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Wenn Kipp-Punkte tippen...

  • tanja0563
  • 16. Feb. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

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Kipp-Punkte, oder auch "Tipping-Points" im Englischen, sind mir durch die Klimawandel-Thematik vertraut. Die haben mich heute zum Nachdenken angeregt. Das Prinzip, dass manche physikalische aber auch soziale Prozesse einen "point of no return" haben, ist hinlänglich bekannt. Nun ist heute Weiberfastnacht (gewesen) und hier im Rheinland merkt man das sehr deutlich, ob man will oder nicht! Nicht nur an den Karnevals-Ferien von heute bis einschliesslich Dienstag, heute morgen auf dem Weg zum Schwimmbad im Sportpark Nord quer durch die Stadt sahen wir die sehr viele Leute, die mit stolzgeschwellter Brust und wippendem Gang die tollsten Kostüme spazieren führten. Bei manchem Bauarbeiter, Pilot oder Polizist waren wir am Ende unsicher, ob sie vielleicht doch "echt" und nicht kostümiert waren....


Klassischerweise wird Weiberfastnacht auch in den Büros gefeiert (wo zuvor den Männern die Krawatten abgeschnitten werden) und während unser Viertel (Hochkreuz), zwischen Bonn und Bad Godesberg normalerweise extrem ruhig ist, weil es hier vor allem Büros und Häuser/Wohnungen gibt, schallten heute aus vielen Gebäuden schunkelige Karnevals-Klänge. Am späteren Nachmittag sah ich dann einige Leute, die ihren persönlichen (Alkohol) Kipp-Punkt wohl auch überschritten hatten. Auch eine Fahrt für ein paar Stationen mit der Line 16 in Richtung Köln entpuppte sich als interessanter Besuch im Kuriositäten-Kabinett. Da ist ja nun bis Dienstag durchfeiern angesagt.


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Und ich habe mich gefragt, ob ich auch gern mal wieder so richtig feiern würde. Spontan würde ich "nein danke" sagen...Corona und die Weltlage und überhaupt....aber ich erinnere mich auch an den Sommer 2021, als ich Karten für ein Open-Air-Konzert geschenkt bekam und somit mehr oder weniger gezwungen war, mit drei Freundinnen auf eine Art "Party" zu gehen. Da habe ich einen Kipp-Punkt der anderen Art erlebt. Es war dann nämlich richtig super! Man durfte zwar nicht von seiner Bierbank aufstehen, außer um zu Toilette zu gehen (bzw. dortin zu tanzen), aber es war auch total witzig, wie kreativ wir Zuschauer beim Sitz-Tanzen wurden!


Oder der Karnevalszug in Kessenich in vergangenen Jahren: oft schien die Sonne und der Straßenkarneval hat dort schon einen ganz besonderen Charme... am liebsten verkleide ich mich übrigens als Frau. Wegen meiner Statur und so verwirre ich die Leute damit total... oder der 50.Geburtstag einer meiner lieben Cousinen, oder die Abschluss-Feier am Ende meiner Naturpädagogik-Ausbildung im Mai 2022, als ich mir beim ausgelassenen Tanzen sogar total fies die Hüfte ausgerenkt habe.


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Worauf will ich hinaus? Von Kipp-Punkten wird meist gesprochen, wenn es um etwas geht, was nur noch schlechter wird, was ein böses Ende nehmen wird. Sogesehen war 2016 mein Kipp-Punkt in Sachen Krebs, denn bei so vielen befallenen Lymphknoten wie bei jenem ersten Rezidiv ist klar, dass man zwar vielleicht noch eine (lange?) Weile mit der Krankheit (über)leben kann, aber sie definitiv nicht mehr heilbar ist.


Aber es gibt auch Kipp-Punkte, die sind andersrum. EIn Praktikumsplatz, der einem viele Türen öffnet, inspirierende Begegnungen mit Menschen, die das Leben positiv beeinflussen. Mir macht es Spaß, darüber nachzudenken, was solche Kipp-Momente für mich waren und sie erfüllen mich mit Dankbarkeit. Und außerdem bestärkt es den Vorsatz, mich leichter und mutig aus meiner Komfort-Zone locken zu lassen (zB. in einen Escape Room ; )). Da draußen könnten ja weitere positive Kipp-Punkte warten!




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