Hoffnungslose Romantikerin
- tanja0563
- 19. Apr. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Das sagt man doch so, oder? Ich fühlte mich jedenfalls so, als ich heute Nachmittag mit Edo am Rheinufer saß und da doch tatsächlich eine Flasche oder ein Glas auf mich zugeschwommen kam und mir sofort freudig der Gedanke in den Kopf schoß "eine Flaschenpost, eine Botschaft für mich!!"

Natürlich war es nur Müll und ich gestehe: ich habe ihn liegenlassen. Weil ich ich nur eine kleine Tasche dabei hatte und wenn es schon keine Botschaft für mich war, dann hört auch das Appell-Ohr das "nimm mich mit" nicht.
Darüber hinaus hat der Tag aber mehrfach die Botschaft gesendet "das Leben ist schön". Bei der Krankengymanstik zum Beispiel hatte ich heute einen anderen Therapeuten, weil ich den Termin nachträglich hatte ändern müssen. Zuerst war ich etwas genervt weil ich dachte, ich muss meine ganze Geschichte nochmal erzählen und weil es so ein Bubi war. Aber der Azubi hatte meine Akte gelesen und ging darauf ein, dass ich sagte dass ich momentan vor allem "Rücken" habe. Also gab es heute eine deftige Massage (statt schweißtreibener Übungen mit dem ehemals gelähmten Bein). Danach noch die 20 Minuten auf der Liege mit diesen tollen heißen Kissen, bei denen ich stets einschlafe. Wie eine kleine Oase....
Bis zum Termin beim -überraschend netten- Neurologen war dann doch noch soviel Zeit, dass ich mir ein zweites Frühstück beim Bäcker gegönnt und dabei für das Wochenende vom ersten Mai ein Mietwagen reserviert habe. Wie praktisch, dass das alles mit dem Handy funktioniert. Es geht dann zum Mutter-Kind-Wochenende nach Löningen. Auch kommenden Sonntag geht's gen Norden: zur Kommunion meiner Nichte. Und dass man mit einem fahrbaren Untersatz heutzutage leider doch besser bedient ist, zeigt der Bahnstreik am Freitag. Ich finde ja auch wichtig, dass die Leute angemessen bezahlt werden sollen. Aber der Streik grätscht mir total in meine erste Wanderratten-Wanderung seit November: es sollte in Ahrweiler losgehen und ich hatte eine Pause mit Fingerfood bei einem Caterer organisiert- das musste ich alles absagen und nun wandert ein Teil der Gruppe hier in Godesberg mit mir. Besser als nix und ich freu mich auf die Leute. Und den Caterer probiere ich dann eben an meinem Geburtstag aus.
Viel bewegen, fordern aber nicht überfordern war dann übrigens auch die Empfehlung des Neurologen. Na, dann mach ich ja alles richtig. Das Leben ist schön. Und die Natur erst recht!!


Sehr schön war übrigens auch noch, vorm Johanniter-Krankenhaus zufällig Regina getroffen zu haben. Sie ist auch Krebspatientin, wir kennen uns vom Treffpunkt Bonn junge Erwachsene mit Krebs, aus dem wir aber beide herausgewachsen sind. Es tut einfach gut, sich gegenseitig Mut zu machen und zu sehen, dass man nicht alleine mit so einem Schicksal zu hadern hat.
Und damit schließt sich der Bogen zur hoffnungslosen Romantikerin: ich denke, ich bin eine hoffnungslos hoffnungsvolle Romantikerin! : )
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