Tapfer sein tut gut!
- tanja0563
- 11. Juli 2024
- 2 Min. Lesezeit

Als mir die nette Oberärztin Ruff mich darüber aufklärte, wie sie plante, den ZVK zu legen (in meinem Zimmer, mit örtlicher Betäubung ect) wollte ich ja zunächst zurückziehen.
Sie nahm das ernst und gab mir das Gefühl, dass es auch andere Möglichkeiten gibt. Als dann die Amnesie aussetzte und ich mich sehr gut daran erinnerte, wie gemein das Propofol in der Vene gebrannt hat, bevor ich seelig einschlief, konnte ich mich mit ihrer Methode doch anfreunden.
Ich musste dafür nüchtern bleiben und bat morgens um Hilfe beim ersten Duschen nach 10 Tagen. (Wenn Du dazu Fragen hast, beantworte ich sie gerne). Grace hat das superluxurios gemacht. Fühlte mich zwischen Baby, Oma und Königin.
Einbau des ZVK fand dann tatsächlich erst um 15.00 statt, das war laaaanges warten. Wie passend, dass mir Nachbarin Kathrin (die hier arbeitet aber ihren freien Tag hat) spontan und auf gut Glück einen Besuch abstattete!!
Die ZVK-Anlage wirkte auf mich schon ein bisschen wie Kater aufgehängt an der Leiter in der Küche zu sterilisieren. Aber nur weil nichts piept und summt muss es ja nicht schlechter sein. Ich hab halt nur gespürt. Soviel, dass ich mach vorsichtig nachgefragt habe und dann auch prompt einen Nachschlag der örtlichen Betäubung bekam. Gehört hab ich mit Kopfhörer Musik- wobei prompt indem Moment der Kunstrasen-Konzert Soundcheck lauter war. Heute spielt Zucchero und im Vorprogramm Jack Savotetti.
Viel Geknister und Geschiebe und gedrückte, eigentlich nichts Schmerzhaftes und dann war es auch schon vorbei und ich unglaublich stolz auf mich. Mut gehabt und es ist gut gegangen. Wie vom 10er springen.....
Apropos Mut, schwups standen Caren, Werner, Anton und Sophia in der Tür. Kurzerhand durften die mich mit dem Rolli zum Röntgen fahren, um zu sehen ob der Venenkatheter korrekt liegt- das war lustig und ging ganz schnell!
So, morgen ist ein neuer Tag- insbesondere für die, denen es gerade nicht gut geht.
Mein "lauter" Zimmernachbar ist nun ganz leise....möge er in Frieden ruhen. Gestern kam wohl seine Tochter, mit zementsǎcken voller Angst und Sorgen auf den weichen Schultern. Und dann wurde es stiller als hätte er auf sie gewartet. Gestern ging die Sonne so toll rot unter und ich sah ich ihn so ruhig schlafen. Mein Weg zum/vom Bad führte an seiner stets offenen Tür vorbei.
Dann fiel mir heute Morgen zunächst die geschlossene Tür auf, dann die penetrante Stille. Und als Caren mich nach dem röntgen zrück ins Zimmer schob, wurde er im Bett geschoben. Von Kopf bis Fuß mit einem Betttuch zugedeckt. Was für ein dankbarer Zufall dass die Kinder nicht gerade jetzt und heute mit dem Thema so direkt konfrontiert wurden. Sie hatten mit Werner in der -bereits geschlossenen- Cafeteria nach Eis gesucht. Sie wurden später in der Rheinaue fündig.




Kommentare