Frühling in der Stadt

Heute habe ich meine Immuntherapie (Pembrolizumab) bekommen. Ich muss an dem Termin alle sechs Wochen immer morgens um 8 Uhr anrufen, melden, dass es mir gut geht, damit das Medikament bestellt wird und dann um 11 Uhr im Krankenahus erscheinen, damit es mir innerhalb von etwa 1,5 Stunden intravenös verabreicht wird- was meist kein Spaß ist, weil meine Venen nicht so gut sind. Die Zeit zwischen anrufen und losfahren bin ich gefühlt immer irgendwie auf dem Sprung und nach der Infusion warte ich auf die Nebenwirkungen; manchmal fühlt es sich so an wie nach einer Impfung. Also "halblang" ist für den Tag der Therapie eine gute Strategie. Hab aber ein paar schöne Telefonate geführt.

Heute habe ich auf dem Weg zum Krankenhaus einen Schlenker durch Kessenich gemacht. Das ist das Bonner Stadtviertel, in dem ich 1997-1999 nach meiner Bauzeichter-Lehre als Geographie-Studentin gewohnt habe. Natürlich ist mir in dem Veedel vieles vertraut, aber ich kann gar nicht sagen, was genau. Es hat sich auch vieles verändert mit der Zeit. Trotzdem ist es ein schönes Gefühl von "Heimischkeit", durch die altbekannten Straßen zu radeln. Überhaupt: dass es heute so herrlich mild war und ich ohne Mütze, Handschuhe und ohne zu frieren in der Wolljacke radeln konnte, das war toll! Zumal mich aktuell noch die leichteste Anstrengung arg ins Schwitzen bringt, egal wie ich gekleidet bin...

Nach einer ausgiebigen Mittagspause, weiteren Telefonaten und als sich gegen 17 Uhr die Sonne dann doch mal die Ehre gab, haben mein Mann und ich mit Edo im Korb eine Radtour nach Bad Godesberg gemacht: zur Apotheke, bei Bekannten ein Buch abgeben, zum DM, dann einen Apertiv im "cortado" und ein krönender Abschluss schliesslich bei "Crostini e Vino". Einfach spontan und nett : ) Ziemlich italienisch, mit meinem Italiener ; )