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Einfach klingeln

  • tanja0563
  • 23. Dez. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Heute morgen waren Emilia und ich in Sachen Nachsorge der Muttermal-Entfernung unterwegs. Vom Druckverband zum normalen Pflaster. Allerdings war ich in schlechter Form: die 100m vom Auto (Ladestation!) zur Praxis haben mir die Tränen in die Augen getrieben: ich konnte nicht mehr und Bein und Rücken taten weh.


Emilia ist dann immer so herrlich pragmatisch. "Du kannst sonst auch ruhig im Auto warten, ich schaff das auch alleine". Der Weg zurück war allerdings länger und im stehenden Auto ist es ja auch noch kalt und ich lass mein Kind im Stich?! Neeee- also schnell die Brille geputzt (die Tränen spritzen immer so!), tief Luft geholt, Endspurt und dann hat auch alles geklappt. Im Grunde war ich wirklich nur Chauffeur gewesen. Zuhause hab ich mich erstmal aufs Sofa gelegt und bin richtig eingeschlafen.


Nach einem Milchreis-Apfelmus-Snack (danke Emi!) hab ich eine kleine Briefkasten-Runde mit Edo gedreht, da ging es bei mir mit dem Laufen wieder. Und dann fing plötzlich der Hund an zu Humpeln! Humpeln ist vielleicht der falsche Ausdruck, er lief auf drei Beinen, setzte die linke Hinterpfote gar nicht auf. Er leckte die Pfote und heulte auf, als ich versuchte zu schauen, was er da hat. Er tat mir soo leid! Da wir nicht weit von zuhause weg waren, hab ich Emilia zur Rettung herbeitelefoniert. Sie hat Edo nach Hause getragen, wir haben die Pfoten erstmal abgeduscht und dann war der Hund lange unterm Sofa verschwunden und man hörte ihn emsig lecken. Ich glaube, er hat sich beim langsamen Gehen mit mir eine Kralle umgeknickt. Im Laufe des Tages ist er von alleine geheilt. Guter Hund.


Ich hingegen war bei Niklas bei der Physiotherapie im Fitnessstudio. Wieder hat er mich ziemlich gute Übungen machen lassen und mich dann völlig aus der Fassung gebracht, als er mir Bruchschokolade von seiner Frau (?!) überreichte und eine kleine Jesus-Bronze, die ihm in schweren Zeiten mal geholfen habe. Da kullerten bei mir schon wieder die Tränchen, diesmal vor Überraschung und Rührung.


Frisch geduscht, mit leeren Händen aber vollem Herzen habe ich dann den Wollenwebers einen spontanen Besuch abgestattet. 15 Uhr ist eine Zeit, wo man unbesorgt einfach unangemeldet klingeln kann, finde ich. Und ich hatte Glück: sie waren da und hatten auch Zeit, die sie gern mit mir geteilt haben.


Um 16 Uhr dann der nächste Besuch dieser Art: bei Konstantina. Sie hat heute Geburtstag und wir haben uns seit September 2023 nicht gesehen. Erst traf ich niemanden an, dann kamen ihr Mann und zwei der drei Kinder heim. Und während wir noch abwägten, ob ich mit rein komme, kam auch der Rest der Familie.


Ich habe mich gefreut, Konstantina wiederzusehen, sie sich auch und es geht auch scheinbar endlich aufwärts bei ihr. Das ist ja ganz furchtbar, wenn es immer nur schlechter wird..... und beim Chronischen Fatigue-Syndrom ist das nunmal leider oft so. Darüber dass es sowohl ihr als auch mir seit November 2023 nicht gut ging, ist unser Kontakt eingeschlafen. Irgendwie traurig, aber ich sehe auch nicht, wo ich anders/besser hätte agieren können. Vielleicht kann das nun ein Neuanfang sein?


Einen dritten Besuch um 18 Uhr habe ich dann von Anfang an auf eine Umarmung reduziert, indem ich mit Warnblinklicht mitten auf der Straße gehalten habe. Unschön, es tat mir auch in dem Moment schon leid um die verschenkte Gelegenheit für mehr.... aber ich war durch, einkaufen wollte ich auch noch und kochen und mit den Ragazzis Essen und Spielen....


Eigentlich müsste man das mit dem "einfach klingeln" viel öfter machen, nicht nur am Tag vor Heiligabend!


Drauf gekommen bin ich übrigens durch die Liedzeile "Menschen finden wieder füreinander Zeit, und es klingen alte Lieder durch die Dunkelheit." (Dicke rote Kerze). Nächstes Jahr nehme ich beim "einfach klingeln" auch mal die Gitarre mit : ))


ree



 
 
 

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