Alles ist möglich!

Ergebnisoffen ist ja so ein schönes Wort. Man redet, man untersucht und wie bei UNO-Flip hat man dann manchmal ganz andere Karten auf der Hand. Und das neueste Blatt habe ich vor 5 Minuten bekommen.

Heute früh hab ich mich wieder wie eine Versagerin gefühlt weil der Ischias nicht wirklich besser wird. Eher schlechter. Hab auch klar gesagt, dass ich ohne Plan nicht nach Hause gehe. Hab diese "Diskussion" vor der Visite mit einem netten Pfleger geübt, das war gut. Denn so dagegen zu halten wenn die Doktoren einem doch nahelegen, dass es einem gut geht, ist ganz schön ungemütlich.

Teil der vereinbarten Strategie war dann also, ein MRT zur Kontrolle zu machen, um sicherzustellen, dass keine Engen mehr auf den Nerv drücken. Erst wenn das ausgeschlossen ist, macht es Sinn, mit einem Schmerztherapeuten über Schmerzgedächtnis und so zu sprechen.

Heute war ich also brav geduldig, hab geruht, geheilt, ok- auch ein Yoga-Wochenende im Kloster für Oktober gebucht (im November steht dann Italien an, jeden Monat ein Highlight!) - und ansonsten auf das MRT gewartet, für das ich dann um 15 Uhr endlich abgeholt wurde.

Danach hab ich mir eine Dusche und Haare waschen und Pflasterwechsel gegönnt. Und dann rief mein Prof an. Überraschung: weiter oben drückt noch was auf den Nerv, es gibt also "Optimierungpotenzial"! Damit nicht alles erst vernarbt schlug er Nach-Op für Mittwoch vor. Ich hatte das gerade alles Roberto am Telefon berichtet, da meldete er sich nochmal: er will das morgen schon einschieben.

Ich bin so erleichtert! Nun habe ich morgen also nochmal die Chance auf ein schmerzfreieres Aufwachen! Und ich bin nicht irgendwie seltsam oder gaga, sondern habe -wie so oft- einfach Pech gehabt. Ich hab aber auch schon ganz viel Glück gehabt!!

Mein Aufenthalt verlängert sich dann halt doch noch- aber in dem aktuellen Zustand wäre es zuhause echt nicht lustig gewesen.

Klar, alle Risiken einer jeden Vollkarkose und Op an der Wirbelsäule sind morgen auch wieder im Paket. Aber an diesem Punkt sagen "och nö, lieber nicht", das bin nicht ich. Oder "lieber noch warten"- nö.

Mir tut der Prof ein bisschen leid, nachoperieren zu müssen knickt ihn sicher in seinem Stolz. Aber bestimmt gibt er sich dann umso mehr Mühe.

Ich genieße gleich nochmal mein üppiges Abendessen mit Fischplatte und Salat, denn morgen früh bleib ich nüchtern.