Pläne in die Plane
- tanja0563
- 11. März 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. März 2024
Pläne in die Tüte, in die Mülltüte?! Nö, ich find planen schön. Meine Pläne sind fast immer mit Vorfreude gemacht (danke Traude, mich auf diesen Gedanken zu bringen) und natürlich unter der John Lennon (oder wer auch immer) -Maxime "Leben ist das, was passiert während wir damit beschäftigt sind, Pläne zu schmieden". Also, es kommt meist anders, als man denkt! Aber seit ich öfter "UNO-Flip" gespielt habe, komme ich mit diesem stetig wechselnden "Blatt auf der Hand" immer besser zurecht.
Gestern habe ich diskret so einiges verschwiegen: manches zum Schutz der Privatsphäre meiner Gastgeber, die nicht so die Freunde von Internet und sozialen Medien sind. Anderes, weil ich selbst nicht gut darauf zu sprechen bin: jedenfalls hatte ich am Nachmittag doch wieder so arge Probleme mit meinem Stoma, dass ich mich eigentlich nicht wirklich weit von meinen Ersatzbeuteln entfernen konnte. Und der mitgebrachte Vorrat an Beuteln schmolz arg schnell dahin! Normalerweise brauche ich im Durchschnitt einen Beutel pro Tag. Bei einer Reise von Sonntag bis Dienstag nehme ich aber durchaus 10 Beutel mit, plus 2 die immer irgendwo in Reserve versteckt sind. Tja, gestern abend hatte ich noch vier. Das ist so unwürdig und im Grunde hätte ich heute entweder in Hamburg rumrecherchieren müssen (man bekommt die nicht an jeder Ecke), wozu ich aber auch nicht wirklich in der Lage war, oder früher heimfahren. Bevor ich mir darüber den Kopf zerbrechen konnte, las ich gestern abend noch vom morgigen Lokführer-Streik und die haben mir sogesehen die Entscheidung abgenommen.
Nach einer sehr geruhsamen Nacht, leckerem Frühstück, einem Nickerchen nach dem Frühstück während Steffi die Hunde ausgeführt hat, später einem weiteren Spaziergang mit Steffi und den Hunden in dem schönen, nahegelegenen Wald, sehr leckerem Mittagessen und einem ausgiebigen Mittagsschlaf hat Steffi mich schließlich zum Bahnhof gefahren und ich habe die Heimreise einen Tag früher angetreten.
Auf dieser Reise habe ich deutlich gemerkt, wie unfit ich im Grunde bin und wie abhängig von Hilfe und Hilfsmitteln....uagh....und dann ist zuhause doch meine Komfortzone, wo ich am wenigsten an meine Grenzen stoße. Dass ich genau heute morgen die phänomenale Idee hatte, es mal ohne Schmerzmittel zu probieren (weil die Verstopfung und Müdigkeit so nerven), stellte sich am frühen Nachmittag als Flop heraus und ich habe zermürbt und kleinmütig am Bahnsteig meine Opiate geschluckt. Eine gute Stunde später, als Bremen, Osnabrück und Münster an mir vorbeisausten, sah die Welt dann auch schon wieder ganz anders aus. Und morgen bleib ich zuhaus! Vielleicht ; )

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Und nun noch eine ganz schwierige Frage: Wie nennt man Leute wie mich, die es doof finden, wenn Passagiere im Ruhewagon ignorieren, dass sie im Ruhewagon sitzen und Mitreisende (wie ich) etwas mehr Ruhe vielleicht gut fänden? Leute, die nicht besonders gläubig und schon mal gar nicht kirchenaffin sind, aber die Osterdeko in der Fastenzeit trotzdem wurmt? Leute, die das Bahn-Klo immer sauberer hinterlassen als sie es vorgefunden haben? Gibt es da ein Wort für? Altmodisch??




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