Abschied
- tanja0563
- 12. Apr. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Das Beste an so einem Pausen-Tag wie gestern ist, dass ich dann am nächsten Tag richtig Hummeln im Hintern habe ; ) Und dann ist leicht, den inneren Schweinehund zu überwinden. Somit war ich schon um 7 Uhr an der Bar für ein letztes italienisches Frühstück...

.... und wäre kurz danach auf dem Weg zu den Scoglietti am Strand gewesen, wenn mir auf der Via Aurelia nicht ein anderes Auto so dermaßen auf die Pelle gerückt wäre, dass ich prompt die Stelle verpasst habe, an der ich das Auto eigentlich parke. Irgendwo umdrehen war mir zu blöde. Ich habe stattdessen überlegt, was das Schicksal mir wohl damit sagen wollte und habe kurzerhand umdisponiert und den Morgenspaziergang an der Etrusker-Nekropole gemacht. Dort war um diese Zeit niemand, aber herrliches Licht, Schmetterlings-Knabenkraut und Eisenkraut-Salbei, Zackenschote und ästiger Affodil. Außerdem finde ich, dass so uralte Orte, also wo schon vor 2500 Jahren Menschen ihre Spuren hinterlassen haben, einfach magisch.
Praktischerweise ist auch der Haustier-Bedarf-Laden dort in der Nähe, ich habe hier noch ein neues Geschirr und eine neue Leine für Edo erstanden, denn die alte Ausstattung ist seit einer Woche verschollen.
Tja, danach ging es ans Packen, einen Happen Essen und um 13 Uhr Abfahrt zum Flughafen. Roberto hat uns gebracht, bleibt noch und kommt wahrscheinlich Sonntag zurück. Beim Packen finde ich es durchaus anstrengend, an alles zu denken. Woran ich dann klassischerweise nicht denke ist, mich von den lieben Menschen dort zu verabschieden. Teils denke ich "ich komme ja in drei Wochen schon wieder", teils auch "was soll das bringen, sich zu verabschieden, man tauscht dann ja eh bloß Floskeln aus, dieser Smalltalk ist mir jetzt lästig". Auch war die allgemeine Stimmung dank meines schwerkranken Mannes eher gedämpft und es war ziemlich heiß und ich schon ziemlich platt, dafür das die Reise gerade erst losging. Wir sind also einfach so losgerauscht. Aber im Nachhinein tut es mir leid. Irgendwie sind so Floskeln auch Gesten und Zeichen guter Erziehung und Höflichkeit, oder?? Werde das nächste Mal die Zeit dafür einplanen!!
Am Flughafen klappte alles gut, wir haben bloß zur Boarding Zeit einen kleinen Schreck bekommen: Das Gate hatte von A5 auf A8 gewechselt, ohne dass wir es mitbekommen haben. Zudem hat mich eine Unwetterwarnung (Gewitter) für Bonn etwas nervös gemacht. Tatsächlich war es nördlich der Alpen ziemlich rumpelig und wir landeten bei 10 Grad und Regen, der heftig auf die Flugzeughülle prasselte. "Uagh", stöhnte selbst Emilia, "ich will wieder zurück!" (und das, obwohl sie morgen ins Phantasialand geht). Immerhin haben wir uns dann ausnahmsweise mal ein Taxi nach Hause gegönnt. Mir hat man das "es ist alles zuviel" wohl deutlich angesehen, meinte Emilia und wir hatten wirklich viel Gepäck und den Hund.....Wie versöhnlich, dass die Sonne dann rauskam, als wir zuhause waren! Der Kirschbaum blüht, und in anderer Leut's Gärten auch tolle Tulpen. Mit Pommes, Frühlingsrollen und dem Film "Plötzlich Prinzessin" haben wir das Ankommen zelebriert- und vorher noch Nichte Jana zum 9. Geburtstag gratuliert. So ein großes Mädchen, was die schon toll am Telefon alles erzählt!!
Ja, und Edo? Was gäb ich dafür zu wissen, was in seinem kleinen Hundekopf so vorgeht! Als wir beim Häuschen ankamen, war ich unsicher, ob er es (von Silvester) überhaupt wiedererkannt hatte. Dann hat er sich aber gut eingelebt. Die Tatsache, dass wir gar keine Leine brauchten sagt ja auch schon was aus. Aber dass er sich immer wieder unter das Bett in den Koffer verkrümelt hat, haben wir schon auch als dringendes Bedürfnis nach Abstand und Pause einerseits und nach "nahsein" anderseits interpretiert. Zurück hier in Bonn schien er schon auch erstmal begeistert über alles mögliche. So wie ich über die Spülmaschine ; ))
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