top of page

Am Schicksal ist kein Griff dran

  • tanja0563
  • 7. Juni 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Juni 2023

"Das muss doch in den Griff zu kriegen sein"....in meiner Generation ist das das normale Lebensmotto. Man nimmt sein Leben in die Hand, optimiert sich, macht aus allem das Beste. Je mehr man sich anstrengt, um so mehr springt dabei heraus. Sehr vieles ist auf dieser einen Skala angesiedelt. "Anders" zu sein ist da schon irgendwie keine wirkliche Option. Und wer "es" nicht schafft, ist halt irgendwie auch selber schuld.


Aber das echte Leben ist ja halt anders. Was am Ende wirklich zählt, sind nicht Alter, Gewicht und Kontostand, auch nicht was man tolles in den Lebenslauf schreiben kann, nach dem in der zweiten Lebenshälfte kaum noch ein Hahn kräht. Sondern irgendwie das zwischen den Zeilen, für das es keine Messwerte gibt und vielleicht auch nur schwer Worte zu finden sind.


Es hat was mit dem "homöopathischen" zu tun, mit dem Minimalen, das so viel Wirkung hat. Mit Beständigkeit, mit Verbindung. Mit Zuneigung, mit der Extra-Geste, dem ehrlichen Blick, der den Unterschied macht. Dinge, die man nicht erzwingen kann, die einem höchstens geschenkt werden. Und die man selbst verschenken kann- und schwupps sind wir eigentlich schon wieder beim Selbstoptimieren.


Ich hatte heute mal wieder mein Kontroll-MRT. Und das ist für mich einfach unglaublich schwer auszuhalten, dass ich überhaupt nicht weiss, wie es ausgeht. Und ich es überhaupt nicht beeinflussen kann! Es ist, als würde man in der Schule eine Klassenarbeit schreiben müssen, aber bekommt weder Papier, noch Stift, noch Aufgabe oder Zeit- sondern schwupps, einfach eine Note. Die in keinerlei Zusammenhang damit steht, ob man viel oder wenig gelernt hat, man schlau oder dumm, fleißig oder faul ist.


Heute gab es sozusagen eine gute Note für mich, es sind soweit keine besorgniserregenden Veränderungen zu sehen. Ich bin sehr erleichtert und dankbar, nun kann der Sommer kommen und die Chancen, dass ich meine Reisepläne wie gewünscht umsetzten kann, stehen gut. Gleichzeitig habe ich das Ergebnis ja nicht "verdient", kann nicht "stolz" darauf sein, es ist einfach nur Schicksal, keine "Leistung". Und sich darüber zu freuen ist irgendwie ganz anders als das, was ich sonst so kenne.



Dieses Aushalten, wenn man etwas nicht beeinflussen kann, das ist echt eine Herausforderung für mich. Meine Erkrankung gibt mir dafür alle drei Monate eine prima Gelegenheit ; )


Aber auf anderer Ebene gibt es dafür natürlich auch Gelegenheiten. Das Zusammenleben mit anderen Menschen ist ja ein tägliches Minenfeld und kann einen sehr frustrieren, wenn man erwartet oder sich wünscht, auf alles Einfluß nehmen zu können. In diesem Sinne:


Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


Prima war jedenfalls, dass die liebe Iris gestern ihren Geburtstag gefeiert hat. Egal was bei der Untersuchung herauskam, ich hatte abends etwas schönes vor. Dass ich dann tatsächlich auch einen Grund zum feiern hatte, hat uns alle gefreut!


Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating

©2023 von Flow Wolf Fly. Erstellt mit Wix.com

bottom of page