Erdbeer-Becher
- tanja0563
- 14. Mai 2024
- 4 Min. Lesezeit
So eine Portion guten Vanille-Eises mit frischen Erdbeeren- selber zusammengeschnippelt im Garten- ist doch wahrlich ein Genuß!! Das habe ich mir nach dem 15 Minuten Power-Nap mit anschließender Gymnastik gegönnt.

Ein Genuß war auch die Chorprobe heute. Magda hat einfach vorgegeben, was wir singen, hatte für die, die keine Noten dabei hatten, die Blätter parat und so mussen wir weniger Zeit zum Noten suchen und rumreichen verschwenden. "Welch ein Geschenk ist ein Lied", "Hab oft im Kreise der Lieben", "Irgendwo auf der Welt" und "One Moment in Time" haben wir geschafft. Einiges davon werden wir wohl auf einem 80. Geburtstag Anfang Juli darbieten.
Weniger Genuß war higegen, dem Treffen des wissenschaftlichen Beirats im Centrum für integrierte Onkologie (Aachen, Bonn. Köln, Düsseldorf) beizuwohnen. Ich bin ja nun schon sieben Jahre aus dem Beruf raus- früher bei der WHO habe ich selber mitgeholfen, solche Treffen zu organisieren und durchzuführen. Ich bin entsetzt, das Zeitmanagement immernnoch etwas ist, das Wissenschaftler nicht auf die Reihe kriegen. Ich habe ja versucht, mir Notizen zu den wichigsten Erkenntnissen zu machen. Das war leider sehr wenig Arbeit, denn 50 % der Zeit waren Worthülsen/Danksagungen ect in grottigem DEnglisch, 10% ähms und öhms, 30% spezifisches Zeug, das Außenstehende nicht kapieren konnten und eben 10%, die eine Notiz wert waren. Ich bin schon zur Kaffeepause (die eine ganze Stunde später stattfand als geplant, weil alle länger gesprochen haben als geplant) wieder nach Haus gefahren.
Es ist egal, ich habe die nette Einladung ja auch angenommen, weil ich schauen wollte, ob es mir gelingt, zu einer bestimmten Uhrzeit vorzeigbar an einem bestimmten Ort aufzuschlagen. Und das hat geklappt. Bin ohne Rollo, nur mit den Stöcken und mit dem Auto gefahren. Hab im Parkhaus auch frech einen Behinderten-Parkplatz benutzt und meinen Schwerbehinderten-Ausweis (100 GdB) und einen Zettel mit Erklärung ins Fenster gelegt. Nur der Ausweis gilt nämlich nicht, weil ich kein "G" (Gehbehinderung) habe, aber momentan bin ich ja gehbehindert, das hab ich auf den Zettel geschrieben.
Ist gut gegangen und Hennig Gluch, der mich zur der Veranstaltung eingeladen hatte, hat mir zumindest einen Ausfahrschein geschenkt, das Parken war somit gratis. Einen Rundum-Schnack haben wir auch noch abgehalten. Ich kenne ihn, weil er zweimal im Jahr den Runden Tisch der krebsbezogenen Selbsthilfe an der Uniklinik organisiert. Das sind stets sehr nette, knackige Treffen, durch die ich zum Beispiel auch an dieses Initiative des Familienhörbuchs für Eltern mit Krebs gekommen war. Und auch wenn es nur zweimal im Jahr stattfindet- ich bin immerhin schon seit 2017 dabei- als ILCO oder auch als Treffpunkt Bonn und mittlerweile "nur so", also etwa 14 Treffen!
Habe bei der Gelegenheit mal bei Dafinka nachgefragt: Den von mir und Charlotte 2017 gegründeten Treffpunkt Bonn für Junge Erwachsene mit Krebs gibt es immernoch, die Treffen finden weiterhin am 15. jeden Monats statt. Da bin ich wohl auch ein bisschen stolz drauf. Vielleicht gehe ich mal wieder zu einem Treffen...wenn ich schon so prominent da auf der Webseite in dem Video erscheine... : )
Das Beste des Vormittags war, dass Henning, als wir uns draußen bei Banane und Apfel unterhielten, mir Prof. Alexander Radbruch vorgestellt hat, der auch zum frische Luft schnappen rausgekommen war. Das ist noch so ein nettes, junges Genie, wie der Lebenslauf zeigt. Netterweise hat Henning mich als Nobelpreisträgerin vorgestellt. Das stimmt zwar irgendwie: ich hab an dem IPCC-Bericht, für den das gesamte Kommitee zusammen mit Al Gore 2007 den Nobelpreis bekam, mitgeschrieben...ist trotzdem etwas dick aufgetragen. Egal- gegenseitiges Interesse wurde geweckt und er will mich kontaktieren. Erst jetzt beim Links raussuchen merke ich, dass ich ihn mit LUKAS Radbruch verwechselt habe, den Namen habe ich schon öfter gehört weil er in der Palliativmedizin bekannt ist. Der ALEXANDER Radbruch von heute vormittag hingegen ist Neuro-Radiologe. Egal, wer weiß wofür es mal gut ist.
Morgen ist ein recht "freier" Tag: Physiotherapie um 15.30 und um 16.30 heißt es: bitte Daumen drücken! Wir schauen uns ein kleines Appartment ganz in der Nähe an, in das Roberto gern ziehen würde. Wir glauben, dass es dem Familienfrieden gut tun würde, uns insgesamt räumlich etwas breiter aufzustellen. Unsere Alltagsbedürfnisse sind einfach zu unterschiedlich und ich möchte meine Kraft nicht mehr dafür verschwenden, ständig Kompromisse einzugehen. Ich brauche meine Energie wahrlich für anderes. Ich glaube auch nicht, dass es wirklich anders gekommen wäre, wenn unsere Wohnung ein Zimmer mehr hätte- es bleibt ja bei einer Küche, einem Wohnzimmer und sehr unterschiedlichen Vorstellungen von Ordnung, von Zusammenleben, von Lust auf Besuch und vielem mehr.
Die Entscheidung zur Zusatz-Wohnung fiel, als Emilia Ende April gegenüber Roberto klar geäußert hat, dass sie ein Arrangement, in dem sie nur mit mir und ohne ihn hier wohnt, besser fände. Mir gegenüber sprach sie schon seit mehr als einem Jahr davon. Ich denke, die gegenseitige Wertschätzung steigt durch diese räumliche Entzerrung. Schon die Entscheidung zu diesem Schritt hat die Stimmung hier deutlich verbessert.
Vielleicht war das jetzt doch etwas zu privat für einen Blog...gerade weil es eben nicht nur um mich geht, hatte ich das Thema in den vergangenen zwei Wochen mühsam ausgespart. Aber jetzt sollst Du ja morgen um 16.30 die Daumen drücken, dass wir die nette Dachgeschoßwohnung kriegen, also muss ich davon berichten : ))
Hier noch Edo beim Mittagsschlaf- herrlich!





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