Mutter
- tanja0563
- 20. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Vor 16 Jahren war ich hochschwanger. Ich hatte relativ wenig Ahnung, was auf uns zukommen würde. Schließlich wurde ich nach einer Kontrolluntersuchung im Krankenhaus recht überraschend dabehalten. Ich bekam ein Patientenarmband und eine Akte, in der auch ein kleines Armband lag. Da hat es richtig Klick gemacht: ich würde das Krankenhaus auf der Tiberinsel in Rom mit einem neuen Menschen verlassen. Das Geschlecht wollten wir vor der Geburt nicht wissen, zudem wollte ich versuchen, in den Genuss einer natürlichen Geburt zu kommen. Also ohne PDA, Kaiserschnitt und in aufrechter, aktiver Geburtshaltung.
Am Vormittag des 25.5. wurde die Geburt mit Prostaglandonen eingeleitet. Gegen Abend zeigte das Effekt und ich habe bis Mitternacht relativ entspannt auf meinem Zimmer die Wehen weggeatmet. Auf dem Bett aber in der Position einer Katze.
Irgendwann klingelte ich nach jemandem, weil die Abstände zwischen den Wehen schon recht kurz waren. Tatsächlich war ich reif für den Kreißsaal und Roberto wurde auch Bescheid gesagt. Der Arme war bis zum späten Nachmittag bei mir gewesen, hatte sich auf dem Heimweg (heute passiert ja wohl nix mehr) eine Pizza geholt und wollte gerade ins Bett als man ihn anrief.....
Die Zeit im Kreissaal war dann schon anstrengend, aber meine Wünsche wurden sehr gern respektiert und auf dem holländischen Gebärhocker kam der kleine Mensch um 5.55 auf die Welt. Und ich war Mutter. Und Roberto natürlich Vater.

Nun ist sie schon so groß und selbständig und um Grunde auch glücklich, glaube ich. Das Ziel ist irgendwie erreicht. Wenn ich sie dann an und zu nochmal bemuttern darf, so wie heute, dann freue ich mich und genieße es.
Yorumlar