Alte Bekannte
- tanja0563
- 2. Juni 2024
- 3 Min. Lesezeit
Geht es dir auch manchmal so? Gleich ist es 18:40 Uhr. Da war doch was? Um 18:40 Uhr kommt doch die Lindenstraße!! Naja, vermutlich seit etwa 20 Jahren nicht mehr. Aber die Anfangs-und Endmusik hab ich noch in den Ohren als wäre es gestern gewesen.
Ich hatte noch ein weiteres Erlebnis zum schmunzeln beim Fernsehen. Bei einer Shampoo Werbung zuckte ich zusammen und dachte "die kenne ich doch, die kenne ich sogar gut! Aber woher? Wohnt die in Bonn?

Bis es klick machte: das ist Schiffsärztin Dr. Delgado aus dem Traumschiff!!! : ))
Die Schauspielerin heißt Collien Ulmen-Fernandes und ist heute auch in einem anderen ZDF-Herzkino-Film zu sehen. Mein Programm steht fest!
Und wenn ich unterbrochen werde, hab ich nun die Option, auf Streaming umzusatteln, denn ich habe nun auch mein MacBook hier und das wlan funktioniert auch hier am Ende der Korridors.
Ansonsten beschäftigt mich der disaströse Zustand meiner Venen. Ich habe und hatte noch nie einen Port. Prof Ko hat mal gemeint, dass er es mir nicht empfiehlt, weil die eben auch "Wartung" erfordern und oft Probleme bereiten. Und eigentlich haben meine schlechten Venen den einen Tag, wo man einen Zugang brauchte, halt schon geschafft- und dann war ja in der Regel wieder Pause.

Das ist nun anders. Ich bekomme täglich mindestens fünf Infusionen für mindestens eine Woche. Und in den letzten Tagen hat jeder Zugang nach etwa 12 Stunden nicht mehr funktioniert. Tat weh oder Infusion lief nicht mehr, meist beides.
Gestern Abend fand sich dann zunächst kein Arzt, der mir einen neuen Zugang legen konnte/wollte. Ich musste mir den schließlich in der Notfall-Ambulanz legen lassen (beim dritten Versuch hatte es geklappt). Zurück im Zimmer lief die Infusion leider nicht. Es brauchte Engelszungen, diese Ärztin zum nochmaligen Stechen zu bringen. Ich versteh die Hintergründe, Machtkämpfe und Zuständigkeitskonflikte ja auch nicht. Jedenfalls war "Sister Act 2" fast vorbei als ich wieder im Zimmer war und die erste Antibiotika-Infusion lief. Also in einer bestimmten Position zumindest. Das zweite Antibiotikum lief noch schlechter und um kurz nach 3 hab ich aufgegeben und mich abstöpseln lassen, auch wenn noch ein kleiner Schluck fehlte.
Aber das war immerhin mehr als das, was ich bekommen hätte, wenn es nach der (fürchterlich nach Zigarette stinkenden) Nachtschwester gegangen wäre. Die hatte gemeint "dann belassen wir es für heute dabei" als der Zugang nicht ging. Was aber gerade bei Antibiotika nicht hilfreich ist, die sollte man streng regelmäßig nehmen!
Und die Antibiotika sind ja nicht Deko oder Zusätzlich sondern der allereinzigste Grund, warum ich hier bin. Darum bin ich mal wieder stolz auf meinen Einsatz auf den Barrikaden. Und mal wieder entsetzt, dass das nötig ist.
Morgen werde ich aber wohl nicht um die Anlage eines zentralen Venen-Katheter (ZKV) drum herumkommen. Hatte ich schonmal bei einer OP bekommen, sieht nicht schön aus und fühlt sich auch blöd an: am Hals wird ein Stück Schlauch so eingebaut, dass man da Infusionen dranmachen und Blut abnehmen kann. Der ZVK bleibt aber nur solange ich im Krankenhaus bin.
Nun behandle ich den Zugang von heute Mittag wie ein rohes Ei und rühre den rechten Arm gar nicht- in der Hoffnung dass er bis morgen und bis zum ZVK hält.

Der Besuch meiner Ragazzi am Vormittag und Iris am Nachmittag haben mir an diesem doch eher schwierigen Tag im "Gefängnis" gezeigt, wo oben und unten ist ; )
Und danke an alle, die durch Gedanken egal in welcher Form, dasselbe gemacht haben.
Morgen ist ein neuer Tag!




Kommentare