Fliegen
- tanja0563
- 28. März 2023
- 3 Min. Lesezeit
Wie elegant doch manche Tiere fliegen können....dieser kleine Fuchs, den Esther und ich im Ahrtal bewunderten, tankte zwar noch Sonne und kam erst so richtig in die Gänge als Edo ihn anstupste..ähm. Mit einem Passagier-Flugzeug zu fliegen ist jedenfalls furchbar unelegant, finde ich. Schon wenn man sich vorstellt, wie schwer so ein Ding sein muss - mit all den Menschen und all dem Gepäck- ist logisch, wie unglaublich groß der Energieverbrauch sein muss, dies alles so zu beschleunigen, dass es abheben kann. Tja- und trotzdem habe ich es mal wieder getan...

Immerhin wurde ich mit Chaos am Flughafen bestraft. Wegen des Streiks gestern waren viele Flüge auf heute verschoben worden. Vor dem Einlass zur Sicherheitskontrolle gab es zwei Schlangen: eine etwas kürzere für all die, deren Flug in Kürze losgehen und eine unglaublich lange für all die anderen. Ich kann derzeit zwar recht gut gehen, aber STEHEN fällt mir unheimlich schwer. In der Schlange stehen ist ein Alptraum. Darum habe ich so lange irgendwo gewartet bis mein Flug nah genug gerückt war und habe die kurze Schlange genommen (und dabei Till Schweiger gesehen). So waren es "nur" 45 Minuten stop and go bis zur Durchleuchtung.
Edo hat das alles prima mitgemacht. Ihn hatte ich an der Leine und dazu seine Transporttasche, meine Handtasche und meinen Rucksack. Die Leine sollte ich dann bei der Durchleuchtung abmachen und den Hund nicht etwa auf den Arm nehmen sondern frei herumlaufen lassen ("oder läuft der dann weg?" "Hm, wir können es ja mal ausprobieren"). Ende vom Lied war, dass Edo manche der Leute, die ihm zuvor bewundernde Blicke zugeworfen hatten ("ist der süss, ist der lieb"), besonders als er anfing, sich platt hinzulegen wenn wir still standen, persönlich zu begrüßen- was aber keinen gestört hat. Im Gegenteil. Es ist echt schön zu sehen, wie er Freude verbreitet!
Ich hingegen habe an noch etwas anderem einen Indikator fürs altwerden identifiziert: nicht nur, dass ich es ganz schön sportlich finde, heute insgesamt 5 (!)km innerhalb der beiden Flughäfen zurückgelegt zu haben. Nein, etwas anderes ist mir aufgefallen: Verliebte, turtelnde, knutschende Paare kann ich ja schon länger nicht gut anschauen. Das ist so .... albern? Kurzsichtig? Aber heute ist es mir bei einem jungen Paar mit vielleicht 1jährigem Kind ebenso ergangen. Dieser eigentlich hässliche Gedanke "jaja, wartet's nur ab...ihr werdet Euch vielleicht noch wundern, was die Pralinenschachtel des Lebens für Euch möglicherweise noch in petto hat..." Und das ist doch etwas, was ältere Menschen, die viel mitgemacht haben, oft zu denken scheinen, oder??
Natürlich sehe ich in dem Moment MICH vor 12-13 Jahren, als alles noch so ganz anders war....als ich, und das wird mir jetzt bewußt, noch in Italien lebte...und noch keinen Krebs hatte. Vielleicht ist das auch Teil des Zaubers hier....Ironie schlechthin: hier in der Post lag eine Einladung zur Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge. Tja, die hab ich immer gemacht und bin trotzdem durchs Raster gerutscht. Ein bisschen Schwund ist halt immer.
In dem Arztbrief mit der Rechnung der Bestrahlung stand aber ganz erfrischend "definitive, potentiell kurativ intendierte Bestrahlung". Auf Deutsch: "Ein letztes Mal volle Kanne und möglicherweise kommt dann 5 Jahre nix neues."
Aber Schluß damit: ich bin gut und zufrieden in unserem zweiten Zuhause angekommen! Die Abendsonne, die Farben der die Aprikosenblüten und der Bougainvillea, der weite Blick auf das Meer in der Ferne,... und natürlich die Menschen. Christine, die mich geduldig am Flughafen abgeholt hat mit ihrer Mutter Hannelore, Babsi und Hubert, die gerade bei Christine zu Gast sind und die Olivenbäume beschneiden, Francesca und Franco mit Boogie, dem Golden Retriever, der Edo das Leben schwer macht.







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