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Weiter Ausblick

  • tanja0563
  • 1. Apr. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Wenn ich abends um 18 Uhr erschöpft denke "uffa, der Tag wäre geschafft", dann läuft irgendetwas falsch. Und die Tage bis zur OP am 18. erscheinen mir auch noch viel zu viele. Werde Mittwoch bei der Therapie mal die Onkologin befragen, was man bis dahin noch optimieren kann.


Heute habe ich -das April-Kalenderblatt kam nämlich von Doreen- mal etwas rationaler an meine und Emilia's Teilnahme am Mutter-Kind-Wochenende in Löningen Ende April nachgedacht- und schweren Herzens abgesagt. Emilia war auch sehr sehr traurig- zumal ihr klar ist, dass sie nächstes Jahr vermutlich andere Interessen haben wird, als mit deutlich jüngeren Kindern ein Wochenende zu verbringen. Somit geht schon auch irgendwie ein Ära zuende. Aber die vergangenen Jahre hat uns das schöne Momene und Erinnerungen geschenkt. Und immerhin tröstlich, dass "nur" die Bandscheiben OP der Grund für unser Fehlen ist und nicht etwas Schlimmeres.


Mir ist jedenfalls heute klargeworden, dass die Durststrecke noch ganz schön lang ist, denn nach der OP werde ich realistisch gesehen nicht sofort schmerzfrei und mobil sein. Auf einer Webseite las ich, dass man (erst) nach 14 Tagen wieder selbstständig Auto fahren kann....wir werden sehen. Nach dem April kommt der Mai, da sollte es dann mal deutlich aufwärts gehen, finde ich!


Jedenfalls ist die Fastenzeit, der "Abschnitt" von Karneval bis Ostern nun vorbei. Mein Vorsatz, jeden Tag ein Bild zu malen, ist irgendwo auf der Strecke geblieben- aber egal. Die Freude am Malen habe ich durchaus wiederentdeckt. Aber jeden Tag Gymnastik zu machen und den Rücken und Bauch zu stärken, ist deutlich wichtiger. Die persönliche Willenskraft hat halt auch Grenzen- so wie mit Kindern muss man sich auch bei der Erziehung von sich selbst und bei der Disziplin gut überlegen, welche Kämpfe es wert sind, gekämpft zu werden und welche nicht.


ree

Das war die Aussicht von einem Turm, den Braga, Edo, Traude, Stephan und ich auf unserem Osterspaziergang am Herrenhaus Buchholz in Brenig bewundern durften. Stephan ist hochgeklettert und dies ist die Aussicht von oben. Ich erkenne inzwischen meine Grenzen und habe unten gewartet. Traude hat mir unten Gesellschaft geleistet und sowieso waren die beiden so lieb, Edo und mich zuhause einzusammeln und wieder heimzufahren, als ich nach der kleinen Runde völlig erledigt und schweißgebadet war. Es gab noch improvisiert Hase- und Lamm-Kuchen und Espresso und gemeinsam durchschnaufen.


Insgesamt habe ich die gute Gesellschaft sehr genossen auch wenn mir Reden zu anstrengend war/ist und ich vorwiegend einfach nur "dabei" war. Das reicht ja auch mal, oder? Ich muss doch gar nicht immer "gestalten" und Konversation betreiben und so, man kann auch einfach mal gemütlich einen Spaziergang machen, dieselbe Luft atmen, die selben Sachen hören und sehen: die Vögelchen, die Blumen, Bäume, über die Hunde lachen...vor allem über Edo, der sich mit seinem pubertär übertriebenden Paarungsgebaren an Braga, dem doppelt so großen, kastrierten Rüden, ziemlich lächerlich macht. Schön war's - DANKE!!


ree

In der Hoffnung, dem April den Schrecken zu nehmen, konsultiere ich mal wieder Kästner:


Der April (Erich Kästner)


Der Regen klimpert mit einem Finger

die grüne Ostermelodie.

Das Jahr wird älter und täglich jünger.

O Widerspruch voll Harmonie!


Der Mond in seiner goldnen Jacke

versteckt sich hinter dem Wolken-Store.

Der Ärmste hat links eine dicke Backe

und kommt sich ein bisschen lächerlich vor.

Auch diesmal ist es dem März geglückt:

er hat ihn in den April geschickt.


Und schon hoppeln die Hasen,

mit Pinseln und Tuben

und schnuppernden Nasen,

aus Höhlen und Gruben

durch Gärten und Straßen

und über den Rasen

in Ställe und Stuben.


Dort legen sie Eier, als ob's gar nichts wäre,

aus Nougat, Krokant und Marzipan.

Der Tapferste legt eine Bonbonniere,

er blickt dabei entschlossen ins Leere

Bonbonnieren sind leichter gesagt als getan.


Dann geht es ans Malen. Das dauert Stunden.

Dann werden noch seidene Schleifen gebunden.

Und Verstecke gesucht. Und Verstecke gefunden:

Hinterm Ofen, unterm Sofa,

in der Wanduhr, auf dem Gang,

hinterm Schuppen, unterm Birnbaum,

in der Standuhr, auf dem Schrank.


Da kräht der Hahn den Morgen an!

Schwupp, sind die Hasen verschwunden.

Ein Giebelfenster erglänzt im Gemäuer.

Am Gartentor lehnt und gähnt ein Mann.

Über die Hänge läuft grünes Feuer

die Büsche entlang und die Pappeln hinan.

Der Frühling, denkt er, kommt also auch heuer.

Er spürt nicht Wunder noch Abenteuer,

weil er sich nicht mehr wundern kann.


Liegt dort nicht ein kleiner Pinsel im Grase?

Auch das kommt dem Manne nicht seltsam vor.

Er merkt gar nicht, dass ihn der Osterhase

auf dem Heimweg verlor.


Hm, kapier ich nicht. Und dieser Mann, der da gähnt, ist mir unheimlich. Steht der für den Alltag? Ist er der Wärter des Hamsterrades, der uns nicht in den Garten lässt, der sich über nichts mehr wundert?


Dagegen hilft, sich in den Flow zu flüchten....zum Beipsiel mit einer Partie Doppelkopf in der App am Handy!!


ree

Aber heute schau nun noch irgendeine Schnulze, die Extra-Tablette wirkt endlich und nun ist es im Bett richtig gemütlich : )




 
 
 

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