Geistesblitz

Heute halte ich hier im Blog mal eine Idee fest, von der ich nicht möchte, dass sie verweht: Eben beim Doppelkopf erzählte eine Spielerin von einer Freundin, die nun mit 94 ins Altenheim gezogen ist. Der sei sie bei dem ganzen Orgakram sehr behilflich. Zufälligerweise ist die betagte Dame in das Heim bei uns um die Ecke gezogen. Als ich erwähnte, dass ich gerne mal mit Heimbewohnern Lieder singen und mit der Gitarre begleiten würde und jenes Heim mir sehr sympatisch sei, sprang die Petra direkt drauf an: sie singt selbst auch in einem Chor und würde auch gern mehr machen mit den Heimbewohnern. Somit sind wir schon zu zweit.

Für mich fühlt es sich an wie "ein Fuß in der Tür". Ich möchte nun eine Liste von (Frühlings)-Liedern erstellen, die 70-100 jährige kennen. Mir fällt da auch sowas wie "Lachend (lachend, lachend, lachend) kommt der Sommer über das Feld" und "Heut ist ein Fest bei den Fröschen am See" ein, das kenne ich auch als Kanon. Welche fallen Dir ein??

Morgen werde ich mal meine Chornoten, meine Gitarrennoten und die gesammelten Liederbücher durchgehen und der Petra schreiben, damit dieser Geistesblitz Feuer fangen und Herzen erwärmen kann......schon als ich neulich mit Ellen bei ihren Eltern im Heim war, kam dieser Gedanke auf, dass ich gern mehr mit alten Menschen zu tun haben will. 1997-1999 habe ich ja sogar in einem Altenheim hier in Bad Godesberg gearbeitet....wenn ich im Kottenforst spazierengehe komme ich immer beim "Seniorenzentrum Heinrich-Kolfhaus" vorbei.... und in der Zeit, als ich in München bzw. Gräfelfing gelebt habe, habe ich neben dem Job an der Uni ja auch für einen ambulanten Pflegedienst gearbeitet. Ich kann das gut und möchte sowas gern wieder mehr machen.

Du siehst, ich schaue optimistisch nach vorne und mache Pläne....habe mich für nach der Bandscheiben-OP auch um Früh-Mobilisation bei der Physiotherapie-Praxis bemüht und mich entschlossen, dann später in ein Fitness-Studio zu gehen. Ohne Training an Geräten werde ich mit meinem Rücken wohl nicht mehr glücklich werden. Natürlich alles überwacht und unterstützt von Profis. Aber ein bisschen kenne ich mich ja auch selber aus und ich möchte so bald wie möglich Training in Eigenregie machen, ohne Physio-Therapie-TERMINE. Und wenn ich schon Krafttraining machen muss, dann da, wo es mir vermutlich am besten gefällt: im Sporttreff habe ich 1997 als Studentin in Poppelsdorf schon gesportelt, dann 2011 in Kessenich. Ich habe dort auch die Kinderbetreuung sehr zu schätzen gewußt bis zu meiner Erkrankung und dann dem Umzug nach Hochkreuz. Dann gab es verschiedene sportliche Versuche...Reiten, Rudern, auch in dem Fitness-Studio hier um die Ecke (John Reed) habe ich es versucht, dann Schwimmen, Nordic Walking, aber das war alles aus verschiedenen Gründen nicht so richtig von Dauer.

Nun wieder mit Fitness-Studio anzufangen, nachdem der Sporttreff in Kessenich total renoviert und erweitert worden ist, gibt mir irgendwie auch ein Gefühl von "zurück zu den Wurzeln". Ich bin gespannt und jedenfalls total motiviert. Naja- erstmal muss ich die OP überstehen und danach 2 Wochen alles verheilen lassen. Aber ab Mai gibt's kein Halten mehr!

Schön und ermutigend war heute auch die erste Stunde in einem neuen Hundetreff mit "unserer" Hundetrainerin. Sowohl Edo als auch ich haben gut mitmachen können- ich hatte im Vorfeld Sorge, dass bei mir Rücken/Ischias die aktive Teilnahme erschweren und dass Edo sich zu sehr ablenken lässt- aber es hat gut geklappt und Spass gemacht.

Ich glaube, dass es mir aktuell so verhältnismäßig gut geht, weil ich einerseits die Medikamente nun "auf Schiene" nehme, also stumpf nach Uhrzeit um 6, 12, 18 und 0 Uhr. Und außerdem ist das Ablenkungsprogramm sehr hilfreich. Es ist so wunderbar, dass ich so viele Sachen machen kann, die mir Spaß und Freude bereiten!

Morgen komme ich wohl oder übel nicht um etwas Papierkram herum...aber ich freue mich schon auf den nächsen Spaziergang mit Edo als Belohnung dafür.