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Rebell

  • tanja0563
  • 26. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Donnerstags bin ich irgendwie immer besonders müde: vor allem die Aussicht, mich bei der Chemo hinlegen und weiterschlafen zu dürfen. So vergingen die drei Stunden total schnell - aber es hat für einen Wetterumschwung gereicht und ich bin mehr oder weniger genüsslich durch den Sommerregen zurückgeradelt.


Die Mittagspause mit Pasta Pesto war richtig schön lang und ich musste mich ganz schön zusammenreissen, zum Runden Tisch der krebsbezogenen Selbsthilfe zu fahren. Aber der findet nur einmal im Jahr in Präsenz statt, das zweite Mal online. Direkt vor dem Veranstaltungsort am Bonner Bogen auf dern anderen Rheinseite war eine freie Schnellladestation- also das ist schon echt praktisch! Und natürlich war das Treffen wieder total interessant und lehrreich.


Ich konnte mich einbringen und etwas von der Frauenselbsthilfe und dem gewonnenen Preis für das Netztwerk "Leben mit Metastasen" erzählen. Außerdem war Cosimo da, der vom "Treffpunkt Bonn für Junge Erwachsene mit Krebs" erzählte, den ich ja mitgegegründet habe. Schön, dass der weiterhin besteht und sich sogar weiterentwickelt! Es gibt dort nun auch eine Gruppe für (pallitive) junge Menschen mit Metastasen und eine andere für die, die nicht mehr jung sind.


Beim BOSTER geht es um künstliche Intelligenz und Roboter in der Chirurgie. Für die ist es vermutlich eine Auflage, auch Kontakt mit Patienten zu haben. Darum sehe ich die "Einladung", unseren Runden Tisch dort abzuhalten, etwas kritisch. Klar, der Kaffee-Vollautomat war besser als die Plörre an der Uniklinik, der Apfelkuchen aber noch nicht ganz aufgetaut und wie unästhetisch ist es denn, 3x3cm kleine Kuchenstückchen mit einer großen Gabel zu essen? Egal, darum ging es ja nicht.


Aber ich habe bereits ein Problem damit, wenn der Chirurg, der mich operiert, nicht nett ist. Die Vorstellung, dass mich ein Roboter operiert, finde ich tatsächlich befremdlich. Ich habe mich wirklich gefragt, was ist (mir?) wichtiger: technisch perfektionierte, automatisierte Operationen an meinem Körper oder einen guten, ausgeschlafenen, menschlichen Chirurgen, der mich als Person sieht? Im der Radiologie und Bildgebung kann ich mir eher vorstellen, dass künstiliche Intelligenz unterstützen kann. Aber wenn es um Leben und Tod geht??


ree

Im Moment ist es rückenmässig bei mir so, dass ich seit Montag so einen Schmerz wie bei einem Hexenschuss verspüre. Also unten links ein schlimm schiessender Schmerz bei ganz bestimmten Bewegungen. Laut Physiotherapeut ist das normal und ich bin auch ziemlich entspannt, weil das ein Schmerz ist, der bei früheren Hexenschüssen immer irgendwann weggegangen ist. Und außerdem kann ich viel besser laufen!!


Nach der Veranstaltung habe ich noch ein paar Schritte ans Rheinufer gemacht und den Bücherschrank inspiziert. Nette Ausbeute! Franziska, eines gebe ich dann an Dich weiter ; )


ree

Essen machen nur für mich alleine ist aber schon ein bisschen doof. Auf das Abendmenü bin ich nicht besonders stolz: Brot mit Granatapfel-Dip als Aufstrich, Cocktail-Tomaten, Sekt, Apfelschorle und Buttermilch. Da ist selbst Edo nicht neidisch drauf ; ) Aber nach all dem Kuchen hatte ich auch einfach keinen Hunger.

ree


Morgen ist ein neuer Tag!


PS: Das beste, das dem heutigen Blog den Titel gab, hab ich ja noch gar nicht geschrieben!! Auf dem Heimweg vom Runden Tisch lief im Radio Billy Idol's "Rebell Yell". Das Lied ist 40 Jahre alt aber trifft bei mir (und vielen anderen) toal einen Nerv. Ich habe die Autofenster aufgemacht und das Schiebedach und die Musik ganz laut aufgedreht und mitgesungen und mitgetrommelt vor allem. Und mich gefreut, dass Billy Idol und New Model Army am Sonntag live auf dem Kunst!Rasen spielen, hier im verschlafenen Bonn!! Mal sehen ob ich es schaffe, mit einer Picknickdecke (und netter Gesellschaft?) dort aufzuschlagen um von draußen mitzuhören......





 
 
 

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