Es hat nicht sollen sein....
- tanja0563
- 14. Apr. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Auf heute habe ich ich lange gefreut: in einem guten Moment vor ein paar Wochen hatte ich geschafft, mein Töchterchen zu einer Wanderung zu überreden. Unter der Woche, wenn es nicht so voll ist wie am Wochenende, geht das ja nur in den Ferien- und da hat sie ja oft auch schon andere Pläne. Dieser gemeinsame Tag heute war also "Luxus". Auserkorenes Wanderziel war der Birnenrundweg ab Ahrweiler, den ich ja Ende März schon mit Esther gegangen war und den ich nächsten Freitag bei den Wanderratten anbiete. Die Wettervorhersage war grandios, der Rucksack mit leckerem Picknick gepackt und ich war mental sogar darauf eingestellt, vom geplanten Zug um 8.55 auf 9.55 auszuweichen, wenn es alles zu früh und stressig werden würde für einen pubertierenden Teenager an einem Ferien-Freitag.
Aber, Kompliment an Emilia, es klappte alles wie abgemacht: Wecken um 7, gemütliches Frühstück und wir waren rechtzeitig um 8.30 startklar. Irgendwie sind wir aber trotzdem zu spät losgefahren. Den schon mit Edo gefüllten Hundekorb am Fahrrad anzubringen war hakelig, dann schleiften so Schnüre, zudem bin ich insgesamt sowieso irgendwie langsamer mit dem Rad als gedacht. Also mussten wir uns beeilen (was ich hasse) und kamen ziemlich abgehetzt am Gleis an- aber der Zug ab Bad Godesberg um 8.55 fuhr dann sowieso 5 Minuten später- also hatten wir uns umsonst beeilt.
Statt direkt in 28 Minuten direkt bis Ahrweiler fuhr der Zug dann heute aber nur bis Remagen. In Remagen fiel promt der nächste Zug nach Ahrweiler aus und der übernächste fuhr erst eine halbe Stunde später um 9.42. Wir sind also raus aus dem Bahnhof, für einen Spaziergang durch Remagen. Auf der Treppe erzählte ich Emilia von dem schlechten Gefühl, das mich stets überkommt, wenn ich offensichtlich hilfsbedüftigen Menschen nicht mit ihrem schweren Gepäck helfe. Ich denke ja, dass ich sehr stark und gesund aussehe, darf wegen des Stomas aber nicht schwer heben. Da meinte Emilia „Mama, man sieht das mehr als Du denkst, dass es Dir auch nicht gut geht“. Hm. Soviel zur Selbstwahrnehmung.
Nach dem Bummel durch Remagen hatte der Zug von 9.42 hatte dann urplötzlich 15 Minuten Verspätung hatte (was die App um 9.30 noch nicht anzeigte!). Uagh!! Wir wären also -frühestens- gegen 10.30 in Ahrweiler gewesen, eine ganze Stunde später als geplant. Und eben schon seit 2 Stunden unterwegs! Wenn man, wie ich, mit seinen Kräften haushalten muss, dann ist es durchaus ein Unterschied, ob die Anreise mit Rad und Bahn eine oder zwei Stunden dauert. Und auf der Rückfahrt womöglich nochmal dasselbe Theater? Nein danke.
Ich habe nach ein paar Bedenkminuten Emilia's zögerlich-hoffnungsvoll leise vorgebrachten Vorschlag "und wenn das nun ein Zeichen ist, dass wir besser nicht wandern?" resigniert aufgegriffen und wir sind mit dem nächsten (10 Minuten verspäteten) Zug nach Bad Godesberg zurückgefahren und in unserem Lieblings-Secondhand-Laden shoppen gegangen. Letztlich war es mir ja darum gegangen, eine schöne Zeit mit Emilia zu verbringen. Wandern wäre da für mich die schönste Art gewesen (und für Emilia auch, sie weiss es bloß noch nicht! ;), Klamotten kaufen ist das, was Emilia derzeit am meisten Spaß macht. Sei`s drum. Vielleicht war es wirklich besser so, denn sowohl Edo als auch ich sind heute nicht so richtig gut in Form und eher dauermüde gewesen.
Wir haben den Tag dann im Garten verbracht. Ich habe etwas Unkraut gejätet und Emilia hat ein paar Sachen ausgesäät und nachmittags sogar den Rasen gemäht und zum Abendessen auch noch leckeren Milchreis mit Obstkompott gekocht. Ja, wir beiden Damen lassen es uns gutgehen!

Zum Thema Pünktlichkeit machte übrigens der Pilot am Mittwoch bei unserem Rückflug noch einen guten Scherz. Er sagte "Sehr geehrte Damen und Herren, wir sind mit 15 Minuten Verspätung in Rom Fiumicino gestartet und nun 7 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit in KölnBonn gelandet. Das soll uns die Deutsche Bahn mal nachmachen!" ; ))
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