit dem großen "Abstand" in der Familie eigentlich richtig gut zurecht. Ich habe auch angefangen, die (meist spontanen) Momente, wo es dann eben doch zu zweit oder dritt synchron schwingt, sehr zu genießen und sie zB fotografisch festzuhalten. Dann kann ich anhand der Fotos sehen, dass wir nicht NUR und IMMER Individualisten sind.
Aber die Geschichte, die jetzt kommt, handelt vom Individualisten Edoardo della Fioravanta (Edo). Der gute Hund durfte mich heute bei meiner hochmotovieren "Alles muss schier"-Tour begleiten: Pfand wegbringen, Altglas, Auto waschen, saugen. Dann erstmal eine Pause an der Tankstelle.

Weiter zu DM, alles was fast alle war neu besorgen: Spülmaschinenreiniger, Waschmittel,... dann zum HIT, für Silvester einkaufen. Dann bei Freßnapf für Edo endlich ein etwas größereres Halsband, wie oft am Tag hab ich mich über das zu kurze geärgert. Außerdem mehr und andere Bürsten, Tränenstein-Wipes, und so weiter. Vor dem Laden dann nochmal Pause und Hund streicheln. Der ist echt mein Therapiehund! Ich habe auch die Marke mit meiner Handynummer an das neue Halsband gefummelt. Richtig schick.
Nun fuhr ich nur immernoch das Altpapier durch die Gegend, alle Container waren voll. Am Königsplatz war noch etwas Luft. Also hab ich das Auto an die Ladestation angeschlossen und ganz gemütlich und akribisch meine Kartons klein und platt gemacht und alles ordentlich im Container untergebracht. Was für ein erfolgreicher und fleißiger Vormittag von 8 bis 12.30 Uhr!!
Zuhause duftete es schon nach Mittagessen: Pasta al Pomodoro mit Ricotta. Edo wollte in den Garten, Emilia und ich waren mit Sachen auspacken beschäftigt: ein Radio fürs Bad, eine Wetterstation- so Dinge, die ich immer schon haben wollte und heute umgesetzt habe, da fiel es mir siedendheiß ein: Den liegenden Tisch, der das noch nicht installierte Gartentor ersetzt, hatte ich während unserer Abwesenheit beiseite geräumt, damit der Leyenhof unserern Einkauf auf die Terrasse stellen kann. Das bedeutet "Freiheit"!! Und tatsächlich hat Edo die Chance genutzt und ist allein spazieren gegangen. Dieser Individualist!!!
Emilia und ich sind getrennt und zu Fuß los, erstmal die "normale" Runde abgehen. Haben dann die Räder genommen und die weitere Umgebung abgesucht und Leute gefragt. Als eine Dame meinte, sie habe Leute mit einem weißen "Pudel" beim Einsteigen ins Auto gesehen, kam bei mir Hoffnung auf. Aber auch vorher schon hatte ih das starke Gefühl, dass Edo nix passieren wird.
Tatsächlich ist Edo Richtung Hundewiese gegangen, hatte dann aber Schwierigkeiten, die große Ampelkreuzung zu queren und wirkte wohl etwas verloren. Da hat ein Ehepaar ihn eingefangen. Irgendwann bemerkten sie den Anhänger mit der Telefonnummer und riefen an....was für eine Erleichterung!! Dem Rest des Suchtrupps wurde auch Entwarnung gegeben und bei der Übergabe war die gute Laune und Dankbarkeit greifbar.
Gemeinsames Mittagessen und dann bin ich mit Edo die große Rheinrunde gelaufen. Ich bin zwar etwas wackelig auf den Beinen und war etwas skepisch, ob es zu weit ist. Aber es tat einfach nur supergut, 2,5 Stunden ganz langsam spazieren zu gehen!!


Nun hab ich wieder fast bis Mitternacht durchgehalten, das macht Hoffnung für morgen : ) Schon vergagene Nacht habe ich etwas mehr geschlafen und heue hab ich nur 70 und 30 mg Prednison genommen- ich bin auf dem richtigen Weg. Und wenn ich MICH wieder im Griff habe, dann kann ich auch wieder mehr auf meine Wegbegleiter schauen!!!





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