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Man gewöhnt sich an alles

  • tanja0563
  • 8. Mai 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Mai 2024

Als mich gestern am Telefon die Sekretärin vom jungen Neurochirurgen ganz vorsichig fragte "würden Sie es schaffen, um 9 hier zu sein?" lachte ich in den Hörer: "Selbstverständlich!!" Tatsächlich habe ich ganz gut geschlafen und wachte um 5.45 von allein auf. Das mag ich ja sehr gerne. Es ist dann schon hell draußen und ich habe um 6 Uhr meine Tabletten genommen, die ich schlauerweise seit ein paar Tagen auf dem Nachttisch am Bett aufbewahre.


Denn dann spiele ich erstmal eine ausgiebige Runde Mikado (siehe gestern). Ganz vorsichtig probiere ich aus, welche Bewegung gerade geht und welche nicht. Die meisten gehen nicht und haben einen fiesen, einschießenden Schmerz zur Folge. Der hält zum Glück nicht allzu lange an, aber das unpraktische ist, dass das rauskommen aus dem Bett so tatsächlich schweisstreibende 1,5 Stunden dauert. Für Duschen, angemessenes Styling und Frühstück war dann leider keine Zeit mehr. Mit orangenen Wollsocken in weißen Birkenstocks, schwarzen Leggings, grauem Woll-Minirock und sehr leuchtend orangenem Pulli habe ich dann nur den knapp pünktlich am Waldkrankenhaus ankommenden Bus geschafft, nicht den mit Puffer eine halbe Stunde vorher. Aber egal. Das Gute ist: wenn ich einmal aus dem Bett raus und auf die Füße gekommen bin, dann geht es auch mit dem Laufen.

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Gerade wollte ich es mir im Wartebereich mit Musik auf dem Ohr und Lektüre gemütlich machen (was nicht wirklich gut geht, weil sitzen mir nicht gut tut), da bat mich Prof. von der Brelie schon, mitzukommen. Er trug Socken mit Tannenbäumen drauf. Auch er hob die Augenbrauen als er beobachtete, wie schwer mir aufstehen, stehen und gehen fällt. Er hat sich alles ganz genau erklären lassen, wann was wo wie weh tut, hat Empathie gezeigt ("Sie müssen ja völlig fertig sein") und hat auch die Narbe angeschaut und abgetastet, die ist ok. Sein Fazit: chronifizierter Ischias-Nerv-Schmerz und akuter Ischias-Nerv-Schmerz wegen der Reizung durch die OPs. Weil es im Tagesverlauf und mit Bewegung besser wird, ist er sehr sicher, dass das alles normal ist. Nun braucht es Physiotherapie (ach nee), Schmerztherapie (Freitag Termin) und Geduld. Prima. Um 10 war ich schon wieder daheim und hab mir ein richtig schönes Frühstück gemacht. Ja, richtig gesehen: mit zwei Frühstückseiern. Ich mach, was ich will!

ree

Am Nachmittag hatte ich das zweite mal Physiotherapie, es gefällt und tut mir sehr gut. Wenn ich mir viel Zeit lasse und den Puffer-Bus auf dem Hinweg nehme und auf dem Rückweg noch einkaufe, etwas Pech habe und über eine halbe Stunde auf den Bus warten muss, dann bin ich drei Stunden unterwegs für eine halbe Stunde Krankengymnastik....aber ich verpasse ja nix und das so in Ruhe anzugehen, finde ich fast meditativ.


Als Abendessen hatte ich Lust auf einen Schnittchen-Teller. Das kam auch Emilia entgegen, die zwischen Tanzen, Italienisch und dann Babysitten nur 10 Minuten zuhause war. Sieht lecker aus, oder? War es auch!

ree

Morgen früh fährt Roberto eine Reisegruppe nach Paris. Emilia trifft sich ab Mittags mit ihren Freunden. Und ich hab Edo und Lektüre und leckeres Essen und den Garten und ein Telefon : )



 
 
 

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