14. Die Hoffnung und Beständigkeit gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit!

Na, kommt Dir das bekannt vor? Genau, aus der dritten Strophe von "O Tannenbaum"! Wie gut passt das doch als Fazit unter den heutigen Tag....

Bei der ILCO-Weihnachtsfeier mit dem lustigen Trüppchen rüstiger Stomaträger, dem ich nun auch schon 7 Jahre angehöre, war es wieder sehr nett. Die liebe Frauke gestaltet das immer soooo schön....von der Deko zu den ausgewählen Geschichten, dem Mix aus freier Zeit zum plaudern mit dem Sitznachbarn und Programm. Zum Programm gehörte auch das Singen von ein paar Adventsliedern mit meiner Gitarrenbegleitung. Weihnachtslieder singe ich ja aus Prinzip erst zu Weihnachten, da schaue ich mir echt die Texte an und bin konsequent. Zum üben war ich gar nicht mehr gekommen, aber zum Glück sind es ja beständig jedes Jahr dieselben Lieder und so langsam kann ich sie ; )

Die Leute haben alle so spannende Lebensgeschichten, ich habe höchsten Respekt vor jeder dieser so unterschiedlichen Persönlichkeiten....und der gute Erich Grohmann hat am Ende den Witz mit den Tieren des Waldes erzählt- passt super auch in eine Selbsthilfegruppe!

Selbstbedienung war heute morgen gefragt. Mein Reisepass läuft im Januar ab und ich hatte einen Termin im Stadthaus um einen neuen zu beantragen. Fotos macht man nun an einer Maschine, die auch die Fingerabdrücke nimmt und die Unterschrift. Ich fand das alles ganz schön kompliziert....der Automat war nicht mit der Qualiät der Fotos zufrieden aber nach dem sechsten Versuch meldete er resigniert "es wird das beste aus den qualitativ nicht ausreichenden Bildern ausgewählt". Und beim Fingerabdruck nehmen erschien doch tatsächlich die Frage "fehlt der Finger?". Hm, der noch nicht.

Krass wie schnell 10 Jahre rum gehen!! Im Januar 2014 war Roberto gerade nach Bonn gekommen und ich stand ganz kurz vor meiner Erstdiagnose. Und jetzt? Also, im Grunde finde ich mich jetzt besser als vor 10 Jahren. Es fehlen ein paar Organe und ich habe viele Narben und Einschränkungen, aber ich bin eigentlich menschlich heute mehr die, die ich sein will : ). Das denken zu können ist doch ein Zeichen für "gutes" Altern, oder?

Einen Moment von "Beständigkeit" erlebte ich dann Mittags beim Treffen mit Tanja T. in der Rohmühle. Während ich noch darüber nachdachte, das ich dieses nun neue, schicke Viertel auf der anderen Rheinseite noch als verwilderte Brombeerhecken-Ruinen-Stätte kenne, bei der wir Geographen wohl alle dachten "hier könne man doch voll was draus machen..."- und 20 Jahre später flaniert man vorm Grand Hotel und ist wirklich in einem modernen Stadtviertel. Über Schönheit kann man sicher streiten, aber immerhin pulsiert da das Leben. Jedenfalls tauchte bei diesen Gedanken auf der gegenüberliegenden Sraßenseite in knapp 100m Entfernung eine Person auf. Und ich erkannte Tanja T. sofort! Ich fand das interessant, denn mit Worten hätte ich sie nicht so beschreiben können, dass zB Du sie erkannt hättest. Aber am Gang, der eigentlich ganz normal ist, habe ich sofort erkannt. Das kann keine künstliche Intelligenz behaupte ich mal....war sehr nett und lecker.

Nach der ILCO-Weihnachtsfeier hab ich heute sogar noch einen vierten Termin reingestopft: der Verein SG WaGo, der die nette Wirbelsäulen-Gymnastik im Kulturbad veranstaltet, lud zum Glühwein und Schnack ein. Dem Organisator Peer Kruse, der immer ganz tolle und motivierende emails schreibt, wolle ich einfach mal Danke sagen. Es ergab sich ein netter Plausch und dass Emilia um 21.30 als ich heimkam immer noch nicht wie verabredet die Gute-Nacht-Runde mit Edo gemacht hatte, konnte mich auch nicht wirklich aus der Ruhe bringen- mach ich es eben selber.

Nun habe ich allerdings ziemlich heftigen, juckenden Ausschlag am Oberkörper und Hals. Das könnte eine Nebenwirkung der Immuntherapie sein. Mal sehen ob es mit Betamethason und Schlaftablette weggeht oder ich mich da morgen auch noch drum kümmern muss (außer Orthopäde um 8, Osteopath um 10 -beides für den Rücken- und mittags erneut der Heizungstechniker...). Gute Nacht!