Mono
- tanja0563
- 4. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Apr.
Irgendwie ist dieses Balancieren zwischen "am besten nichtstun" (Roberto; sprachs und ward nicht mehr gesehen), "schmerzadaptierter Vollbelastung" und dem Erledigen von dem, was halt so anfällt, gar nicht so einfach. Immerhin stelle ich fest, dass meine Präferänz zum Monotasking sich verfestigt und das führt dazu, dass ich sehr ruhig bin. Eins nach dem anderen und von allem nur das nötigste.
Ich habe endlich den Koffer ganz ausgepackt und das meiste weggeräumt. Gestern haben wir auch schon drei Ladungen Wäsche gewaschen, die nun darauf warten, gefaltet, geknickt oder gebügelt zu werden. Heute ergab es sich nicht, vielleicht morgen. Emilia hat mir eine neue Serie vorgestellt "High Potential", ich könnte anfangen, die acht Folgen zu schauen, die sie mir voraus ist. Denn mit Bergdoktor und Traumschiff bin ich ja leider durch. Fernsehgucken beim Wäsche aufknicken finde ich super. Ich glaube, das kann ich schmerzfrei machen.
Gelaufen bin ich heute mit Maura zum Wissenschaftszentrum für´s zweite Frühstück. Es war sehr nett. Ich bin ohne Rollator gelaufen. Den kann ich eigentlich nicht mehr benutzen, weil er etwas zu tief ist. Ich bin ja nun noch etwas mehr, also etwas weiter nach oben hin, versteift in der Wirbelsäule und meine schöne gerade Haltung ist ganz automatisch. Krumm machen geht gar nicht. Wie praktisch. Zum Wissenschaftszentrum sind es laut google maps doch tatsächlich 350m. Prima!
Mit Edo bin ich zweimal zu der Rasenfläche mit Bank und Kastanienbäumen hier um die Ecke gegangen (150m). Am Nachmittag habe ich mir dort mit einem Eis die Zeit vertrieben, während die Klavierlehrerin da war. Also mein Eis war eigentlich schon fast aufgegessen, bis ich bei der Bank angekommen war. Aber ich habe dort einfach gesessen und zugeschaut, was Edo so treibt, wenn ich ihn ohne Leine vagabundieren lasse. Irgendwann hat er sich mit einem Stöckchen zu meinen Füßen niedergelassen und wir haben gemeinsam geschaut, wer so vorbeikommt. Eine Kohlmeise, eine Amsel, ein Auto, ein Hund- huch, da war Edo dann doch mal kurz weg, aber es passiert ja nix.

In der Mittagszeit war es so warm, dass ich in kurzer Hose und T-Shirt im Strandkorb Edo ein wenig frisiert habe. Das macht mir Spaß! Spaß macht mir auch die neue Arbeitsteilung mit meiner Tochter: ich denke mir aus, was man zu Essen zubereiten könnte und Emilia macht es dann. Heute zum Beispiel rief sie von der Schule aus an, um zu sagen, dass sie früher heimkommt. Schnell fragte ich sie noch, ob ihr meine Mittagessen-Idee von goldig getoastetem französischen Landbrot mit frischer Tomate, Mozzarella und Basilikum und Gurkensalat dazu gefällt. Sie wollte lieber Möhre-Apfel-Salat und das Brot mit Tomate und Mozzarella gern kurz im Ofen gegrillt. Nach einer kurzen Pause bat sie: "kann ich dass nicht machen? Ich habe richtig Lust, in der Küche was mit meinen Händen zu machen!" Kein Problem mein Schatz- ich habe mich zurückgelehnt und gelesen. Dafür ist der Strandkorb ja auch eigentlich da- und nicht zum Hunde frisieren.
Gestern habe ich den Film "Frida Kahlo" geschaut. Toller Tip von Uschi P.-W.! Es passte perfekt zur (Aquarell)-Malerei, die wir veranstaltet hatten. Außerdem thematisiert der Film sowohl schwierige Beziehungen als auch Rückenprobleme und erinnerte mich an meine sechswöchige Reise nach Mexiko 1999.
Dieses Foto zeigt mich in Chiapas, in Bonampak bei den Lakandonen in der Nähe von Palenque. Ich hatte ja im Studium Ethnologie als Nebenfach und zwei Jahre lang einen (spanisch sprechenden) Chilenen als Freund. Das war schon echt eine tolle Reise: Mexico, Teotihuacan, Acapulco, Puerto Escondido, Mazunte, Oaxaca, Chiapas, San Cristobal de las Casas, Bonampak, Palenque, Campeche, .... es macht grad voll Spaß, mich an die verschiedenen Orte und das Essen zu erinnern. Diese Reise war, schon allein weil sie so lang war, echt ein Knüller. Schön, sich an sowas erinnern zu können!





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