16. AkzepTANZen lernen
- tanja0563
- 16. Dez. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Dez. 2023
Tja, vielleicht war diese Konfrontationsmethode der diensthabenden Ärztin gestern abend gar nicht so verkehrt. Auch wenn meine impulsive Reaktion auf ihr "da können wir nichts machen" erstmal anstrengend war, letztlich kommen auf mich sicherlich noch öfter Situationen zu, in denen mir "gegen meinen Willen und meine Hoffnung und meinen Optmimsimus" ehrlich gesagt wird: Da können wir nichts (mehr) machen. Davor habe ich ja eine riesige Angst und vielleicht lerne ich nun, damit umzugehen. Den Drops zu schlucken. So wie ich seit 10 Jahren lerne zu akzeptieren, dass ich nun mal Krebs habe, egal ob ich es total bescheuert finde. Und dieses Akzeptieren ist wohl etwas, was wir alle stets lernen müssen...wenn es ums Altern, um die Gesundheit und vieles andere geht....
Die mittlerweile 48 Stunden mit dem Ausschlag und Juckreiz am Rumpf, Hals, Kopf und leicht auch an Armen und Beinen sind ein wenig wie im Tunnel. Ich versuche nicht zu kratzen und bin heilfroh, dass mir mein Rücken momentan das Laufen erlaubt. Gestern früh hatte ich dafür beim Orthopäden ja nochmal Spritzen in die betroffenen Lendenwirbel/Bandscheibe/Ileosakralgelenk unter Röntgenkonrolle bekommen. Dabei popelt der adrette Orthopäde stets so lange mit der Nadel in meinem Rücken herum, bis ich aufmucke und dann sagt er "ah, interessant". Also die Methode ist wohl eher eine Kombinaion aus Bild- und Tongebung.....als ich ihm sagte, dass ich mich da wie eine Roulade fühle, musste er lachen, das hätte noch keiner gesagt.
Von dort war ich ja morgens schon zum Johanniter krankenhaus gefahren, weil die Ärztin sich das, was ich ihr an Bildmaterial morgens um 4.30 per email geschickt hatte, doch gern persönlich anschauen und dann auch ihrem Mann, dem Onkologen zeigen wollte. In der Wartezeit wurde Blut abgenommen, danach gab es das Cortison- für beides wurde ein Zugang gelegt und bei mir funktioniert das momentan in den Händen am besten. Abends in der Notaufnahme dann nochmal ein Zugang für dieses Antihistaminikum das nicht geholfen hat... ganz schön viel Piekserei für einen Tag.
Aber heute war ja ein neuer Tag. Die Nacht war ehrlich gesagt nicht gut. Habe viel Hörbuch gehört aber es immerhin bis 8.30 im Bett ausgehalten. Ablenken und viel spazieren, telefonieren und putzen waren so meine Hauptbeschäftigungen. In der Apotheke habe ich mir Panthenol zum Lutschen (Hals, speisrröhre und Magen reagieren ebenfalls, schon einen Tag früher), kühlendes Bepanthen-Schaumspray und Fenistil-Tropfen geholt. Kühlendes Thermalwasser-Spray habe ich auch noch, das ist im Gesicht angenehm. Zum Film gucken bin ich noch gar nicht richtig gekommen. Dafür war ich ein Stündchen beim offenen Adventskalender in der Nachbarschaft.
Es braucht nun einfach Geduld bis das Cortison diese Auto-Immunreaktion ausgebremst hat. Aber wenn man bedenkt, dass die Reakion sich erst 2 Wochen nach der zweiten Dosis gezeigt hat, ist mir plausibel, dass es auch etwas länger als einen Tag braucht, um sich wieder zurückzubilden. Immerhin ist tröstlich, dass diese Reaktion bei 60% aller Patienten, die diese Kombination aus Ipilimumab und Nivolumab bekommen, aufritt. Und auch wenn ich relativ sicher bin, dass diese Reaktion das vorzeitige Ende dieses Therapieversuchs bedeutet, kann es dennoch sein, dass schon ein guter Effekt eingetreten ist. Hier mal ein Link zu einem recht umfassenden Artikel zu dem Thema: (https://www.aerzteblatt.de/archiv/205623/Checkpoint-Inhibitoren).

Es blüht...in meinem Gesicht der Ausschlag aber auch im Garten der Winter-Duftschneeball

Rheinhochwasser


Mein Abendessen: Graupensuppe und Salat.

Dass wir heute statt der durchschnittlich 4-5km mal wieder insgesamt 10km gelaufen sind, hat auch Edo gemerkt. Ich hoffe, heute schlafe ich besser!!





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