Gegen die Wand
- tanja0563
- 22. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Nein, ich bin nicht gegen die Wand gefahren, auch nicht gegen irgendetwas anderes. Aber die Rückfahrt vom IKEA in Köln fiel genau in meine Mittagschlaf-Zeit und ich bin auf der kurzen Strecke tatsächlich an einer Tankstelle abgefahren und habe kurz geschlafen. Mir fielen beim Fahren nahezu die Augen zu und das ist ja halt echt gefährlich. Dabei hatte ich einen leichten Salat mit Ziegenkäse gegessen und vor der Rückfahrt noch einen Kaffee mit Zimtschnecke(n Emilia wollte ihre nicht).
Große Anschaffungen haben wir nicht gemacht, einfach so Kleinigkeiten, um manche kahle Ecke schöner zu gestalten. Einen Spiegel und zwei schmale Wandregale für mich, eine große Blumenvase, eine neue Lampe für den Esstisch, ein kleines Kallax-Regal mit Stoffboxen für Emila, auch für sie zwei schmale Wandregale, für jede ein neues Kopfkissen, ...alles gut überlegt und ausdiskutiert. Hat Spaß gemacht und ich bin ohne Rollator durch die Ausstellung gelaufen und habe mich auf ansprechenden Sitz-und Liegegelegenheiten ausgeruht. Trotzdem war es natürlich anstrengend und ich war froh, als es in der Markthalle mit Einkaufswagen weiterging. Du weisst ja: jeder Einkaufswagen ist ein Rollator!
Beim Eingang in die Halle, in der man dann in den numerierten Regalen seinen Kram zusammensucht, hat mich Emilia mit der Aufgabe, den Einkaufswagen zu bewachen, in einen senfgelben Ohrensessel gesetzt und hat alles weitere alleine gemacht. Ich bin auch da sofort eingeschlafen und muss lachen, wenn ich mir das bildlich vorstelle. Das ist halt die Krux mit dem Fentanyl (Morphium): es macht müde. Und ich möchte mit der Dosis nicht wieder runtergehen, denn die Schmerzen sind zwischendurch so unmenschlich, dass ich mir das Szenario, dass der Neurochirurg am Montag sagt "da kann ich leider nix machen" gar nicht vorstellen will. Eher das andere "schon Anfang Januar waren die Schrauben locker, nun ist fast März- das müssen doch unerträgliche Schmerzen sein! Wann haben Sie Zeit, dann operiere ich Sie sofort und Sie werden staunen".
Naja, zuhause angekommen wurde ich ins Bett geschickt und habe wirklich erstmal nur geschlafen und geschwitzt. Als ich gerade aufgestanden war um zu duschen und in den gemütlichen Teil des Tages zu starten (Emilia hatte Flammkuchen und einen Film aus ihrer Watch-List im Angebot) kam unangekündigter Besuch vom dritten Familienmitglied. Der Wirbelwind half Emilia beim Bohren und Montieren, demontierte mit guten Absichten aber etwas kopflos auch die alte Esszimmer-Lampe (es fehlt ein Haken für die Neue) und der Flammkuchen wurde dann eben durch drei geteilt und bei Kerzenschein gegessen. Auf dem Sofa ist natürlich auch Platz für drei und gegen mögliche Erkältungsviren habe ich mal die Lüftung auf 2 hochgeschaltet, nichts für ungut.
Toll war, dass wir den Film "The Truman Show" geschaut haben. Der ist ja wirklich ein bisschen lustig aber auch sehr tiefgründig. Er kam vor 27 (!!) Jahren raus, ich hatte ihn bisher zweimal gesehen, mindestens einmal mit Roberto. Emilia kannte den Film noch nicht und es hat Spaß gemacht, den Film zu dritt zu schauen. Hier das, was ich als Schlüsselszene empfinde: wenn das Segelschiff plötzlich Schatten am Himmel wirft und gegen den Horizont fährt. Wenn das, was man für weit und unendlich gehalten hat, plötzlich eine Wand ist.


Morgen ist ein neuer Tag. Außer spazieren mit Edo und ausruhen und vielleicht telefonieren steht nichts an. Oder doch? WÄHLEN GEHEN!! Und vielleicht HORNAVAN an die liebe Hanna ausliefern und ich habe ein "Bugfilet", das ich irgendwie lecker mit Möhren, Sellerie und Zwiebeln im Ofen mit Kartoffeln, Süßkartoffeln dazu zubereiten möchte. Ui, und für das Frühstück hol ich jetzt noch die Brötchen aus der Truhe!! Wie schön, dass leckeres Essen mir Freude bereitet!!




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