Grosse Parade
- tanja0563
- 20. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Also, wenn es morgen (Dienstag, 21.1.!) nicht bewölkt ist, könntest Du Dich gegen 18 Uhr mit dem Rücken nach Norden, dem Gesicht nach Süden (von wo tagsüber die Sonne kommt) stellen und den Sternenhimmel beobachten.
Ziemlich weit links könntest Du dann den etwas rötlichen Planeten Mars sehen, im Sternbild Zwillling mit Pollux und Castor als hellsten Sternen.
Genau vor Dir, aber höher als der Mars, leuchtet Planet Jupiter. Der nicht ganz so helle Stern rechts darunter ist Aldebaran. Betelgeuze ist auch da in der Nähe sowie Rigel. Und die beiden letztgenannten gehören zum Sternbild Orion. Neben Jupiter könnte man mit einem Teleskop auch Uranus sehen, mit bloßem Auge leider nicht.
Weiter nach rechts (Westen) geschaut leuchtet ganz hell die Venus und direkt darunter der Saturn. Den Ring des Saturn kann man eher nicht erkennen und auch für Neptun, der sich morgen um die Zeit links und leicht oberhalb/neben der Venus befinden wird, sind unsere Augen zu schwach.
Aber es ist stark und nicht so häufig vorkommend, dass sich morgen Abend gleich sechs Planeten zur großen Parade die Ehre geben, immerhin vier davon sind mit bloßem Auge sichtbar. Am 28.2. wird das noch überboten, dann gesellt sich noch Merkur dazu. Das Ganze nimmt an Leuchtkraft allmählich ab und einige Planeten sind dann bald gar nicht mehr und dann morgens zu sehen. Am 11. August 2025 gibt es noch eine große morgendliche Planeten-Konstellation von Merkur, Venus, Jupiter, Uranus, Neptun und Saturn. So eine Parade wie jetzt gibts dann erst wieder 2040.
Spannend, oder?
Dass Sterne aus sich heraus strahlen und funkeln, während die Planeten nur leuchten, wenn sie das Sternen (oder Sonnen-)Licht reflektieren.

Eine große Parade habe ich auch heute morgen um 8:00 Uhr im Krankenhaus erlebt. Ich war gut gelaunt und entspannt, habe erst mal meine Jacke aufgehängt und war nicht wirklich überrascht, eine sehr lange Schlange vor der Anmeldung zu sehen. Als ich an den wartenden Mitpatienten vorbei ging, um das Ende der Reihe zu erreichen, sprach mich eine elegante Dame recht laut an: "Guten Morgen Frau Doktor Wolf!" Ich grüßte freundlich zurück und ging peinlich berührt weiter. Mir fiel dann schnell ein, dass es die Frau mit dem Eurasier Hund von der Hundewiese war, die mich mal in ihre Villa am Rhein eingeladen hatte und die ich schon vor einigen Wochen hier wieder getroffen hatte. Um mich an den Namen (Cäcilia Simon) zu erinnern, brauchte ich etwa 20 Minuten.
In der Zwischenzeit wurde mir eine weitere Freundlichkeit zuteil: als die Dame, die in der Schlange vor mir stand, bemerkte, dass ich nicht gut stehen konnte, ließ sie sich nicht davon abhalten, mir einen Stuhl zu holen. Es war sogar mehr sowas wie ein Sessel. Da saß ich nun also in der Schlange wie eine Königin in einem Sessel, die allen in der Schlange nun bekannte "Frau Doktor Wolf."
Es ging nur langsam bis gar nicht voran. Die Dame vor mir erzählte ein bisschen: sie stecke mitten im Umzug von Düsseldorf nach Bonn (wegen Prof. Ko!) und wohne seit vier Monaten mit ihrem Mann im Gästezimmer bei der Tochter und sie könne es kaum abwarten, endlich wieder eigene vier Wände zu haben. Wie gut konnte ich das verstehen! Ich fragte, ob sie denn eine schöne Wohnung in Bonn gefunden hätten, das sei ja nicht so einfach. Ja ja, versicherte sie mir, die hätten das alles ganz toll gemacht. Und die Tochter und die Haushälterin seien auch schon dabei, alles einzuräumen.
Da musste ich an meine Gedanken von gestern denken: ich werde Schriftstellerin, wenn ich eine Haushälterin habe. Hihi.
Frau Doktor Geisen lief an der Schlange vorbei und fragte mich erstaunt, was ich wolle. Ich raunte ihr leise zu, dass ich wahrscheinlich eine Gürtelrose habe. Da nahm sie mich sofort mit in ihr Arztzimmer, bestätigte mit einem schnellen Blick meinen Verdacht und schrieb mir die entsprechenden Rezepte. Nach nur einer Stunde, die zudem unterhaltsam war, war ich fertig in der Onkoambulanz.
Dass mein Physiotherapeut Niklas diese Woche krank ist und Dienstag und Freitag um 9 somit keine Krankengymnastik stattfinden kann, passt ja eigentlich ganz gut. Denn mit so einer Gürtelrose ist man ja irgendwie schon auch krank und macht nicht gerade Sport, sondern trinkt lecker Capucchino. Und telefoniert??





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