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25. Resonanz

  • tanja0563
  • 25. Dez. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Dez. 2023

Eigentlich wollte ich auch heute nur ein passendes Gedichtlein oder Text von jemand anders beitragen. Aber so wenig heute auch passiert ist, es herrscht in mir so eine besondere Stimmung, die mag ich dann doch lieber selber versuchen einzufangen.


Heute habe ich tatsächlich bis 5 Uhr schlafen können, es wird also alles so langsam besser. Zu 9 Uhr hab ich das Weihnachtsfrühstück für meine Lieben zubereitet: Cappuchino, Pannetone, (Rest) Himbeerjoghurtquark mit Löffelbisquit, Orangen, Toast, Tee, Saft, Stollen- alles süß und querbeet und schön drappiert auf dem festlich gedeckten Tisch.


Emilia durfte sich danach nochmal hinlegen, ihr fielen wirklich am Tisch die Augen zu. Ich hingegen habe die erste Runde mit Edo gedreht und Karin auf dem Friedhof besucht. Es war so schön friedlich überall und ich ertappte mich dabei, umgewehte Grablichter ordentlich hinzustellen.


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Wieder zuhause ging es in eine nächste Runde Tortellini-Produktion, bevor ich ein wunderbares Päuschen gemacht habe bis zum Mittagessen: Lachsfilet mit Salat. So simpel, so lecker. Heute abend gab es dann Reste von neulich: Süßkartoffeln aus dem Ofen, Kartoffelbrei und das halbe Suppenhuhn, aus dem wir die Brühe für die Tortellini gestern gekocht hatten. Ich bin sehr froh, dass die Futterei dieses Jahr irgendwie nicht so wichtig ist, das bekommt mir sehr gut. Und auch der komplette Verzicht auf Alkohol. Tut mir in meiner momentanen Lage einfach besser. Und ich bin sehr dankbar, dass hier keiner deswegen mit den Augen rollt. Die Stimmung ist wirklich sehr friedlich und zugewandt!


Plötzlich war es dann schon 15 Uhr und ich bin vor Einbruch der Dunkelheit nochmal mit Edo los. Wieder über den Friedhof weil es so schön war und so ist Karin (und mit ihr alle anderen, die dieses Weihnachten nicht mehr bei uns sind) auch zur Kaffeezeit nicht allein gewesen. Außerdem sollte sich Edo nicht so dreckig machen, darum sind wir nicht zur Hundewiese. Also keine Sorge- es sind keine morbiden Anwandlungen sondern auch praktische Gründe! Aber natürlich bin ich in Gedanken viel bei denen, die gerade um einen geliebten Menschen trauern. Wie meine Cousine Andrea.


Meine tagtägliche Verbindung zu ihr war ja nie so eng. Trotzdem .... sehr berührt hat mich das Foto von einem Cousinentreffen in Rom...da war die Welt noch in Ordnung....und was waren wir jung!!


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Die Zeit vergeht so schnell- das ausgelutschte Mantra "carpe diem" kann man gar nicht oft genug wiederholen. Und dabei ist es gar nicht nötig, den Tag ("effizient") zu "nutzen"- ursprünglich meint es eher "pflücke" den Tag und "genieße" den Tag!!!


So ist es uns auch heute auch ergangen: zum Spielen sind wir vor lauter Genießen (ok, und etwas Packen für die kommenden drei Tage in Nordhorn) gar nicht gekommen. Außer den super entspannten Spaziergängen mit Edo und dass Roberto komplett die Küche gewuppt hat, war das tollste für mich, als Emilia nach Sonnenuntergang gute Laune bekam und mir eine Shellack-Peel-Off-Maniküre verpasst hat (das hat das Christkind gebracht). Sehr entspannend und sie macht das richtig gut!!


Und nun teile ich doch noch eine kleine Geschichte, die ich beim Suchen fand und nun nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Es ist ein Rätsel, gefunden hatte ich das hier https://www.individuatio.de/das-weihnachtsraetsel-gilt-ganzjaehrig/


"Es kommt im ganzen Leben nur darauf an, sich selbst an die zweite Stelle zu setzen". Wie unmodern, möchte man aufschreien! Und dann fällt mir eine alte Geschichte ein:


Der weise König Akbar, 1556 bis 1605 Großmogul von Indien, war es leid, dass sich seine Minister häufig stritten. Es waren zwar kluge Minister, die sich aber gegenseitig bremsten und damit auch den Fortschritt im Land von Akbar.


Da rief Akbar eines Tages seine Minister zu sich.

Er zeigte mit der Hand auf eine gespannte gerade Schnur und forderte die Minister auf: „Seht ihr diese Schnur?

Eure Aufgabe sei es, sie zu kürzen, jedoch ohne sie zu verknoten oder auseinander zu schneiden. Und ihr dürft sie auch nicht berühren.

Kürzt sie auf eine andere Art und Weise!“


Die Minister blickten wortlos auf die Schnur, rieben sich den Bart und wunderten sich, wie die Schur gekürzt werden könnte, ohne abgeschnitten oder auch nur berührt zu werden. Selbst den Klügsten unter ihnen wollte keine Lösung für diese schwierige Aufgabe einfallen.

„König, das ist nicht möglich!“ sagten sie.

„Kein noch so kluger Mensch kann dieses Rätsel lösen.“


Da erhob sich der König, nahm wortlos eine zweite, längere Schnur und spannte sie neben die erste. Durch diese zweite, längere Schnur wurde die erste automatisch verkürzt ohne verknotet oder abgeschnitten worden zu sein.


„Seht her!“, sagte der König. „Wir sollten die Meinung eines anderen weder antasten noch beschneiden, sondern nur unsere eigene Schnur daneben spannen. Dann möge der andere entscheiden, was länger und was kürzer, was besser oder schlechter ist. Wir sollen nicht für den anderen entscheiden, wir sollten ihm nur unsere eigene Wahrheit darlegen.“



Ganz am Ende möchte ich noch ein Weihnachtslied mit Dir teilen, das mir heute Nacht der Schwiegervater meiner verstorbenen Cousine schickte. Ich kenne Orazio nicht, aber finde es tröstlich, wenn wir im Schmerz und der Trauer alle zusammenrücken. Danke für dieses wunderschöne Lied. Es heisst "Weihnachtsglocken" (Winternächt'ges Schweigen) und stammt von Hermann Sonnet, der Text von Franz Mäding von etwa 1900. Bei mir bleibt da kein Auge trocken: Millionen Sterne.....Friede in das Herz...



Winternächt’ges Schweigen

Franz Mäding/Hermann Sonnet

Winternächt’ges Schweigen hüllet rings die Fluren, Wald und Feld.

Millionen Sterne glühen, glänzen hoch am Himmelszelt, leuchten in den Weihnachtsfrieden. Horch, ein wundersamer Klang.

Von den Türmen in die Lande schallt der Glocken Weihgesang.

Stille Nacht, heil’ge Nacht!


Glocken klingen in die Lande, hell ertönt ihr ehern Mund.

Preis, Anbetung jener Liebe, jenem Licht der ersten Stund.

Allen Menschen will es klingen, dieses Lied aus tönend Erz.

Soll es klingen, mög es bringen dir auch Frieden in das Herz.

Stille Nacht, heil’ge Nacht!


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