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wieder da

  • tanja0563
  • 22. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Geschafft- ich bin wieder zuhause. Dass Italien Wunder bewirkt hat, kann ich nun nicht behaupten. War ja auch nur so eine Idee. Nachdem ich nur noch mit Sonnenhut rausgegangnen bin, hat sich die Sonne auf meine Hände gestürzt. Das war die einzige unbedeckte Haut und die ist nun doch recht schmerzhaft verbrannt. Hoffentlich hat das Antibiotikum an anderer Stelle auch positive Effekte!


Ich rate ja ganz gern meinen Entzündungswert. Mit einem CRP von 170 wurde ich gestern vor einer Woche auf meinen dringenden Wunsch hin aus dem Krankenhaus entlassen. Vielleicht ist er jetzt bei 150 würd ich mal so schätzen. Um am 30.4. wie geplant den Port eingebaut zu bekommen, sollte er unter 50 fallen. Ich mag gar nicht mehr in der Onko-Ambulanz aufschlagen, aus Sorge, dass die mich wieder dabehalten wollen. Aber "damals" vor 2 Wochen ging es mir doch deutlich schlechter als jetzt.


Zu der Abgeschlagenheit, dem schnellen Schwitzen vom Entzündungswert und schlichtweg mangelnder Kondition von der ganzen Rumliegerei kommt hinzu, dass ich am Samstag wohl irgendwie falsch gesessen (oder gehustet?) habe, denn am Abend hatte ich wieder diese Schmerzen zwischen den Rippen. Die machen das Husten noch mal eine Nummer unangenehmer und das Bewegen und Atmen auch. Ich hatte das aber schonmal und es wurde erst erträglicher und verschwand dann. Ich glaube, es wird auch schon besser.


Der Flug heute war interessant: Roberto hatte einen guten Kiss&Ride Parkplatz ergattert und mich und Edo noch reinbegleitet. Er hat sich beim Check-in einfach an das vordere Ende- also den Anfang- der Ansteh-Schlange gestellt, an die Dame am Schalter gewandt, meinen und Edo's Check-in abgewickelt und dafür gesorgt, dass die Assistenz mit einem Rollstuhl kam. Mich in der Schlange so vorzudrängeln, hätte ich mich selber nie getraut! In der Tat hatte ich auf dem Hinweg in Bonn brav in der Schlange gestanden (und ziemlich gelitten, denn Stehen ist doch noch am schwierigsten). Roberto sagt, wer behindert ist, hat Sonderrechte und dann müssen die anderen halt mal warten. Und er hat ja recht.


Das Einsteige-Gate war tatsächlich sehr sehr weit weg vom Check-in und auch bei der Sicherheitskontrolle war es praktisch, als Rollstuhlfahrer behandelt zu werden. Ich wurde am Gate abgesetzt und dann habe ich gewartet- bis mein Name aufgerufen wurde. "Wie peinlich" war natürlich meine Reaktion. Aber wieso denn? Die Dame an der Abfertigung hätte ja schlecht rumgehen und fragen können "Sind Sie Frau Wolf?". Also hab ich mich mal wieder vorgedrängelt und statt im Bus wurden ich und eine alte Dame im Spezialfahrzeug zum Flieger gefahren. Weil die alte Dame wohl keine Stufen gehen konnte, wurden wir mit dem Lift zur Ersatztür gehoben.


Die Reise war mühsam. Anders als auf dem Hinflug habe ich diesmal keinen Platz mit mehr Beinfreiheit bekommen. Und irgendwie passte Edo samt Tasche nicht so gut unter den Vordersitz wie sonst. Bis wir losflogen, dauerte es auch ewig. Und es dauerte ewig, bis ich etwas zu trinken und mit Glück noch ein Käsebrötchen erwerben konnte. Und das Aussteigen in Bonn wurde dadurch verzögert, dass zunächst medizinisches Personal an Bord kommen musste, um einem Passagier, dem es "wirklich überhaupt gar nicht gut" ginge, zu Hilfe zu eilen. Tja- und als es dann endlich ans Aussteigen ging (diesmal mit Schlauch statt Treppe), war da nur noch eine Person, die Assistenz brauchte (ich). Wer weiß, wie es der alten Dame geht. Ehrlich gesagt würde ich mir die Abläufe ähnlich vorstellen, wenn sie während des Fluges gestorben wäre.


Neben mir saß eine freundliche, junge Italienerin. Sie unterhielt sich mit der Frau zu ihrer Linken, daher weiß ich, dass sie sich in Bonn als Forscherin mit Theoretischer Teilchenphysik befasst. Und als Lesefutter "unterhielt" sie sich mit einem 1200 dicken Wälzer: Murasaki Shikibu: "Die Geschichte vom Prinzen Genji". Dieses 1000 Jahre alte Werk gilt als der älteste Roman der Welt. Die jungen Leute von heute machen wirklich Hoffnung!


Der arme Christian hat wohl ziemlich lange auf mich warten müssen. Im Gegenzug habe ich bis zu seinem Auto ganz schön weit laufen müssen- zumal fand er es zunächst nicht. Aber es ging ganz gut! Wieder in Bonn sind wir noch durch den Aldi gebummelt und ich habe später auch eine kleine Runde mit Edo gedreht. Jeden Tag ein bisschen mehr, Schritt für Schritt!!!



ree

(Edo gestern während des Pizza-Festes)



 
 
 

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