Füße hochlegen
- tanja0563
- 21. Apr. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Wie auch im September bei meinem letzten Aufenthalt hier im Waldkrankenhaus, nun die bildliche Erinnerung daran, dass es immer auf den Blickwinkel ankommt....


Ja, hier ist es recht leicht, entspannt die Füße hochzulegen. Ich werde rundum versorgt: Mahlzeiten, Putzen und Besuch und Anrufer.... Schmerzen muss ich zwar trotzdem aushalten: in Rückenlage wegen des Schnitts, in Seitenlage wegen des Ischiasnerv, der sich auch beim Stehen und Gehen unangenehm bemerkbar macht und mich daran erinnert, dass ich jetzt am besten liegen und ruhen soll. Und vor allem nicht sitzen.
Tja, und hier im Krankenhaus ist das so einfach. Morgens war Iris da, das war inspirierend und dann mein lieber, treuer Gatte. Aber den heutigen Nachmittag war ich einfach nur faul und habe ihn mit Lesen, Pläne schmieden, emails schreiben, eine Zugfahrt buchen, wieder lesen, dabei Radio hören zugebracht. Und dann war das Telefonat mit Franziska besonders schön.
Jetzt höre ich das Keane-Album und Roberto ist nachher mit netten Menschen auf dem Konzert im Palladium... die Karten hatte ich ihm zum Geburtstag geschenkt....und nun bin ich nicht dabei.
Dass ich vielleicht in nicht so ferner Zukunft bei ganz vielem, nämlich bei diesem unserem Leben nicht mehr dabei sein könnte, so wie Hermann, Karin und Andrea und so viele andere, das kommt mir gerade total unwahrscheinlich vor. So unwahrscheinlich dass ich einen 2-Jahresvertrag fürs Fitness-Studio abgeschlossen habe. Und auch eine Reise zu Caren nach Namibia muss ja vielleicht gar nicht im arg heißen Herbst über's Knie gebrochen werden...vielleicht hab ich ja doch noch viel mehr Zeit!!?
Die Frage ob ich morgen nach Hause geschickt werde und ob mit oder ohne vorherigem MRT wirft natürlich solche Gedanken auf. Denn ein MRT zeigt einem ja alles und nicht nur die Wirbelsäule, die jetzt von vorrangigem Interesse ist.
Ich versuche nun so langsam mir vorzustellen, wie die nächste Zeit zuhause aussehen kann. Meine Familie ist ja nun mal kein Service-Personal und hat auch ohne mich zu umsorgen genug um die Ohren... und zuhause bin ich es ja gewöhnt, die Freude der Selbstwirksamkeit und des Dinge regeln und auch "gebraucht werden" zu erleben. Da muss wohl als erstes ICH schleunigst den Blickwinkel und Anspruch anpassen!!!
Die verbleibenden 10 April-Tage sollte ich wohl wirklich Krankenhaus-ähnlich gestalten: mich versorgen lassen wie zu Corona-Zeiten, viel ruhen, lesen, Hörbücher hören, telefonieren und liebe Besuche und Unterstützung annehmen und genießen. Und wenn ich mir das vornehme, krieg ich auch das hin!!!
Und dann schauen wir weiter, ob ich im Mai langsam mal wieder den ein oder anderen Termin wahrnehmen kann (Mai-Ansingen mit dem Chor???) und vor allem mit professioneller Physiotherapie beginnen kann!!
Die Vorstellung, mit dem in Ordnung gebrachten Rücken dann wieder Wandern, Radfahren, Autofahren zu können, gefällt mir soo sehr. Und am liebsten noch viele viele Jahre..... und nicht hier um die Ecke zur Bestrahlung sondern dahin wo ich will und in guter Gesellschaft..... den Druidensteig im Westerwald, endlich mal die Vennbahn, Touren mit Edo im Fahrradkorb, mit dem Fahrradträger am Auto.....abgesehen von den Sommerplänen mit Ellen in der Eifel Ende Juni, Starnberger See Ende Juli, viel Zeit in Bonn im Garten und auf Konzerten, Schwerin und Rügen und Voices-Konzert im September...
Mit dieser Aussicht kann ich mich doch tatsächlich in Geduld üben, oder?




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