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Wandelbare Zeiten

  • tanja0563
  • 30. Juli 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 31. Juli 2023

30. Juli 2023...krass eigentlich....ich kann mich noch gut erinnern, dass dieses Datum mal in gaaanz weiter Ferne lag...mit Umweltschutz, globalem Wandel, Klimawandel/Klimakrise beschäftige ich mich ja schon seit 1997 intensiv, mit dem Thema Hitzestress seit 2003. Was Karl Lauterbach da jetzt aus dem Hut zaubert basiert auf Dingen, die vor allem Franziska, aber auch ich, zusammen mit vielen europäischen Forschungspartnern in verschiedenen Projekten seit 2004 bei der WHO erarbeitet haben.


Wir sind natürlich froh, wenn die Dinge nun an die größeren Glocken gehängt werden und so Menschen geschützt werden können, die sich selbst nicht schützen können. Aber der Spalt vom Wissen zum Tun bleibt riesig. Auch weil Demokratie sich für schnelle und kursveränderndende Entscheidungen noch nicht wirklich als geeignet erweisen konnte. Wenn es brenzlig wird, muss am Ende meist doch einer ein Machtwort sprechen, so weh es auch tut- oder das Problem wird eben nicht gelöst, die Krise nicht bewältigt und der Karren gegen die Wand gefahren.


Ich glaube, das die Leute, die sich bei der letzten Generation, extinction rebellion und so engagieren, auch so ein Machtwort wollen, einen harten Kurswechsel zu einem viel umweltfreundlicheren, nachhaltigeren (und auch gerechteren) Leben. Ich kann das gut verstehen und bin auch dafür- aber weiß gleichzeitig, dass ich "im Vorteil" bin, weil ich studieren durfte und mich auskenne und nur darum verstehe, wie wichtig so ein Kurswechsel wäre. Viele Leute können das aber einfach nicht wissen, weil sie die Grundlagen nicht kennen und ihr Horizont nicht soweit reicht und sie sich auch nicht dafür interessieren.


Aufklären, informieren und die gesellschaftlichen und technischen Weichen so stellen, dass die guten Entscheidungen einem leichter gemacht werden, das halte ich für die beste Strategie- die für viele Herausforderungen aber zu langsam sein wird. Da hat es ein Arzt besser: da wird vielleicht manchmal eine Zweitmeinung eingeholt, aber ansonsten wird doch eigentlich schnell genau das umgesetzt, was der Arzt für die passende Therapie hält. Bei Wissenschaftern ist das irgendwie nicht so....


Wie komme ich darauf? Heute habe ich mich mit Konstantina getroffen, die einem in vielen Bereichen vorlebt, wie man es auch machen kann: Auto abgeschafft, geheizt wird gar nicht, gegessen werden die abgelaufenen Dinge, die sie aus Supermärkten retten (und weiterverteilen), die ganze Familie geht in jeder freien Minute auf Demos und Nachaltigkeits-Camps .... uffa- Hut ab. Das wäre mir alles viel zu anstrengend. Aber im Grunde bin ich also auch nur eine von den Dummen, die umweltfreundliche Entscheidungen nur da und dann trifft, wenn es nicht allzu mühsam ist und der Verzicht nicht allzu schmerzhaft? Tja, und so wie ich mich dann mit meiner Erkrankung rausrede, haben alle anderen wohl auch ihre guten Gründe....

ree

Diese Baustelle ist bei uns in der Nähe und habe sie ganz gut im Blick, da wird gerade noch fleißig ein Bürokomplex abgerissen und im Anschluss neu gebaut: für 250 Familien soll da Wohnraum entstehen. Da hat auch jemand eine durchschlagende Entscheidung getroffen- allerdings auch auf Kosten der ursprünglich viel größeren Grünstreifen....und vielleicht ist es trotzdem gut so.

ree

Gerade gab es hier etwas Aufregung: um 21 Uhr klingelten Nachbarskinder und versteckten sich dann. Ich bin zwar auch noch mit Klingelmännchen als Mutprobe und Spiel aufgewachsen, aber irgendwie kann man das heute nicht mehr machen, oder?? Roberto hat die beiden Jungs verfolgt und zur Rede gestellt bzw auch mit den Eltern gesprochen- woraufhin die beiden nochmal kamen und sich entschuldigten. Sie hätten einfach nur Langeweile gehabt und nicht gedacht, dass wir den Scherz so schlimm finden. Ok, gut dass wir drüber sprechen. Aber ich finde, wenn man Langeweile hat, dann kann man die aussitzen oder was dagegen tun, aber sollte nicht andere Leute da mit reinziehen. Und das dürfen auch Kinder schon lernen (Diese "Kinder" sind im übringen 14!). Und gleichzeitig fühle ich mich wie ein spießiger Spaßverderber....


Ja, wunderbare wandelbare Zeiten....Roberto ist nun wieder. Mein Willkommens-Mahl (Gegrillte Dorade, Paprika-Risotto und Salat) hat ihm immerhin gut geschmeckt.


Ich schau nun noch den Rest von "Es ist nur eine Phase, Hase", ein sehr lustiger Film der mir gut gefällt.


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