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Menschen

  • tanja0563
  • 31. Juli 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Heute war also der erste Tag einer neuen Routine. Und sie lässt mich mit offenem Mund dankbar staunen über so viel Menschlichkeit.


Frühstück: Honigtoast und Birne und Nüsse

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Zu 8:55 Uhr hatte ich das Taxi (korrekt Mietwagen mit Fahrer; dasselbe was Rob macht) bestellt. Ich setzte mich nach draußen, um die letzten Minuten zu warten und traf noch auf Susanne mit Hund Gwen. Das war nett. Die Taxifahrerin war dann dieselbe, die mich schon gestern gefahren hatte und während ich die erste Fahrt noch bar bezahlt habe, werde ich nun alles weitere über Rechnung begleichen, was natürlich viel praktischer ist.

In der Onkoambulanz waren alle Schwestern nett und zugewandt und auch voller Respekt, dass ich nun die nächsten sechs Wochen jeden Tag kommen werde. Für mich ist das nervig, aber für die Damen bedeutet das auch mal eben so ein Patient mehr. Die Infusion "Invanz" ist aber wirklich klein und in 10 Minuten durchgelaufen.

So schaffte ich es, noch im Sekretariat von Prof. Ko vorbeizuschauen und sogar ihm persönlich drei kurze Fragen zu stellen, zwei Antworten zu bekommen und im Sekretariat einen Termin. Das mag banal klingen aber oft ist dort eine ewig lange Schlange und so viel Puffer hatte ich nicht, um zu 10:30 Uhr pünktlich bei der Bestrahlung zu sein.

Ganz treu habe ich nun also "mein" Taxiunternehmen angerufen und musste doch relativ lange warten. Aber war trotzdem genau um 10:30 Uhr bei der Bestrahlung und hatte auf der Fahrt ein sehr nettes Gespräch mit der Taxifahrerin. Sie hat dann gewartet, bis ich fertig war. Und um 11:00 Uhr hatte ich das Morgenprogramm geschafft und war schon wieder zu Hause.


Eine weitere, menschlich erfreuliche Begegnung hatte ich dann am Telefon: Erich Grohmann von der ILCO (Stomaträger-Verein) hatte einen Kontakt zu einer Apothekerin in Köln hergestellt. Diese war bereit, sich meine Geschichte, meine Medikamente und so weiter anzuschauen. Mit Blick auf das Stoma und die Wirksamkeit der Antibiotikum-Tabletten. Sie hat sich total viel Zeit genommen und war wirklich nett. Ich bin gespannt, ob sie noch eine gute Idee hat.


Der Bote von der Apotheke hier in Plittersdorf brachte meine Medikamente dann heute erst um 19:00 Uhr. Da habe ich mich auch sehr gefreut, denn eigentlich hätte ich das Antibiotikum schon gestern Abend, heute Morgen und heute Mittag nehmen müssen!! Aber weder ich noch die Apotheke kann zaubern und gestern bei der Entlassung war es halt einfach zu spät noch irgendwas anzuleiern.


Maura hat dann zum Mittagessen das Beispiel für einen tollen Menschen gegeben: ohne große Worte brachte sie mir um Punkt 12.30 Pasta mit leckerem Pesto. Danke!!!


Dann wurde es etwas voll in der Wohnung: Daisy kam zum reinemachen, Traude hat den tollen Nachmittags Menschen gemacht und zusätzlich haben Anke und Sebastian ihre Zug-Reise von Zürich nach Lemgo für einen kurzen Zwischenstopp bei mir unterbrochen. Es war total schön die beiden zu sehen!


Die Zeit mit Traude war dann richtig schön extensiv. D.h. wenn man nicht die ganze Zeit redet und entspannt dabei ist, kann ein Besuch ja auch länger sein. Es müsste ein anderes Wort dafür geben: beim Besuch sucht man Nähe und Austausch und so. Das andere ist, einfach erwartungslos, eine entspannte Zeit zusammen zu haben. "Begleitung"? Ich habe zwischendurch sogar ein Nickerchen gemacht und den Garten gewässert. Traude hat eine Waschmaschine angestellt und sogar Abendessen für uns gekocht: Spaghetti al Limone. Das kannte ich noch nicht und fand es total lecker.


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Und für die, die sich immer noch Sorgen machen, weil ich ja soooo alleine bin: nächste Woche wird der Johanniter Hausnotrufknopf installiert. Und falls ich dann irgendwann mal ambulante Pflege brauche, habe ich dort schon einen Fuß in der Tür. Man weiß ja nie was kommt. Ich hatte diese Anfrage online gestellt, wurde aber recht bald von einem Johanniter Mitarbeiter angerufen. Und auch der war so unglaublich nett. Als wir herausfanden, dass wir vom gleichen Jahrgang sind, erzählte er mir von einem schweren Fahrradunfall, der auch böse hätte ausgehen können. So baute er eine menschliche Brücke, die es mir leichter machte, diesen vernünftigen Schritt Vorsorge in eine Richtung zu gehen, in die ich eigentlich nicht gehen möchte...


Es ist halt abstrus: die Apothekerin am Telefon meinte auch "Sie hören sich aber doch ganz vital und fit an!" Ich antwortete "ja und nebenbei informiere ich mich über Hausnotruf-Dienste...." . Am Ende unseres Gesprächs sagte sie übrigens noch "machen Sie das mit dem Hausnotruf" so wie du es sicher auch sagst und ich hab's jetzt gemacht.

Und jetzt bin ich Schrott kaputt und mache gar nichts mehr, sondern gucke nur noch einen schönen Film. Esther's Tipp aus der ZDFmediathek "Sommer in…" ist genau das richtige für mich.


Morgen ist der 1.8.!! Vor 29 Jahren habe ich meine Bauzeichner-Ausbildung begonnen!


Und Du? Hast Du besondere Erinnerungen an einen 1.8.?


 
 
 

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