Send in the clowns!
- tanja0563
- 23. Feb. 2023
- 2 Min. Lesezeit

Wenn es so grau und üsselig ist wie in diesen Tagen, hilft mir manchmal auch ein Lied. Oft bringe ich Ohrwürmer aus dem Chor mit, aber auch dieser Clown mit Spieluhr hat mir ein Lied geschenkt. Er stammt aus dem Keller Roberto's verstorbener Eltern in Bologna und ich hatte telefonisch einen Spieluhr-Experten konsultiert, um die Melodie wiederzuerkennen: "Send in the clowns" aus dem Musical A Little Night Music von 1973 von Stephen Sondheim.
In Wirklichkeit geht es Sondheim nicht um Zirkusclowns, sondern um Narren: „Ich wollte theatralische Bilder in dem Song verwenden, weil sie eine Schauspielerin ist [...] Der Ausspruch wird im Theater verwendet: „wenn die Show nicht gut läuft, lasst uns die Clowns reinschicken“; mit anderen Worten, „lasst uns Witze machen“.
Auch wenn ich mich in einer doofen Situation wiederfinde, wie in einem schlechten Film, dann rufe ich mir gern dieses Lied in Erinnerung. Dann sehe ich mich eher aus einer Hubschrauber-Perspektive oder es kommt mir so vor als wenn irgendwo eine versteckte Kamera sein müsste (und gleich die Clowns bzw Kurt Felix und Poala um die Ecke spinxen) und irgendwie ist dann alles nicht mehr ganz so schlimm.
Apropos "nicht mehr so schlimm", nach neun Jahren mit Krebs finde ich die Vorstellung, dass das Leben in dieser Form endlich ist, ja eigentlich gar nicht so schlimm. Heinrich Böll hat das in einem Gedicht so ausgedrückt: „Wenn die Raupen wüssten, was einmal sein wird, wenn sie erst Schmetterlinge sind, sie würden ganz anders leben: froher, zuversichtlicher und hoffnungsvoller. Der Tod ist nicht das Letzte. Das Leben endet nicht, es wird verändert."
Aber es geht ja nicht nach mir und ich spüre deutlich, dass der/die ein oder andere größeren Wert darauf legt, dass ich noch ein bisschen mitmache. Und wie schon erwähnt, habe ich ja gar nicht die Wahl. Wenn man sich nicht von der Zukunft oder der Vergangenheit ablenken lässt, sondern im JETZT lebt, (wie ein Hund!?), dann hat man jeden Tag 86.400 Sekunden zum "mitmachen". Jeden Tag neu. Wenn das Geld wäre, wäre es also ein Konto, das jeden neuen Tag wieder einen Stand von 86.400 Euro hat. Man kann das Geld ausgeben wie man will, aber sparen kann man es nicht. Wie würdest Du das Geld ausgeben? Wie willst Du Deine 86.400 Sekunden täglich "ausgeben"?
Am besten voller Hoffnung, optimistisch, freudvoll! Daran erinnert dieser wunderbare "Hoptimist", der außerdem auch ganz toll hopsen kann! Hab einen tollen Tag!!!

PS: Du und ihr inspiriert mich auf unterschiedliche Weise zu dem, was ich hier kundtue. Ich bin etwas unsicher, wie konsequent ich Namen nennen soll/darf um nicht den Eindruck zu erwecken, ich könnte als "meins" beanspruchen, was eine Idee von jemand anders war. Ich mache das jetzt "nach Gefühl" aber tendenziell zurückhaltend. Aber möchte betonen, dass ohne Euch hier viel weniger Herzliches/Wertvolles/Kluges stehen würde : ) DANKE!!!!



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