Normal

Die kleinen Fortschritte fallen mir manchmal erst im Nachhinein ein. Zum Beispiel war es jetzt schon ein paar Tage so, dass ich mich zwar mittags hingelegt, aber gar nicht mehr so viel geschlafen habe. Heute bin ich tatsächlich in Begleitung von Frauke ein ziemlich langes Stück ohne Rollator gegangen. Bestimmt habe ich morgen Muskelkater.

Diese schlappe Zeit lehrt mich übrigens sehr effektiv, dass man auch tatsächlich fast gar nichts machen kann. Selten hatte ich so die Muße und Ruhe zum Lesen, Filme schauen und in den Himmel gucken.

Nach Caroline Wahl's "22 Bahnen" (Birgit's Tip) lese ich nun "Das Haus am See" von Dora Heldt (Empfehlung von Ellen). Zum Glück sind das drei Bände, ich klebe da förmlich dran.

Dazu leckeren Milchreis, den Emilia gekocht hat, weil sie heute früh Halsweh hatte. Mittags nach der Infusion hat Roberto mir netterweise Nudeln mit Pesto gemacht (soviel dass er spätabends auch noch was davon hatte) während Emilia und ich uns frühabends ein (je halbes) Steak mit Champignons, Zwiebeln und Salat gegönnt haben. Für die roten Blutkörperchen!

Es war lustig, weil Emilia zuerst meinte, sie wisse gar nicht, wie man das zubereitet. Ich hab es ihr grob erklärt, auch angeboten, dass ich es selber mache, aber das wollte sie nicht und legte los.

Auf meine gutgemeinten Tips reagierte sie ungewohnt allergisch. Ich entschuldigte mich mit der Erklärung, dass sie doch unsicher sei, wie man das macht. Da gab sie unverblümt zu: "eigentlich weiß ich das wohl, ich hatte nur nicht so richtig Lust". Die Arme! Aber es war ja schnell gemacht und sehr lecker.

Witzig ist auch, wenn sie dann vor ihrem nett angerichteten Teller sitzt und meint "ach, abschmecken hab ich jetzt vergessen". Bei dem, was wir so kochen, geben aber meist die guten Zutaten den Geschmack und nachwürzen ist gar nicht nötig.

Außer beim Milchreis: da muss natürlich Zimtzucker drauf!

Guten Wochenstart!!!