top of page

Pokern

  • tanja0563
  • 19. Feb.
  • 2 Min. Lesezeit

Heute hatte ich mir vorgenommen, VOR meiner Videokonferenz um 9 mit dem Hund spazieren zu gehen. Ich habe versagt: ich kam von der Gymnastikmatte einfach nicht hoch. Und der Hund machte es nicht leichter.....

Egal, wir sind nach der Konferenz und nach einem angekündigten Telefonat gegangen, als es auch schon etwas weniger frostig war.


Pokern, so heißt dieser Blogbeitrag, weil ich bei dem Telefonat ein Pokerface anziehen musste. Ich habe nämlich -und ich weiß nicht, warum ich ein Geheimnis draus machen sollte/ eine Sterbegeld-Versicherung abgeschlossen.


Im Sparen bin ich ja nicht so gut und ich möchte nicht die eventuell irgendwann mal anfallenden Beerdigungskosten auf meinen Mann abwälzen. Wir haben seit eh und je getrennte Konten. Funktioniert prima : )


Bei dieser Versicherung fand ich nun besonders interessant, dass keine Gesundheitsprüfung nötig ist. Und tatsächlich ging es in dem Telefonat nur darum, die gewünschte Versicherungssumme bzw. den "leistbaren" monatlichen Beitrag zu definieren.


Da ich eigentlich für eine Sargbestattung in West-Ost-Ausrichtung, mit dem Kopf in den Sonnenaufgang schauend sozusagen, bin, ist die Versicherungssumme etwas höher. Letztlich bin ich aber vermutlich tot wenn diese Dinge endgültig umgesetzt werden und dann halte ich mich gern vornehm zurück und bin mit allem einverstanden.


Das Ding war dann, dass die nette Dame stets davon sprach, dass ich ja im besten Alter sei und dass wenn man 20 Jahre einzahle, die auszuzahlende Versicherungssumme ja auch noch viel höher sei.


Schön und gut- mich treibt vielmehr die Frage um, ob ich die Aufbau-Zeit von 18 Monaten noch zu überleben schaffe. Aber das wollte ich ihr nun doch nicht auf die Nase binden. Darum Pokerface.


Auf dem Papier sieht es halt düster aus: seit 11 Jahren Krebs, seit 9 Jahren metastasiert, nun Metastasen in Knochen, Leber und Lunge, die Bestrahlung war palliativ.....


Donnerstag wird mein Onkologe das wieder relativieren: die Metastasen sind klein, die Bestrahlung hat geholfen, die Immuntherapie vermutlich auch sonst sähe es jetzt schon viel schlimmer aus.


Und so sehr mich meine Malessen vom Rücken auch zusätzlich quälen, wenn ich in den Spiegel gucke sehe ich auch nicht das, was auf dem Papier steht. Und das hört auch nicht Ellen, wenn sie meine Stimme am Telefon hört. Und Roberto schiebt es gaaanz weit weg auf die Kölsche Art: es ist doch noch immer gut gegangen.....und Emilia kann ihr Abi (2028) nicht ohne mich machen, sagt sie.


Tja- so geht es hin und her zwischen hoffen und bangen- wie wohl bei vielen. Umso entusiastischer habe ich heute beim Chor gesungen. Ohne den dicken Lymphknoten, der meine Luftröhre nach rechts verschob, geht es doch besser- auch wenn der Husten nicht weggeht und stört.


Morgen ist ein neuer Tag!

also werde ich tagsüber Energie sparen, um dieses Familien-Weihnachtsgeschenk von Roberto genießen zu können : )


 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Nix neues

Heute habe ich von Esther, die ihr Plümo dabei hatte, noch Nachhilfe im Entspannen bekommen. Erster Kaffee um 8.30, dann schnacken und...

 
 
 

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating

©2023 von Flow Wolf Fly. Erstellt mit Wix.com

bottom of page