Heisses Pflaster
- tanja0563
- 21. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Das war mal wieder sehr nett bei Traude und Stephan: Glühwein im Hof in Dersdorf. So bunt gemischte Leute- ok, eher grün als ganz bunt aber das finde ich ja noch schöner. Als mir das dritte mal angeboten wurde, dass ich mich auch drinnen am Ofen aufwärmen darf, konnte ich nicht widerstehen. Und während anfangs galt "warm oder Party", verlagerte sich ein Teil der Party vor den Ofen.
Roberto und ich lauschten interessanten Gesprächen über den schlimmen ÖPNV bzw. das schlimme Meckern darüber, über Angebot und Nachfrage vom Kulturangebot in Köln und Bonn und vielem mehr.
Ich erinnerte mich in dem Zusammenhang wieder an meinen allerersten Eindruck von Köln 1997: wie geil, ein Spielplatz für Erwachsene! In Köln gibt es meinem Eindruck nach verschiedene Szenen und viele nette, nicht ganz dumme Leute mit nicht ganz wenig Geld, die gesund und fit sind und Lust auf Spaß haben. Wenn ich -und es passiert viel zu selten- nach Köln fahre, überkommt mich bis heute dasselbe Gefühl: dass dieser Spielplatz für Erwachsene ruft "hey, schön dass Du da bist!"
In Bonn ist das anders. Bonn ist grüner (auch nicht schlecht), übersichtlicher und langweiliger. Es "riecht" wenn dann höchstens nach Bettlerszene. Das ist natürlich extrem subjektiv- ist es für Köln aber genauso. Mein Eindruck ist, dass Bonn gut zum viel arbeiten und zum Kinder großziehen geeignet ist. Wie gut das kompatibel ist, sei mal dahingestellt. Ergebnis sind oft müde, schlechtenfalls verschlossene Menschen. Keine gute Voraussetzung für eine spannende "Szene". Aber natürlich ist nichts so schwarz-weiß wie ich es mir hier ungefiltert von der Seele schreibe.
Gleichzeitig hat Bonn für mich, schwerbehinderte Provinznase, immernoch genug zu bieten und es wurmt mich, dass ich so wenig davon wahrnehme. Oder auch nur die nette Nachbarschaft wertschätzte. Naja- immerhin da geb ich mir ein paar Punkte. Trotzdem: jeder, der sich aufrafft und die Glotze gegen Echtzeit-Kultur- und Aktivitäten eintauscht (ab und zu?) macht doch auch hier einen Schritt in die richtige Richtung und ist ein Vorbild.
Hauptsache ich bin wie heute mit dem Glockenschlag um 22 Uhr wieder zuhause.... ; )
Morgen und übermorgen sind wir für 9 bzw 10 zum Familienfrühstück verabredet. Es gibt Pandoro, eine italienische Kuchen-Spezialität.
Meine schönste Weihnachtsdeko dieses Jahr ist die Christrose, die Iris mir vor einem Monat zum Spieleabend mitgebracht hatte. Die fühlt sich hier soo wohl!

Und wenn ich nach einer Weile das weihnachtliche Gedudel aus dem Radio nicht mehr hören kann, lausche ich Max Richter's neuem Album "Landscapes". Sehr entspannend und inspirierend zugleich.
Schlaf schön!
Ps: Heute Nachmittag bin ich ohne Rollator bis zur Hundewiese gelaufen!!! Und zurück gezwungenermaßen auch. Und es ging gar nicht so schlecht! Mit ein paar Bordstein-Pausen, aber egal.

Comments