Inseln
- tanja0563
- 9. Apr. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Dieses Bild habe ich- schwer zu erraten- für meine Nichte Jana gemalt, die übermorgen Geburstag hat! Ich habe die Filzstifte ausprobieren wollen, die wir ihr -unter anderem- schenken und habe drauflos gemalt. Wobei das Motiv schon auch zu dem Schlafoverall passen durfte, den sie auch noch bekommt. (Jaaa- ich bin so eine schlimme Tante, die gern "Sinnvolles" verschenkt....immerhin sind es dennoch gewünschte Dinge!!). Das Malen hat mal wieder Spaß gemacht.

Mir ist aber nichts für die Mitte dieser Insel eingefallen. Also die Mitte des Bildes ist ja im Grunde leer, oder nicht? Es mag daran liegen, dass ich mir nicht zugetraut habe, einen Liegestuhl zu zeichnen oder eine Cockailbar oder einen liegenden, lesenen Menschen oder so. Jeder kann sich dahindenken, was er oder sie mag: Muscheln, eine Sandburg, eine Taucherausrüstung, ein Schlauchboot. Aber eigentlich gefällt es mir mit der Leere gerade richtig gut.
Die Leere, die ich auch in den Kopf bekomme, wenn ich mit Edo spazieren gehe oder auf eine andere Weise in den Flow komme. Momentan reicht dazu sehr wenig, weil ich durch die Medikamente sowieso in einer Art Dauerflow bin. Das ist nicht unangenehm. Heute habe ich mich in diesem Zustand vom Kaffee mit Maura (einmal die Schneekugel mit allen belastenden Sorgen gemeinsam durchschütteln) zum Treffen mit Julia (lebt seit 6 Jahren in Dubai- da hat man ein Disney-Leben ohne Sorgen aber das ist es dann auf Dauer auch irgendwie nicht) zur Gitarrenstunde gehangelt ("Komm Trost der Welt Du stille Nacht" und "wenn ich alle Sprachen dieser Welt sprechen könnte"). Danach war ich irgendwie fertig, allein zu Hause und habe mir eine große Pause verordnet.
Zuerst gab es flink zusammengeschmissene Reste (Zucchini in der Pfanne, dazu Nudeln mit grünem Spargel und gekochtem Schinken von gestern und ein Spiegelei oberdrauf). Und dann habe ich "Traumschiff" oder "Insel" gespielt. Ich habe mir Lesefutter, etwas Zartbitter-Schokolade, eine Orange, Pukka-Love-Tee, Kaffee und Manikür-Utensilien neben meiner bequemen Lederliege, der Chill-Jill, bereitgestellt. Dann habe ich mich eingekuschelt (Edo in Greifweite) und hab ungefähr 4 Stunden Pause gemacht. Ok, mit etwas Gymnastik auf der benachbarten Teppich-Insel zwischendurch, ein bisschen Staubsauger-Tanzen und Spülmaschine ausräumen - aber eine Folge Traumschiff gucken war auch dabei. Tat guuut!!!
Emilia kam erst um 17.30 aus der Schule (langer Langtag), eine Stunde später habe ich mich schon auf den Weg zum Chor gemacht. Wo ich allerdings beschlossen habe, nächste Woche schon zu pausieren und erst wieder zur Probe zu gehen, wenn es mir nach der OP deutlich besser geht. Heute war der Alt wieder schlecht besetzt, ich darum im Sopran alleine und nach einem einzigen schönen Lied (Now is the month of maying) sind wir danach wieder an Mendelssohn's Elias hängengeblieben. Das macht mir wirklich keinen Spaß und ich kann meine Stimme alleine nicht sicher "durchbringen". Und ich konnte meinen Unmut auch nicht gut verbergen. Aber da habe ich auch keine Lust mehr zu. Ich reisse mich den ganzen Tag zusammen - wenn Chor mir momentan keinen Spaß macht, dann schenke ich mir das ganz einfach.
Tja, und wie lange es nach der OP dauert, bis es mir deutlich besser geht, das wird sich zeigen. Heute kamen mit der Post die von mir neugierig erwarteten Papiere zur "Aufklärung", damit ich diese vor dem Vorgespräch am Montag schonmal durchlesen kann. Aber wirklich Spannendes stand da nicht drin. Die wirklich interessanten Fragen und Antworten hat ohnehin nur das Leben selbst parat....der morgige Tag wird seinen Beitrag dazu leisten....




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