Sonnen-Energie und Mondlicht
- tanja0563
- 1. Apr. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Offizielle Sonnenaufgangs-Zeit in Cerveteri war heute 6:53 und Untergang um 19:37. Hier in den Hügeln ist es dann nochmal etwas später/früher- aber die Sonne hat sich heute nur ganz kurz hinter ein paar Schleierwölkchen ausgeruht und ansonsten ihren Job gemacht und geschienen ; )

Und ich bin eindeutig mit Sonnen-Energie betrieben- es ging mir heute richtig gut: gemütlich aufwachen, Foto vom Sonnenaufgang, Meditation, Tee trinken, Luxus-Frühstück machen und gemütlich draußen genießen und lesen..

Während Edo und Boogie spielen und sich gut vertragen.

Hannelore und Marina (die sie stundenweise betreut) haben mir irgendwann einen Besuch abgestattet, ich habe Edo gewaschen und Mittags habe ich die Reste von gestern mit lecker Stracchetti mit Rucola aufgewertet. Stracchetti bedeutet eigentlich sowas wie "Putzlappen", es ist aber in hauchdünne Scheiben geschnittenes Kalbsfleisch, das kurz in etwas Olivenöl angebraten wird. Salz, Pfeffer, etwas Parmesan, die Rucola und etwas Balsamico-Essig-Creme- ein Gedicht.
Ein super schnelles Gericht. Das mühevollste war die Fahrt zum lokalen Metzger und das Schlangestehen. Da gibt es echt Leute, die zu dritt Fleisch einkaufen gehen!? Ein Kunde trug einen Borussia Dortmund Trainingsanzug. ich fragte ihn, ob das Zufall sei oder Absicht wegen des Spiels am Abend. Er war ganz verdattert aber es war wohl Zufall. Das Gespräch über Fußball kam ins Rollen (ich hielt mich raus) und ich war traurig über das Resumé, das einer nach Lob für irgendeine Mannschaft zog: "bloß schade, dass es Deutsche sind". Sowas kann doch nur als Provokation gemeint sein, oder? Aber von so fuzzeligen Italienern, die mir bis knapp an die Brust gehen, lass ich mich nicht provizieren. Aber ablenken: denn hier muss man sein Fleisch an der Theke liegenlassen, nur den Bon mitnehmen und erstmal an der Kasse bezahlen. Und wenn man so trottelig ist wie ich, fährt man erstmal ohne Fleisch heim und muss dann nochmal zurückfahren...

Nach dem Essen gab es dann auch noch eine hitzige Diskussion mit Christine's Mann. Die völlig sinnlos ist: wir werden bei vielen Themen keinen gemeinsamen Nenner finden, weil es ihn nicht gibt. Kulturinherente Kontraste sozusagen. Mehrerer Wahrheiten nebeneinander. Sehr schwierig, wenn trotzdem jeder überheblich die eigene für die bessere hält. Und schlimm, dass mir das alles von zuhause so furchtbar vertraut ist....aber vielleicht ist es auch schlichtweg normal?
Nicht normal sondern total nett war jedenfalls, dass mich nachmittags Alessandro und Silvia abgeholt und nach Santa Severa ans Meer ausgeführt haben. Espresso trinken und Strandspaziergang und gute Gespräche. Mit vielen gemeinsamen Nennern ; ). Alessandro habe ich 2003 im Zug kennengelernt, damals pendelte ich ja jeden Tag von Marina di Cerveteri nach Rom. Jetzt sehen wir uns vielleicht einmal im Jahr und es ist immer wieder schön. Inzwischen sind die beiden Großeltern...
Ebenfalls sehr nett war dann der Teil des Tages nach Sonnenuntergang.

Marina (die früher auch hier in der Nachbarschaft gewohnt hatte) hatte mich, eine alte Nachbarin und eine neue Nachbarin zu sich ins neue zuhause eingeladen. Dort lebt sie mit ihrem Mann und neuerdings einem Chihuahua. Sie kommt ursprünglich aus Kabardino-Balkarien (Nordkaukasus). Es gab Unmengen von sehr leckerem Essen.

Und Edo und der Chihuahua haben sich ebenfalls herrlich amüsiert. Edo wurde richtig zum "Kind", das er ja eigentlich noch ist. Ich hoffe nur, dass er schnell wieder vergisst, wie sehr der Chihuahua verwöhnt wird!! Es wurden zum Beispiel im Schlafzimmer extra ein paar Stufen an das Fußende des Bettes gebastelt, damit der Chiwawa bequem seinen Schlafplatz am Kopfende, zwischen den Kopfkissen, erreicht....
Ich habe meinen Schlafplatz auch schon vor einer Weile erreicht (dank des Mondlichts: die Außenbeleuchtung ist nämlich kaputt) und freue mich aufs Schlafen- und auf einen neuen Tag morgen!
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