Verabreden
- tanja0563
- 5. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Okt. 2024
So schön es ja auch ist, im freien Flow spontan zu entscheiden- wenn man sich verabredet ist das ein netter Weg, den inneren Schweinehund zum Schweigen zu bringen.
Gestern Abend hat meine Tochter sich zu meiner großen Freude meine Wanderführer geschnappt und zwei ihrer Freundinnen (die in den Herbstferien nach Rom pilgern und ohnehin trainieren wollten) zu einem Erwandern eines "Traumpfades" animiert. Da die eine noch andere Pläne hatte, ergab sich eine maximale Abfahrtszeit von 9.00 - für 15jährige Teenager eine starke Ansage. Und wegen der Sache mit dem Verabreden hat das heute Morgen super geklappt (naja, Hundeleine und Wanderkarte vergessen sorgte für etwas Aufregung aber der Schal tat's dann wohl auch als Leine und der Weg war gut beschildert (und auch gut bevölkert).
Mein Beitrag waren frische Brötchen und der bereitwillige Fahrdienst inklusive 4 Stunden Zeit zum Vertrödeln. Aber die Fahrt durch das nebelige Rheintal (5 Grad!) um dann um 10 Uhr auf der Eifelhöhe in die Sonne zu schauen, das war toll!

Ich hab in der Sonne ein wenig gelesen und bin dann weitergefahren zum Kloster und See Maria Laach. Dort gibt es den großen "Vulkan"-See (es ist eine Caldera, aber egal) um den man auch prima herumlaufen kann (10km). Für mich war die Strecke vom (mittlerweile leider gebührenpflichtigen) Parkplatz bis zum Seeufer (350m??) weit genug....(ohne Rollator).


Auf dem Rückweg fragte mich ein Paar, ob alles in Ordnung sei oder ich Hilfe bräuchte. Ich finde diese Hilfsbereitschaft ja gut und gut gemeint und kann auch darauf reagieren "Ja, alles in Ordnung, danke, das ist gerade halt so....wird aber schon besser" aber kurz danach sprangen mir die Tränen in die Augen....wieviel lieber würde ich richtige Wanderungen machen.... so wie den "Höhlen- und Schluchten-Traumpfad". Aber immerhin bin ich ihn mit Ellen schonmal gelaufen vor ein paar Jahren.
Zum Trost beschloss ich, im Restaurant Vulkan-Waldfrieden einzukehren. Direkt davor waren für Kunden auch viele freie Parkplätze und auf der Sonnenterrasse wollte ich mir gern die restliche Zeit vertreiben. Da steht am Eingang doch tatsächlich ein Schild "Heute geschlossene Gesellschaft"! Grrr.
Ich hab im Auto auf dem tollen Parkplatz mein Brötchen gemümmelt und noch etwas gelesen aber dann beschlossen, zur Burg Olbrück zu fahren, um was neues zu sehen. Da hatte auch mal jemand von der Gastronomie geschwärmt. Zumindest was zu Trinken hätte ich gut gefunden. Aber dort angekommen stellte sich heraus, dass der Parkplatz an der Burg Olbrück 350m von der Burg weg ist- nochmal diese Strecke wäre mir zuviel geworden. Außerdem stand unten am Parkplatz netterweise ein Schild, dass man zwar (gratis!) die Burg besichtigen kann, die Gastronomie aber ein Corona-Opfer geworden ist.


Tja, also bin ich zurück zum Wanderparkplatz, wo mir ein Telefonat mit Ellen zumindest die verbleibende Wartezeit versüßt hat. Kaum hatten wir aufgelegt, kamen die drei Damen um die Ecke. Sie sahen nach 12,4km und 400 Höhenmetern überraschend frisch aus und waren super gelaunt.
Nach einer kleinen Trinkpause zuhause bin ich dann zum Krankenhaus für meine Infusion. Unterwegs, hinter dem Maritum-Hotel, traf ich auf eine ganze Horde als Feen, Hexen und Zauberer verkleideten Menschen (Magic Con), die mir aber sehr freundlich mit Knicks und Hut lüften Platz machten, als ich mir zögerlich den (Fuß-)Weg freiklingelte.
Leider musste die Schwester mich dann dreimal stechen- sie meinte, dass meine Venen platzen würden, weil ich wohl zuwenig getrunken hätte......




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