Orte bleiben

Wie schön und wichtig es für mich es ist, so liebe Menschen um mich zu haben (so wie Dich, der/die Du dies liest), habe ich ja schon ab und zu erwähnt. Mit zunehmendem Alter zu sehen, dass man sich immernoch versteht, auch wenn man sich nur sporadisch sieht, finde ich sehr tröstlich.

Zusätzlich zu den menschlichen Verbindungen finde ich aber auch schön, mich an Orte zu binden. Heute zum Beispiel sind wir zum Wasserfall gelaufen, von hier aus ein klassisches Ziel und immer wieder schön. Seit 2005 gehen wir mehrmals im Jahr dorthin- und so hat sich auch zu dem Ort und dem Weg eine Verbindung entwickelt.

In Bonn versuche ich ja seit 2018, mir durch die Freitags-Wanderungen etwas ähnliches zu erarbeiten. Und so vergesslich ich auch bin- irgendwie bleibt doch immer etwas hängen. Und vielleicht ist es auch gar nicht nötig, immer wieder neue Ziele anzupeilen, sondern viel schöner, auch hier über die Jahre immer vertrauter mit dem Terrain zu werden.

So erging es mir ja auch im Rabbi-Tal. Als wir 2021 nach 13 Jahren kurz wieder dort waren, trafen wir bei einer Wanderung einen älteren Herrn, der erzählte, dass er seit 25 Jahren herkomme. Da habe ich gedacht "das möchte ich auch mal sagen können". Immerhin, dieses Jahr wird es dann insgesamt schon der vierte Aufenthalt dort und ich freue mich wie Bolle darauf. Durch die Naturpädagogik-Ausbildung habe ich auch Methoden erlernt, mit Orten und der Natur in einer tiefere Verbindung zu kommen. Das gefällt mir sehr gut.

Freuen tue ich mich auch auf die Fortführung meiner Freitags-Genuß-Wanderungen: am 21.4. will ich mit dem Birnenrundweg, den ich mit Esther ja schon geschafft habe, wieder loslegen! Bis dahin darf meine Kondition aber gerne noch etwas besser werden. Die Wanderung zum Wasserfall heute vormittag hat mich, insbesondere meinen Rücken, nämlich total ausgeknockt und der Rest des Tages war seehr faul.

Noch ein nachdenklicher Gedanke: wie schwierig doch das Leben für Migranten und Flüchtlinge sein muss, die weder die Freude vom Zusammensein mit altbekannten Menschen noch vertrauten Orten erleben können...dies ist wirklich unbezahlbar....