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Kein Foto

  • tanja0563
  • 1. Juni 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Was war denn heute los? Ich habe nicht ein einziges Foto gemacht.... als ich das eben feststellte, bot der Computer mir Fotos vom 1. Juni aus anderen Jahren an- und here we go, eines vom 1.6.2019: da war ich mit Ulrike, Lara, Christine und Valentina in Hafling, Südtirol!


Vier Jahre ist das schon her! Damals hatte ich mir für die Wanderwoche die tollen Wanderschuhe gekauft und war unsicher, ob sich das für mich "noch lohnt". Es hat sich gelohnt und mit den Schuhen werde ich auch die Alpenüberquerung mit Ellen ab dem 23.6. angehen. Habe ich davon schonmal etwas mehr im Detail berichtet? Hier ein Link dazu: https://www.die-alpenueberquerung.com/weg/. In sieben Etappen, die je 10 bis 18km lang sind (und bis zu 800 Höhenmeter aufweisen) wandern wir eine Woche von einem Hotel/Pension zum nächsten. Unser Gepäck tragen wir selber, darum wird das Motto "weniger ist mehr" zur Perfektion gebracht ; )


Heute war mal ein Tag ganz ohne Programm. Nach einem groben Rundum-Aufräumen bin ich um 8.30 mit Edo spazieren gegangen. Hab mit Papa im Krankenhaus telefoniert, seine Reha geht wohl erst später los, weil die Wunden der Hüft-OP noch nicht gut verheilt sind. Natürlich ist das irgendwie doof, aber ich fand super, wie stoisch er da gelassen bleibt.


Für die große Runde war es mir dann tatsächlich schon zu warm. Oder ich war zu faul? Also haben wir uns zumindest auf der Hundewiese Zeit gelassen. Mit einer Kolumbianerin, die nur spanisch sprach, habe ich versucht, mich zu unterhalten. Sie ist wohl nur zwei Monate zu Besuch bei ihrer Schwägerin und hat in Kolumbien zwei Cocker-Spaniel. Sie wirkte, als hätte sie sehr Heimweh und fühle sich einsam..."le duele el corazon" (tut Ihnen das Herz weh?) lag mir auf der Zunge - aber manchmal ist Reden Silber und Schweigen Gold.


Auf dem Heimweg traf ich dann erst eine ehemalige Nachbarin auf dem Weg zur Arbeit, die sogar für einen Schwatz anhielt obwohl sie schon spät dran war. Immer schön, sie zu treffen, man kommt mir ihr schnell auf das, was gerade wirklich zählt. Fast zuhause stolperte ich dann quasi über Nicole, eine andere Nachbarin. Die war auf meiner eigentlich nicht existierenden "muss ich unbedingt mal wieder sehen"-Liste schon sehr weit nach oben gerutscht. Sie hat mich spontan zu einem grünen Tee bei sich eingeladen und wir haben uns mal wieder vergewissert, dass wir einfach nur zu busy sind, aber keine der anderen deswegen grollt oder so. Spannend und passend zu der Begegnung mit der Kolumbianerin berichtet sie von einer Studie, nach der acht Stunden Alleinsein ausreichen, um in einen negativen Teufelskreis aus Antriebslosigkeit und Müdigkeit und noch weniger sozialen Kontakten zu rutschen (https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/psychologie/einsamkeit-reduziert-energieniveau-des-menschen-13377252).


Dann habe ich mich gezwungen, ein paar bürokratische Sachen abzuarbeiten. Immerhin habe ich mir dafür fix auf der Terrasse ein "Büro" eingerichtet. Neue Physio-Termine ausmachen, Stomabeutel bestellen, Rezepte in Auftrag geben damit ich sie nächste Woche mitnehmen kann wenn ich für das MRT im Krankenhaus bin, viiiele Rechnungen bezahlen, Heizungs-Angebote prüfen und weiterleiten, all so Kram halt. Zudem habe ich mich endlich bei der Freundin mit dem verkorksten Familienbesuch vom Sonntag entschuldigt, dafür dass ich es hätte besser wissen müssen. Sie war aber gar nicht sauer und wir haben uns neu verabredet- diesmal nur wir beide : )


Am späteren Nachmittag dann doch noch ein geplanter Tagesordnungspunkt: endlich habe ich Karin wiedergesehen. Da es ihr nicht besonders gut geht, wollte ich den Besuch erst dann anregen, wenn ich es mir wirklich zutraue. Und heute passte es dann spontan für beide von uns. Es tat sehr gut, sie zu sehen. Sie ist mir ein großes Vorbild darin, wie man mit viel Würde auch das letzte Kapitel des Lebens schreiben kann. Und niemand weiss, wieviele Seiten dieses Kapitel hat. Oder wie wenig.


Letztlich bleibt der eigene Tod unvorstellbar, solange man lebt. Und dieses Gefühl, dieser Zweifel, diese Hoffnung, die meine Mutter in der Nacht vor dem Morgen an dem sie starb, so passend formulierte "vielleicht haben die sich ja alle vertan und ich muss gar nicht sterben", das bleibt einem vielleicht bis zum Schluß. Gleichwohl ich nicht sehr am Leben hänge; ich ertappte mich heute bei dem Gedanken, dass die Summe der Spuren, die ich bislang in meinem Leben hinterlassen habe, vielleicht schwerer wiegt/mehr Bedeutung hat, als meine aktuelle, reale, schiere Präsenz/Existenz. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass ich so gerne aktiv und umtriebig bin?


Morgen geht's mit den Wanderratten.de ins Siebengebirge, allerdings erst am Nachmittag- hoffentlich wird es nicht zu heiß. Ich freu mich jetzt schon auf die Schluß-Einkehr im Weingut Sülz, zusammen mit den TeilnehmerInnen einer Parallel-Wanderung einer "Kollegin" und auf das Wanderführer-Treffen.

















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