Flexibel bleiben!
- tanja0563
- 5. März 2024
- 3 Min. Lesezeit
Morgen fällt für Emilia die erste Stunde aus, also hab auch ich den Wecker auf eine Stunde später gestellt. Mal sehen, ob ich es schaffe, länger zu schlafen. Heute habe ich mehrfach Flexibilität bewiesen und bin dafür belohnt worden: Statt Geburstagsanrufe zu tätigen und Gitarre üben, habe ich spontan mit Maura einen Kaffee im Wissenschaftszentrum getrunken, bevor ich zur Physiotherapie gefahren bin (spontan mit dem Auto statt mit dem Rad, weil es regnete).
Bei der Physio habe ich Bekanntschaft mit Samer Azisa gemacht, der wohl die meisten meiner nächsten Termine übernehmen wird. Beim ersten Termin hatte ich seiner Kollegin alles klein klein erklärt, die hatte das auch am Computer mitgeschrieben. Als er nun anfing, Fragen zu stellen, habe ich direkt klargestellt: "das müsste doch alles dokumentiert sein, ich bin wirklich nicht zum reden hier!" Sowas hört er wohl nicht so oft und vielleicht war das nicht nett. Aber der soll mal seine Hausaufgaben machen und die Ake vorher lesen! Ich hab es dann einfach mal drauf ankommen und ihn im Dunkeln gelassen, was meine speziellen Malessen betrifft. Ich fühle mich ohnehin nicht so, als könne man mich so einfach kaputt machen. Also gab es erstmal eine beherzte Massage (ohne zögerliches "können Sie mit dem Stoma denn überhaupt auf dem Bauch liegen?) und dann Stärkungsübungen vor allem für den Bauch ("die Bauchmuskeln sind wirklich sehr sehr schwach"- ja, und ICH weiss auch, warum- Du Dumpfbacke!) und dann Dehnübungen für den Ischias. Tat alles ganz gut. Aber schon als er am Ende meine mitgebrachten Befunde kopierte, hatte ich den Eindruck, dass er etwas zusammenschrumpfte. Vielleicht hat er da nebenher schon das ein oder andere gelesen und fand, dass er mich für meine Krankengeschiche doch etwas hart rangenommen hat? Keine Ahnung. Die empfohlenen Übungen habe ich mir vor Ort direkt notiert und habe vor, meine Hausaufgaben zu machen. Ich bin gespannt auf den nächsten Termin.
Auf dem Heimweg dann der Anruf von Hanna "ich will mal testen, wie spontan Du bist: essen wir zusammen Mittag?". Und wie! Nach der Gitarrenstunde wurde ich also leckerst mit Rindergulasch und Klößen mit Salat und Kimchi verköstigt! Dazu 2 Stunden tollster Gespräche. Wie schön, in dieser seltsamen Welt- und sogar um die Ecke!- immer noch mal solche Juwelen, Menschen auf derselben Wellenlänge, zu finden!!!
Zuhause dann ausgiebige Pause, bevor endlich die Sonne rauskam und ich mit Edo einen edukativen Spaziergang gemacht habe. Also nicht nur rumlatschen (bzw humpeln) und schnuppern lassen, sondern ein bisschen mehr die grundlegenden Kommandos üben. Und schöne Motive für die nächsten Bilder gab es auch.


Das letzte Beispiel heute für gelungene Flexibilität war dann die Chorprobe. Ich war ja so unzufrieden und hatte angefangen, die Situation genauer anzuschauen. Eine Möglichkeit wäre ein Gespräch mit der Chorleiterin, aber zuvor habe noch etwas recheriert und musste resigniert einsehen: es gibt tatsächlich Mitsänger, die die Lieder, die ich auf dem Kieker habe, extrem gerne singen und mögen!! Tja, wenn das so ist, kann man wohl nichts daran ändern und ich muss die Lieder akzeptieren. An der Selle habe ich mich also heute Nachmittag hingesetzt und die drei Mendelssohn-Lieder jeweils etwa fünfmal gehört und gesungen (uns werden so midi-files zum üben der einzelnen Stimmen zur Verfügung gestellt) und mir Notizen in den Noten gemacht. Gesungen habe ich zudem eine Oktave tiefer, dann ist es zumindest beim üben zuhause längst nicht so anstrengend. Tja- was soll ich sagen: die Probe war deutlich besser, weil ich in meiner Stimme endlich ewas sicherer war.
Ein Wolf flüchet eben nicht immer, sondern findet auch andere Lösungen : )) Auch wenn der Wolf (!) aus Nordhorn (!), über den heute im hiesigen Generalanzeiger (!) auf Seite 1 berichtet wurde, es so gemacht hat und ich ja auch schon mal in südliche Gefilde umgesiedelt bin.....witzig, all diese Parallelen- Danke an Frauke, die mir den Schnipsel zuschickte. Ich lese die Tageszeitung nun neuerdings nicht mehr auf Papier: der Bote ist so unzuverlässig, die Ragazzis schauen entgegen meiner Hoffnung doch nicht rein und es nervt sie, dass ich immer das große Licht beim Frühstück zum Lesen brauche,...und natürlich kostet das ePaper weniger. Jedefalls hätte ich den Artikel beim Lesen auf dem Handy fast übersehen. Mal sehen, wenn der Monat gut läuft, gönne ich mir zu Ostern vielleicht ein ganz einfaches, gebrauchtes Tablet zum Zeitunglesen.





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