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Selbsthilfe

  • tanja0563
  • 3. Juni 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Heute muss ich wohl ausschließlich mit Worten Bilder malen, die Kamera habe ich nur heute morgen im Garten einmal gezückt...Emilia's Salat ist ganz schön prächtig, oder?

Es war ein schöner, sonniger, gut gefüllter aber auch entspannter Tag. Nach einem ganz genussvollen Start mit Lesen ab 5.50 Uhr, Frühstück mit Emilia um 8, bin ich um 10 nach Siegburg gefahren um einem anderen Wanderführer einen ultraleichten Wanderrucksack abzukaufen. Der hatte mich gestern beim Wanderführer-Treffen, als ich auch von der anstehenden Alpenüberquerung erzählte, nach meiner Körpergröße gefragt und mir dann den Rucksack angeboten, der ihm wohl zu groß/zu lang für seine geringe Körpergröße ist. Aufgrund seiner groben Beschreibung konnte ich recherchieren, welcher das sein könnte und der Name Mariposa (spanisch: Schmetterling!) erschien mir wie ein weiterer Wink des Schicksals, denn irgendwie hat meine Nichte Leonie mich mit der Faszinazion für Schmetterlinge angesteckt.


Als ich allerdings heute morgen in der ILCO-Praxis den Nachruf einer mir gut bekannten Langzeit-Krebspatientin und Stomaträgerin las, war ich etwas erschüttert.....so schnell kann das gehen, "neulich" (das muss allerdings 2021 gewesen sein) ging es ihr doch noch ganz gut. Wann würde an der Stelle wohl mein Foto abgedruckt? Silvia und ich hatten uns mehrfach zum Thema "Endlichkeit" und "das Leben genießen" ausgetauscht und gegenseitig bestätigt, wir teilten da wohl dieselbe Einstellung. Aber auch diese "gesunde" Einstellung bewahrt einen ja letztlich nicht vor dem (Krebs-)Tod. Den ich auch überhaupt nicht als "verlorenen Kampf" sehen möchte. Es ist einfach Schicksal, der Lauf der Dinge.


Jedefalls war es gut, dass ich mit dem Wanderratten-Kollegen direkt für heute morgen den Rucksack-Besichtiungs-Termin abgemacht hatte und mir auch ein exzellenter Kaffee dazu versprochen worden war. Dieser Trip nach Siegburg hat mich von den trüben Gedanken abgelenkt (im Radio lief "lass uns leben" und ich habe laut mitgesungen und ein paar Tränchen verdrückt) und auch den Zweifel, ob ich besser erst das MRT abwarte, habe ich mal einfach beiseite geschoben. Für einen fairen Preis habe ich den Rucksack dann auch mitgenommen, einen amerikanischen Gossamer Gear Mariposa 60, der ein richtiger "Klassiker" zu sein scheint. Eine klitzekleine Decathlon-Bestellung (Merino Shirt, Merino-Unterwäsche) habe ich dann heute noch hinterher geschickt und kam mir bevor, als wolle ich mit Blick auf Mittwoch das Schicksal bestechen. So nach dem Motte: nun habe ich die tolle Ausrüstung, nun kann doch bitte nix dazwischenkommen!?


Von Siegburg aus bin ich direkt zum Bonner Münsterplatz zum Tag der Selbsthilfe gefahren. So ganz dekadent mit Parken (und Laden!) in der Tiefgarage und so. Dort habe ich drei Stunden den ILCO Stand etwas mit betreut, aber vor allem viele alte Bekannte aus der Selbsthilfe getroffen. Über den Paritätischen hatte ich ja mal eine In-Gang-Setzer Ausbildung gemacht, bei der man lernt, neue Selbsthilfegruppen in der Gründungsphase zu unterstützen. Eine Online-Gruppe zum Thema "Depression" hatte ich dann 2021 tatsächlich in Gang gesetzt und "Blinklicht" genannt. Die Gruppe gibt es weiterhin, das freut mich sehr! Zudem hatte ich ja mit einer anderen Betroffenen schon 2017 den Treffpunkt Bonn für Junge Erwachsene mit Krebs gegründet, da wächst mittlerweile auch meine Nachfolgerin aus der envisierten Altersgruppe heraus. Und viele Gesichter kannte ich auch von anderen Patiententagen und ähnlichen Veranstaltungen. Das Schöne ist, dass man da so ganz "mensch" sein darf. Auch ob man Mann oder Frau ist oder irgendwas dazwischen ist erstmal ganz egal, wenn man eben ein anderes Anliegen hat, das einen verbindet.


Apropos verbinden, da fällt mir doch noch ein Foto ein, das ich gemacht habe- allerdings mit der Makro-App, darum sah ich es zunächst nicht in meiner Foto-Galerie: Diese kleinen Schokolädchen hatte Brigitte von der ILCO für den Stand mitgebracht und als sie mir eines anbot, musste ich lachen, denn der Rucksack-Thomas hatte in seinem Schrank lange nach einer passenden Tasse für den leckeren Kaffee gesucht, und auf der ausgewählten stand genau dasselbe! : )


Das möchte ich dann auch mal so weitergeben: schön dass DU, liebe/r LeserIn, da bist : ))


Der Rest des Tages war dann chillen im Garten; Gilmore Girls gucken, das Amelie Fried Buch weiterlesen, ein schönes langes Telefonat mit Ellen, die Hunderunde mit Edo mit einer weiteren, sehr netten Begegnung. Danke- oder wie wir im Chor singen: Thank you lord for one more day!


Ach aber dazu fällt mir noch das Mitsing-Konzert auf dem Selbsthilfetag ein. Das hat nicht nur Spaß gemacht, die singen jede zweiten Mittwoch und ich überlege, da zusäzlich zu meinem Chor auch noch hinzugehen. Denn Singen macht Spaß und Singen tut gut : )




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